Titel: | Gossler's Sicherheitsvorrichtung für Lumpenkocher. |
Fundstelle: | Band 258, Jahrgang 1885, S. 247 |
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Goſsler's Sicherheitsvorrichtung für
Lumpenkocher.
Mit Abbildungen auf Tafel
16.
Goſsler's Sicherheitsvorrichtung für Lumpenkocher.
Um die Lumpenkocher nach der Entleerung zu reinigen, muſs stets ein Arbeiter in
dieselben steigen und sich einige Zeit darin aufhalten. Dabei ist es vorgekommen,
daſs entweder durch Undichtheit, oder unbefugtes Oeffnen des Dampfabsperrventiles
Dampf in den Lumpenkocher strömte und den darin befindlichen Arbeiter gefährdete. Um
nun ein solches Einströmen von Dampf beim Reinigen der Lumpenkocher zu verhindern,
bringen Klein, Schanzlin und Becker in Frankenthal
nach, den Angaben von Goſsler in Frankeneck (vgl. Papierzeitung, 1885 * S. 1552) die in Fig. 13 und 14 Taf. 16
veranschaulichte Einrichtung eines in die Dampfleitung zu dem Lumpenkocher zwischen
Dampfabsperrventil und Kocher eingeschalteten Ventiles an. Dasselbe besteht aus
einem Gehäuse mit losem Ventilkegel. Während des Betriebes ist der Ventilkegel aus
dem Gehäuse entfernt und letzteres mit einem Guſsdeckel dampfdicht verschlossen
(Fig.
13). Soll aber das Einströmen von Dampf in den Lumpenkocher verhindert werden,
so wird der Ventilkegel eingesetzt und das Gehäuse mit einem mehrfach durchlochten
Deckel verschlossen, in dessen Mitte ein Steg das Ventil festpreſst. In keinem Falle
kann hiernach Einströmen von Dampf in den Lumpenkocher erfolgen; denn falls das
Ventil nicht dicht schlieſst, so gelangt der entweichende Dampf durch die im Deckel
befindlichen Löcher nach oben ins Freie, anstatt durch die Leitung in den Kocher.
Die Einrichtung soll sich gut bewähren.
Selbstverständlich ist diese Sicherheitsvorrichtung auch für andere Behälter
verwendbar, z.B. für gekuppelte Dampfkessel, um die Kesselputzer beim Reinigen des
einen Kessels zu schützen.