Titel: | Sylvester P. Denison's Copirtelegraph. |
Fundstelle: | Band 258, Jahrgang 1885, S. 394 |
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Sylvester P. Denison's Copirtelegraph.
S. Denison's Copirtelegraph.
Diejenigen Copirtelegraphen, welche die Urschrift des Telegrammes auf der
Empfangsstation aus an einander gereihten Strichelchen nachbilden (wie z.B. J. Lenoir's Apparat, vgl. 1876 221 * 228), verwenden gewöhnlich auf den beiden Stationen synchron
laufende Triebwerke zur Bewegung des Papierblattes oder Streifens, worüber der Schreibstift in eng an
einander liegenden Linien hinweg geführt wird. Abweichend hiervon verfährt Sylvester P. Denison in seinem Copirtelegraph, um
dessen Einführung sich die New-Yorker Auto-Telegraph
Company bemüht. Denison überträgt alle
Bewegungen durch Elektricität, welche zugleich die zur Schriftbildung sich an
einander reihenden farbigen Strichelchen in bekannter Weise elektrochemisch
hervorzubringen hat.
Nach dem Scientific American, 1885 Bd. 53 * S. 127
verwendet Denison einen Papierstreifen, über welchem
der Schreibstift quer hin und her geführt wird. Die Bewegung des Schreibstiftes
bewirkt der polarisirte Anker eines Elektromagnetes, welcher von den Linienströmen
durchlaufen wird. Nach jedem Hingange und nach jedem Hergange werden aber die Pole
der Telegraphirbatterie umgekehrt durch einen Umschalter, der von dem
Papierbewegungsmechanismus mit in Thätigkeit versetzt wird. Nach jeder Umkehrung der
Stromrichtung kann also der polarisirte Anker und mit letzterem der
Schreibstiftträger eine neue Bewegung vollziehen. Derselbe Anker vermittelt aber
auch die schrittweise Fortbewegung des Papierstreifens, indem er – wie ein Relais –
in jeder seiner beiden Lagen noch mittels einer an ihm angebrachten Contactfeder den
Strom einer Localbatterie durch den einen oder den anderen von zwei Elektromagneten
schlieſst; die Anker dieser beiden Elektromagnete sind auf einer gemeinschaftlichen
Welle angebracht, auf die zugleich der Arm aufgesteckt ist, welcher die mit drei
eingelegten Contactplatten versehene Walze des erwähnten Umschalter unter zwei gegen
sie sich anlegenden Contactfedern hin und her bewegt und so den Polwechsel
herbeiführt. Auf der Ankerachse sitzt ferner ein zweiarmiger Hebel, welcher bei
seiner pendelnden Bewegung mit seinen beiden Sperrkegeln abwechselnd auf ein
Sperrrad wirkt, auf dessen Achse die eine Walze des Papierzuges sitzt.
Die Vorgänge beim Telegraphiren sollen sich also folgend er maſsen vollziehen: Werden
z.B. positive Ströme durch die Telegraphenlinie entsendet, so bewegen sie im Geber
und Empfänger die polarisirten Anker mit den Schreibhebeln; während der
Ankerbewegung veranlaſst der Schreibstift im gebenden Amte, indem er über die mit
gewöhnlicher – nur mit etwas Wasserglas versetzter – Tinte auf Bronzepapier oder
verzinntes Papier geschriebenen Züge hinwegstreicht, die Entsendung der
Telegraphirströme, welche den gleichzeitig sich über einem getränkten Streifen hin
bewegenden Schreibstift in der empfangenden Station veranlassen, die Schriftzüge auf
elektrochemischem Wege nachzuahmen. Am Ende der Ankerbewegung wird der Localstrom in
beiden Stationen von dem einen Elektromagnete auf den anderen umgeschaltet, dadurch
die Ankerachse umgelegt und von ihr theils der Papierstreifen um einen Schritt
weiter bewegt, theils – und zwar bloſs in der gebenden Station – die Pole der
Linienbatterie umgeschaltet. Letzteres führt den Rückgang der beiden polarisirten Anker
und der beiden Schreibstiftträger herbei, während dessen wieder Telegraphirströme
entsendet werden können; am Ende des Rückganges folgt aber wieder ein schrittweises
Fortrücken der Streifen und eine abermalige Umkehrung der Pole der Linienbatterie,
so daſs dieselbe nun wieder positive Ströme entsenden und das Spiel sich von Neuem
wiederholen kann.
Jeder Apparat enthält übrigens zu beiden Seiten des die zur Papierbewegung gehörenden
Theile und den Umschalter enthaltenden Kastens zwei fast völlig übereinstimmende und
symmetrisch liegende Gruppen von elektromagnetischen und schreibenden Theilen, von
denen die eine beim Geben, die andere beim Empfangen zur Verwendung kommt; die
nöthige Umschaltung besorgt beim Uebergange vom Geben zum Empfangen und umgekehrt
ein Umschalter beim Umlegen eines Hebels.