Titel: | Steph. Alley und Andr. Jamieson's elektrischer Regulator für Dynamomaschinenbetrieb. |
Fundstelle: | Band 258, Jahrgang 1885, S. 451 |
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Steph. Alley
und Andr. Jamieson's elektrischer Regulator für
Dynamomaschinenbetrieb.
Alley und Jamieson's elektrischer Regulator.
In ihrem Regulator für Dampfmaschinen, welche Dynamomaschinen treiben, bewirken Andr. Jamieson und Steph.
Alley die Regelung des Dampfzutrittes mit Hilfe der Foucault'schen Ströme, welche ein Zweig des von der Dynamomaschine
gelieferten Stromes in einer Kupferscheibe erregt. Die Kupferscheibe läuft an zwei
gegenüber stehenden Stellen zwischen den Polen je eines Paares von Elektromagneten,
welche ein Zweig des Stromes der Dynamomaschine mit durchläuft; sie sitzt lose auf
einer Achse, welche mittels eines Schnurlaufes von der Achse der Dynamomaschine
getrieben wird, und wird mit ihrer Achse durch eine sich um die Achse wickelnde und
mit einem Ende an der Achse, mit dem anderen an der Scheibe befestigte Spiralfeder
verbunden. Die Nabe der Scheibe ist auf ihrer Auſsenfläche mit einem
Schraubengewinde versehen, dessen Muttergewinde im Inneren eines Muffes sich
befindet. Während die Scheibe durch einen Ring an einer Längs Verschiebung auf der
Achse verhindert ist, läſst sich der Muff ein wenig hin und her auf der Achse
verschieben; geschieht dies, so bringt der Muff die eine oder die andere von zwei an
demselben angebrachten kegelförmigen Reibungsscheiben mit einer dritten solchen
Scheibe in Berührung, von deren lothrechter Achse jede Drehung durch ein
Schneckenrad auf die Achse der Drosselklappe übertragen wird.
Brennen nun sämmtliche Lampen, so findet die Kupferscheibe in den beiden magnetischen
Feldern einen der Stromstärke proportionalen Widerstand, welcher eine gewisse
Spannung der die Drehung auf die Scheibe übertragenden Spiralfeder verursacht.
Werden nun mehrere der Lampen ausgelöscht, so wird plötzlich der den Elektromagneten
zugeführte Zweigstrom stärker, zugleich aber auch die Umlaufsgeschwindigkeit der
Dynamomaschine gröſser; aus beiden Ursachen werden die Foucault'schen Ströme in der Kupferscheibe stärker und der Widerstand,
welchen sie in den magnetischen Feldern findet, gesteigert; die Scheibe bleibt daher
so lange hinter ihrer Achse zurück, bis die Spannung der Spiralfeder auf den dem
jetzigen Widerstände gleichen Betrag sich gesteigert hat; der von der Achse
unverändert mitgenommene Muff wird dadurch auf der Achse ein Stück verschoben, eine
Reibungsscheibe auf demselben tritt mit der auf der lothrechten Achse in Berührung
und der Dampfzutritt wird um einen bestimmten Betrag verkleinert. Beginnt darauf in
Folge des verminderten Dampfzutrittes die Scheibenachse sich langsamer zu drehen, so
eilt die Kupferscheibe zufolge ihrer Trägheit ein wenig vor, bringt dadurch die
Reibungsscheiben wieder auſser Berührung, die Drosselklappe aber bleibt in der ihr
kurz vorher ertheilten Stellung. Werden wieder mehr Lampen entzündet, so treten die
entgegengesetzten Erscheinungen auf und der Dampfzutritt wird vergröſsert.
Dieser Regulator hat sich nach Engineering, 1885 Bd. 39
* S. 31 bei Versuchen am Bord des Dampfers Thistle gut
bewährt.