Titel: | Apparate zum Trocknen der ausgelaugten Rübenschnitzel. |
Fundstelle: | Band 259, Jahrgang 1886, S. 41 |
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Apparate zum Trocknen der ausgelaugten
Rübenschnitzel.
(Patentklasse 82. Fortsetzung des Berichtes Bd.
255 S. 438.)
Mit Abbildungen auf Tafel
3.
Apparate zum Trocknen der ausgelaugten Rübenschnitzel.
M. Isemann in Gnesen (* D. R. P. Nr. 30915 vom 22. Juni
1884) will die zum Trocknen von Rübenschnitzeln u. dgl. erforderliche warme Luft sich dadurch billig verschaffen, daſs er die
Abhitze der Kesselanlage ausnutzt. Die Trockenluft
wird deshalb mittels einer Pumpe durch ein im Fuchse eingehängtes Rippenheizrohr
durchgetrieben und hierauf ein halbkreisförmiges Schlitzrohr n (Fig.
9 Taf. 3) in den Trockenapparat eingeleitet. Die Siebbleche a in demselben sind so angeordnet, daſs die Ausschnitte
f derselben spiralförmig von oben nach unten gehen.
Die durch Trichter t aufgegebenen Schnitzel fallen auf
das obere Sieb, werden durch die an der Welle d
befestigten Rührer v zum Ausschnitte f geschoben, so daſs sie auf das nächste Sieb fallen
und schlieſslich den Apparat bei i verlassen. Die mit
Wasserdampf beladene Luft entweicht durch Rohr m.
Nach W. Riekes in Anclam (* D. R. P. Nr. 31057 vom 24.
April 1884) gelangen die von der Schnitzelpresse kommenden Schnitzel zunächst auf
ein Sieb B (Fig. 6 und 7 Taf. 3), durch welches
mitgerissenes Wasser ablaufen kann, während durch das Rohr D heiſse Luft zugeführt wird, um die Schnitzel vorzutrocknen. Der Trichter
E sitzt auf dem Kasten F, welcher mit abwechselnd sich öffnenden und schlieſsenden Schiebern b und c versehen ist, so
daſs einerseits der Apparat stets vollkommen abgeschlossen ist, andererseits eine
ununterbrochene und gleichmäſsige Zuführung der Schnitzel erzielt wird. Die Schieber
werden durch Kurbel und Zahnräder von der Riemenscheibe m bewegt.
In dem Apparate befinden sich Horden n ohne Ende aus
Drahtgeflecht, welche über Walzen o laufen und durch
kleinere Walzen p unterstützt werden. Zwischen je
zweien dieser Horden befindet sich eine wagerechte Blechwand L. In den Seitenwänden G sind Kanäle q für die durch Rohre H
zugeführten Heizgase angebracht. Durch Schlitze r
können die Gase in die einzelnen Abtheilungen des Apparates gelangen, um die
Schnitzellage auf den Horden zu durchstreichen und dadurch zum schnellen Trocknen zu
bringen. Gegenüber diesen Schlitzen r befinden sich
Rohre s, die in Rohre t
münden, welche mit einer Saugpumpe durch das Rohr M in
Verbindung stehen, um die Heizgase nach ihrem Durchströmen schnell zu entfernen und
damit zugleich den Wasserdampf zu beseitigen. Sowohl die Luft-, wie die
Gaszuführungen sind mit Drosselklappen oder Schiebern behufs Regelung der Zuströmung
versehen. Die Schnitzel fallen von der ersten Horde durch die Oeffnung u auf die zweite, welche sich in entgegengesetzter
Richtung bewegt, bis sie schlieſslich durch die Oeffnung v nach auſsen gelangen.
Bei einem anderen Apparate von Riekes (* D. R. P. Nr.
31074 vom 26. Juli 1884) fallen die Rübenschnitzel, oder auch die Rückstände von Brennereien und Brauereien, nach dem
Vortrocknen auf dem Siebe B (Fig. 8 Taf. 3) in den
Trichter d. Die Trommel e
ist mit Einschnitten versehen, welche die Schnitzel gleichmäſsig aufnehmen und in
den Apparat ausschütten. Innerhalb des Mantels h dreht
sich ein auf Welle q befestigtes kegelförmiges Sieb k, welches innen mit Längsrippen oder Leisten a versehen ist und auf den Rollen l ruht. Die oben durch die Trommel e eingeführten Schnitzel fallen in die eiſerne
Siebtrommel, werden bei der Drehung durch die Rippen bis zu ¾ der Höhe mitgenommen
und fallen von dort wieder herab, bewegen sich durch fortwährend wiederholtes Fallen
vermöge der Kegelgestalt dieser Trommel langsam dem Ausgange zu, wo sie durch eine
den Luftzutritt hindernde Trommel t in dem
Ausfalltrichter s aus dem Apparate befördert werden.
Die Heizgase oder die heiſse Luft werden durch ein Rohr n am Ausgange der Siebtrommel in denselben geleitet, durchströmen die in
fortwährend fallender Bewegung befindlichen Schnitzel und bewirken so in kürzester
Frist das vollständige Trocknen derselben. Die mit Feuchtigkeit gesättigten Gase
werden durch Rohr o abgezogen.