Titel: | Brennöfen mit Gasfeuerung für Ziegel u. dgl. |
Fundstelle: | Band 259, Jahrgang 1886, S. 42 |
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Brennöfen mit Gasfeuerung für Ziegel u.
dgl.
Patentklasse 80. Mit Abbildungen auf Tafel 3.
Brennöfen mit Gasfeuerung für Ziegel u. dgl.
Die Thonwaarenfabrik Schwandorf in Schwandorf (* D. R.
P. Nr. 30218 vom 19. Februar 1884, Zusatz zu * Nr. 6195, vgl. 1880 238 227) führt, um bei bereits vorhandenen Oefen die Gaspfeifenfeuerung zu
ermöglichen, die Generatorgase aus dem Kanäle G (Fig. 1 und 2 Taf. 3) durch
kleine Ueberführungsrohre v in die wagrechten
Gaspfeifen a.
Um das Gas von oben einleiten zu können, wird durch ein Ueberführungsrohr das
bewegliche Rohr D (Fig. 3 Taf. 3) mit dem
Gaskanale verbunden. Kleinere Röhren v führen das Gas
in die beiden Pfeifenreihen P. Um die Bewegungen des
Ofengewölbes für das Zuführungsrohr F unschädlich zu
machen, ist das Ueberführungsrohr v mit zwei
Ringflanschen a und b
versehen; letzteres taucht in die guſseiserne Zarge des Ofengewölbes und bildet den
Abschluſs der Ofengase nach auſsen. Sind die Pfeifenrohre weggenommen, so hängt das
Zuführungsrohr F einfach in der guſseisernen Zarge mit
beliebig groſsem, durch Erfahrung ausprobirtem Spielraume. Beim Untersetzen der
Pfeifen P wird F gehoben,
so daſs es mit Eigengewicht auf der Pfeife P steht und
den gewöhnlichen Schluſs bildet, wie er bei den einzelnen Pfeifentheilen üblich ist.
Das Gewölbe kann sich dehnen, ohne bei genug vorgesehenem Spielraume das Hängerohr
F zu heben, zu schieben oder abzureiſsen.
Gaszuleitung und Pfeife sind also unabhängig vom Ofengewölbe verbunden.
Will man nicht nur mit den Gasleitungsröhren D und v, sondern auch noch mit den Pfeifentheilen F und P selbst vorrücken,
um mit einer ganz
geringen Pfeifenzahl auszukommen, so kann F, P aus
einem Stücke, d. i. aus einem schmiedeisernen Rohre mit Chamotteummantelung
hergestellt werden. Ebenso einfach jedoch kann eine runde Chamottepfeife auch
mehrtheilig bleiben. Man hat in diesem Falle nur einen entsprechend langen Rundstab
vorher durch die Gewölbezarge einzuführen, an welchem man die Pfeifenstücke
hinabgleiten läſst; der Rundstab wird nach dem Einlassen aller Pfeifentheile wieder
entfernt und die Ueberführung v hergestellt. Das
Herausnehmen geschieht ähnlich mit zwei Haken, welche ebenfalls in die Pfeifen
eingeführt werden. Die Stoſsflächen der Pfeifentheile werden mit dünnem Thonmörtel
vor dem Einführen bestrichen; dies und das Eigengewicht dichtet vollkommen, ohne das
spätere Auseinandernehmen zu hindern.
A. Augustin in Lauban (* D. R. P. Nr. 31924 vom 19.
September 1884) will die Heizung so bewirken, daſs die Flamme nicht mit der Waare in Berührung kommt. Zu diesem Zwecke sind
Heizständer a (Fig. 4 und 5 Taf. 3) verwendet, in
deren Brennräumen e aus den Kanälen c zuströmendes Gas und durch die Kanäle d eingeführte Luft verbrennen und aus deren Räumen f die Feuergase nach dem Kanäle g, unter die Ofensohle und immer in den Kanal d des nächsten Ständers bezieh. in den Schornstein geleitet werden. Die
Verbrennungsluft wird zur Vorwärmung durch eine Zahl Heizständer in demselben Sinne
wie die Feuergase nach dem Kanäle d geführt.
Es wird nicht leicht sein, diese Vorrichtung dauerhaft herzustellen, was um so
wesentlicher ist, als Ausbesserungen nur sehr schwierig ausführbar sind.