| Titel: | Neuere Gaskraftmaschinen. | 
| Fundstelle: | Band 259, Jahrgang 1886, S. 149 | 
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                        Neuere Gaskraftmaschinen.
                        (Patentklasse 46. Schluſs des Berichtes S. 105 d.
                           								Bd.)
                        Mit Abbildungen auf Tafel
                              									7 und 10.
                        Neuere Gaskraftmaschinen.
                        
                     
                        
                           Bei der Gaskraftmaschine von A. Nadachowski und C. v. Korytynski in Wien (* D. R. P. Nr. 27119 vom 26.
                                 									Juni 1883) wird zum Zwecke der Vermeidung von Stöſsen
                              									ein Luftpuffer benutzt. Der Kolben des Cylinders, in
                              									welchem die Verpuffung der Gase erfolgt, drückt beim Arbeit verrichtenden Vorschübe
                              									Luft in einen Behälter, damit dieselbe den Rückschub dieses Kolbens beschleunigen
                              									und in einem zweiten Cylinder einen Kolben Arbeit
                              									verrichtend vortreiben kann. Die von der Verpuffung herrührende Kraft wird also in
                              									zwei Theilen auf die Schwungradwelle übertragen.
                           Der Kolben K (Fig. 1 bis 3 Taf. 10) saugt bei
                              									seinem Vorgange von links nach rechts zunächst durch die Oeffnung o Gas an; nach Abschluſs dieser Oeffnung durch den
                              									Schieber S tritt aus dem Behälter R verdichtete Luft auf dem Wege k in den Cylinder, um sich mit dem Gase zu mischen. Ist der Kolben K etwa um ⅓ seines Hubes vorgegangen, so findet durch
                              									die Oeffnung o1 die
                              									Entzündung des Gemenges statt. Der Kolben wird bis in die gezeichnete äuſserste Lage
                              									getrieben, um während dieser Zeit sowohl die Kurbelachse umzudrehen, als auch die
                              									beim vorhergegangenen Rückschube durch den Hahn W
                              									angesaugte Luft zu verdichten und während des letzten Drittels seines Kraftschubes
                              									durch diesen Hahn und das Ventil V in den
                              									schraubenförmig den Cylinder Z umgebenden Mantelkanal
                              										U zu drücken. Aus demselben gelangt die verdichtete
                              									Luft zunächst durch ein zweites Ventil V1 in den Behälter R,
                              									sowie auf einem vom Schieber S1 (Fig. 2) gebotenem Wege gn hinter den Kolben K1 des Luftcylinders Z1. Während der Kolben K vorgeschleudert wird, bewegt sich der Kolben K1 nach links. Durch
                              									diese Bewegung wird einerseits in dem Cylindertheile T
                              									eine Luftverdünnung hervorgerufen, anderentheils die Luft auf der anderen
                              									Kolbenseite verdichtet und durch die Kanäle k und g in den Mantelraum U des
                              									Arbeitcylinders Z zurückgepreſst. Diese Einrichtung
                              									soll ebenfalls zur Hemmung bezieh. Verhinderung des Explosionsstoſses beitragen und
                              									die aufgenommene Kraft beim nunmehr folgenden umgekehrten Laufe der Kolben nutzbar
                              									machen.
                           Die verdichtete Luft im Mantelraume U wird den Kolben
                              										K1 nun Arbeit
                              									verrichtend vortreiben, wobei die Luftverdünnung im Cylinderende T nutzbar gemacht wird. Der Kolben K geht zurück, saugt durch den umgesteuerten Hahn W frische Luft ein und stöſst die Verbrennungsgase
                              									durch die Schieberaussparung k, welche die Oeffnungen
                              										o2 und o3 (Fig. 3) verbindet, in den
                              									Mäntel U1 des
                              									Luftcylinders und durch Rohr a ins Freie. Die Hitze der
                              									Verbrennungsgase wird also sowohl im Explosionscylinder, als auch im Luftcylinder
                              									von der verdichteten Luft aufgenommen, so daſs die Spannung der letzteren erhöht wird. Um die Kühlung des
                              									Cylinders Z kräftiger als mittels der schraubenförmig
                              									im Mantel U um den Cylinder geführten Luft zu bewirken,
                              									wird beim Einpressen der verdichteten Luft durch das Ventil V in den Raum U Wasser aus dem Behälter G mitgerissen. Der Kolben K1 treibt während der ersten Hälfte seines
                              									Rückschubes nach erfolgter Umsteuerung des Schiebers S1 die überschüssige Luft durch die Kanäle
                              										n, f und f1 ins Freie.
                           Die Zündung erfolgt durch den in gewöhnlicher Weise mit verschiedenen Kanälen und
                              									einer Mulde für Bildung der Uebertragungsflamme versehenen Schieber S, welcher durch Rohr r
                              									mit Gas gespeist wird. Die Ansaugung von Gas und Luft zur Bildung der
                              									Uebertragungsflamme erfolgt mit Hilfe eines federnden Kolbens bei C (Fig. 3), welcher beim
                              									Spiele des Schiebers S in der entsprechend geformten
                              									Mulde verschoben wird.
                           Das Schmieren der Cylinder Z und Z1 erfolgt durch Schmierbüchsen F, aus denen das Oel bei Verdünnung der Luft an der
                              									Rückseite der Kolben unter Vermittelung von Ventilen bezieh. des Hahnes W angesaugt wird.
                           Eine aufrechte Anordnung zeigt der Gasmotor von V. J. Laurent in Valdoie, Frankreich (* D. R. P. Nr.
                                 									26941 vom 30. December 1882). In dem aus zwei Stücken zusammengesetzten
                              									Arbeitcylinder spielt ein Kolben, welcher auf der Explosionsseite einen
                              									cylindrischen Ansatz als Verdränger trägt. Der Kolben arbeitet nur in der unteren
                              									Hälfte des Cylinders, während die obere Hälfte von dem Ansätze ausgefüllt wird, wenn
                              									der Kolben seinen höchsten Punkt, also die Cylindermitte erreicht hat. Der Kolben
                              									saugt in den unteren Cylindertheil eine an Gas möglichst arme Ladung ein, welche
                              									beim Niedergange unter ständiger Wassereinspritzung
                              									mittels mehrerer im Cylinderboden eingesetzter Ringdüsen verdichtet und in ein neben
                              									dem Cylinder angeordnetes Gefäſs gedrückt wird, um hier von den durchgeleiteten
                              									Abgasen erwärmt zu werden. Die erwärmte Ladung geht nun in das obere Ende des
                              									Arbeitcylinders, um beim Durchstreichen eines den Cylinderboden überspannenden
                              									Drahtnetzes, welches durch einen elektrischen Strom
                              									glühend gehalten wird, während der ganzen Dauer des Eintretens entzündet zu werden.
                              									Die so herbeigeführte Ausdehnung der Ladung bewirkt den Vorschub des Kolbens. Beim
                              									Rückgange des Kolbens werden die Verbrennungsrückstände in den Erhitzer für die neue
                              									Ladung ausgeblasen.
                           Die beständige Entzündung der Ladung während der ganzen Dauer
                                 										des Eintrittes in den Cylinder wird vorgenommen, weil bei dem zu
                              									benutzenden an Gas armen Gemische die Fortpflanzungsgeschwindigkeit der Flamme zu
                              									gering sei, bei einmaliger Entzündung demnach keine völlige Entflammung der Ladung
                              									herbeigeführt werden würde. Es erscheint aber fraglich, ob das Drahtnetz an allen
                              									Punkten so weit glühend gehalten werden kann, um die Entzündung des
                              									durchstreichenden Gemenges in der gedachten Weise höher zu erzielen.
                           
                           Die Verdichtung der in das untere Cylinderende einzusaugenden Ladung soll verändert
                              									werden können. Zu diesem Behufe ist unter dem Cylinderboden ein ringförmiger Raum
                              									vorgesehen, welcher mit dem Cylinder durch selbstthätige Ventile in Verbindung
                              									steht. Je nachdem dieser Raum mehr oder weniger mit Wasser angefüllt ist, wird die
                              									Verdichtung der Ladung mehr oder weniger stark erfolgen.
                           Das Princip der Präcisionssteuerungen suchten O. Conrad und G. Stoff in
                              									Berlin (* D. R. P. Nr. 27219 vom 18. September 1883) in folgender Weise auf die Gaskraftmaschinen zu übertragen: Die Ladung wird in den
                              									Verdichtungscylinder B (Fig. 9 Taf. 10) durch das
                              									Gasdruckverminderungsventil A (Fig. 10) angesaugt; in
                              									letzteres tritt die Luft durch a und das Gas durch b ein. Das den Gaseinlaſs regelnde Kolbenventil wird
                              									durch die elastische Scheibe m geschlossen, wenn der
                              									Druck des Gases den der Luft übersteigt. Auf dem Wege zum Verdichtungscylinder B geht das Gas durch eine Handabsperrvorrichtung, um
                              									nur das zur Bildung des gewünschten Verhältnisses nöthige Gas in die Mischkammer
                              									gehen zu lassen, in welcher sich Luft und Gas vereinigen, um von B angesaugt und verdichtet zu werden. Der Kolben in B drückt das verdichtete Gemisch durch einen Schieber
                              									und das Druckventil f in den Raum g, aus welchem es mittels des von der Maschine
                              									gesteuerten Einlaſsventiles in den Arbeitcylinder gelangt. Die Kurbel des
                              									Verdichtungscylinders steht zu der Kurbel des Arbeitcylinders in einem solchen
                              									Winkel, daſs das Gas in dem ersteren einen Ueberdruck von 2at hat, wenn der Kolben des Arbeitcylinders im
                              									Todtpunkte steht. Das verdichtete Gemisch wird so lange nach C hinübergedrückt, bis das Einlaſsventil von der Steuerung geschlossen
                              									wird. Hierfür kann eine beliebige Präcisionssteuerung, welche Füllungen von 0,1 bis
                              									0,3 gestattet, genommen werden. Wenn das Einlaſsventil den Zutritt des Gasgemisches
                              									zu C abgeschlossen hat, wird das Gemisch durch einen
                              									beliebigen, von der Steuerung bewegten Zünder in Brand gesetzt und expandirt
                              									nun.
                           Da zu jeder Explosion eine gewisse Zeit erforderlich ist, so wird
                              									die Druck-Erhöhung der Gase bei 0,1 Füllung ziemlich dieselbe sein wie bei 0,3
                              									Füllung, indem der Kolben bei 0,1 seines Weges noch nicht die Geschwindigkeit
                              									angenommen hat, in welcher er sich bei 0,3 befindet, so daſs die Aenderung des
                              									Volumens zwischen Kolben und Cylinderdeckel während der Explosionsdauer bei der
                              									kleinsten wie bei der gröſsten Füllung, in Procent ausgedrückt, die gleiche wird.
                              									Hieraus ist erforderlich, daſs die Entzündungsfähigkeit des Gasgemisches zur
                              									Umlaufszahl der Maschine in einem richtigen Verhältnisse steht, also die Umlaufszahl
                              									eine recht hohe, etwa 180 in der Minute für Maschinen von 300mm Hub ist.
                           Würde die Füllung im Arbeitcylinder gleichmäſsig genommen (etwa
                              									gleich ¼ des Kolbenweges) und die Regelung der Kraftleistung der Maschine vielleicht
                              									durch Ausfall von Explosionen oder Veränderung des Gasgemisches erzielt werden, so
                              									würde ein heftiger Stoſs auf den Kolben nicht stattfinden, da der Kolben bereits im
                              									Anlange seines Weges durch die eingetretenen Gase getrieben wird und sich auſserdem
                              									bei statthabender Explosion in seiner gröſsten Geschwindigkeit befindet. Nur bei der
                              									gröſsten Füllung wird das in B verdichtete Gas
                              									vollständig nach C übertreten; bei geringer Füllung
                              									bleibt ein Theil in g zurück und tritt von hier aus so
                              									lange durch das nach der Art der Sicherheitsventile mit Feder auf 1at Ueberdruck belastete Ventil h nach dem Saugraume e
                              									über, bis der Druck in g 2at nicht mehr übersteigt; aus e tritt das
                              									überschüssige Gasgemisch nun wieder in den Saugraum des Cylinders B und gibt hier seine Expansivkraft wieder ab.
                           Der Cylinder C ist auſsen mit
                              									Schraubenrippen versehen, auf welche ein schmiedeiserner Mantel genietet ist.
                              									Hierdurch ist ein um den Cylinder von einem Ende desselben bis zum anderen
                              									herumlaufender Kanal gebildet, durch welchen das Kühlwasser geleitet wird.
                           Die Gaskraftmaschine von J. Schweizer in Paris (* D. R.
                                 									P. Nr. 27008 vom 19. Oktober 1882) ist einem Revolver ähnlich gebaut. Die Mischung
                              									der Gase, deren Zündung und Ausblasung finden in Räumen einer Trommel statt, welche hinter dem Arbeitcylinder in
                              									entsprechender Weise umgedreht wird.
                           Wie in Fig. 4 und 5 Taf. 10 veranschaulicht,
                              									wird eine mit 6 Kammern A1 versehene Trommel A durch die Achse b in einem Gehäuse umgetrieben, welches aus dem Mantel
                              										C und den beiden Böden d und d1
                              									gebildet wird.
                           Die ebenen Endflächen der Trommel A
                              									berühren dicht die beiden Böden d und d1 und diese bilden
                              									somit, soweit sie nicht durchbrochen sind, den Abschluſs der Kammern A1. Der hintere Boden
                              										d1 besitzt bei u in seinem oberen Theile eine gröſsere Oeffnung und
                              									dem entsprechend ist auch der vordere Boden d mit einer
                              									Oeffnung versehen, an welche sich das Gehäuse des Gebläses D anschlieſst. Kommt somit eine Kammer A1 in ihre oberste Lage, so wird durch die Wirkung
                              									des Gebläses D ein Luftstrom durch diese Kammer
                              									gesaugt, die von der vorhergehenden Explosion herrührenden Gase werden durch das
                              									Rohr E entfernt und die Kammer füllt sich mit frischer
                              									Luft.
                           In diese mit Luft gefüllte Kammer kann durch die in den Boden d1 bei e1 (Fig. 4) mündende Leitung
                              										e Gas einströmen. Dieses Gas geht durch ein vom
                              									Regulator beeinfluſstes Ventil s. Das unter dem
                              									gewöhnlichen Drucke stehende Gas strömt nur so lange in die Kammer A1 ein, als die
                              									Oeffnungen e1 mit der
                              									betreffenden Kammer in Verbindung stehen- das Explosionsgemisch ist dann fertig und
                              									bei einer weiteren Drehung kommt diese Kammer einmal der zu dem Arbeitcylinder
                              									führenden Oeffnung f des Bodens d, zugleich aber auch der mit der Zündeinrichtung ausgestatteten Oeffnung
                              									des Bodens d1
                              									gegenüber. Vor dieser Oeffnung brennt eine Zündflamme. Der Kolben B im Arbeitcylinder nimmt in dem Augenblicke, wo die
                              									Verbindung der mit dem Gasgemische gefüllten Kammer mit der Oeffnung f eintritt, seine äuſserste Lage rechts ein und beginnt
                              									seinen Aufschub. Durch die so entstehende saugende Wirkung wird das Ventil geöffnet,
                              									die Zündflamme folgt und schlägt in die Kammer. Durch die Explosion schlieſst sich
                              									die Klappe und der Kolben B wird durch die gespannten
                              									Explosionsgase vorwärts getrieben. Während der Vorwärtsbewegung des Kolbens B bleibt die Kammer, in welcher sich die Explosion
                              									vollzogen, durch die Oeffnung f in Verbindung mit dem
                              									Arbeitcylinder; hat der Kolben B desselben aber seinen
                              									Ausschub beendet, so hat auch die betreffende Kammer die Oeffnung f überschritten und geht nunmehr durch ihre tiefste
                              									Lage.
                           Hier erfolgt durch Einspritzung von
                              									unter Druck stehendem Wasser durch die feinen
                              									Oeffnungen g ein Niederschlagen der
                              									Explosionsrückstände in der Kammer, soweit dieselben dampfförmig, und eine
                              									Abkühlung, soweit dieselben gasförmig sind. So entsteht in der betreffenden Kammer
                              									eine Luft Verdünnung; wenn die Trommel sich weiter dreht, gelangt die Kammer
                              									gegenüber einer im Boden d angebrachten Oeffnung,
                              									welche die Kammer zum zweiten Male mit dem Arbeitcylinder in Verbindung setzt. Diese
                              									Verbindung tritt ein, wenn der Kolben zurück läuft. Da in der Kammer eine
                              									Luftverdünnung herrscht, so erfolgt eine Saugwirkung auf den Arbeitkolben, so daſs
                              									einestheils die noch in dem Cylinder befindlichen Rückstände der vorhergehenden
                              									Explosion entfernt, anderentheils aber auch ein treibender Einfluſs auf den Kolben
                              										B ausgeübt wird.
                           Die für eine Kammer beschriebenen Vorgänge wiederholen sich für
                              									jede folgende Kammer; da
                              									sechs derselben vorhanden sind, so folgt, daſs bei jedem Ausschube der Kolben B eine mit Explosionsgemisch gefüllte Kammer und ebenso
                              									bei jedem Einschöbe des Kolbens eine durch Wassereinspritzung luftleer gemachte
                              									Kammer mit dem Arbeitcylinder in Verbindung zu setzen ist. Demgemäſs hat die Trommel
                              										A bei jeder Umdrehung der Hauptwelle der Maschine ⅙
                              									Umdrehung auszuführen. Zu diesem Zwecke setzt die vom Kolben B durch Pleuelstange p und Kurbel getriebene
                              									Welle mittels Kegelräder, Achse k und Stirnräder z die Trommelachse b mit
                              									der angegebenen Uebersetzung in Umdrehung. Die Achse k
                              									treibt auch mittels Schnurscheiben j und h das Gebläse D und den
                              									Regulator.
                           Nach dem Vorschlage von L H. Nash in Brooklyn (* D. R.
                                 									P. Nr. 30008 vom 22. Mai 1883) wird in den Arbeitcylinder verdichtete Luft und gleichzeitig in den Luftstrom ein brennendes Gas eingeführt, damit die Wärme des
                              									letzteren mehr als bisher an die Luft und weniger an die Cylinderwandungen abgegeben
                              									wird und die Entzündung und Verbrennung rauchfrei erfolgt. Die verdichtete reine
                              									Luft tritt bei D (Fig. 8 Taf. 10) ein, das
                              									Gasgemisch bei F. In die Kanäle A, welche die verdichtete Luft nach den beiden Enden des Cylinders
                              									befördern, münden die Rohre C, welche Verlängerungen
                              									der Kanäle B für das Gasgemisch bilden und an deren
                              									Enden die Entzündung des Gasgemisches vor sich geht; letzteres wird so in die Luft
                              									eingeleitet, daſs es von derselben ganz umhüllt wird. Die Kanäle für die Luft
                              									besitzen einen gröſseren Querschnitt wie die Gaskanäle; das Gasgemisch tritt in die
                              									Luft ein unmittelbar, bevor letztere in den Cylinder gelangt, so daſs die getrennte
                              									Schichtung von Gas und Luft besser gewahrt wird.
                           Die Entzündung des Gasgemisches erfolgt hier durch einen elektrischen Funken, könnte
                              									jedoch auch in der bei Gasmotoren üblichen Weise mittels einer beweglichen
                              									Zündflamme geschehen. Eine Einrichtung zur elektrischen
                                 										Zündung zeigt Fig. 6 und 7 Taf. 10. a und c sind die beiden
                              									Drähte, zwischen deren Enden der elektrische Funke überspringt und dann die Zündung
                              									bewirkt. Der Draht a ist durch eine isolirende Fassung
                              										b am Ende des Rohres C
                              									befestigt.
                           Zum Schlusse sei hier auf einen neuen, für
                              									Gaskraftmaschinen bestimmten Kolben von O. Mobbs in Northampton (* D. R. P. Nr. 25588 vom 12.
                                 									Oktober 1882) hingewiesen. Um das Ausdehnen oder Federn des Kolbens wirksamer zu
                              									machen, wird die Wandung des Kolbens mit einem spiralförmigen Schnitte durch die
                              									ganze Stärke des Metalles versehen, um das Ende des Kolbens in eine Feder zu
                              									verwandeln. Im Augenblicke der Explosion legt sich der geschlitzte Kolbentheil dicht
                              									an den Cylinder an. Die Reibung zwischen Kolben und Cylinder vermindert sich in dem
                              									Maſse, wie die Kraft abnimmt. Der Kolben ist hinten hohl und die so gebildete Kammer
                              									nimmt die Ladung auf.
                           
                        
                     
                  
               
