Titel: | Tragrolle für Seilstrassenbahnen. |
Fundstelle: | Band 259, Jahrgang 1886, S. 160 |
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Tragrolle für Seilstraſsenbahnen.
Mit Abbildung auf Tafel
11.
Tragrolle für Seilstraſsenbahnen.
Bei Seilstraſsenbahnen ist es nöthig, den am Wagen befestigten Klemmbacken möglichst
wenig tief unter der Fahrbahn laufen zu lassen. Man macht deshalb gewöhnlich den
oberen Theil m des Klemmbackens (Fig. 19 Taf. 11) fest und
nur den niederen Theil n desselben in senkrechter
Richtung beweglich und gibt dem ersteren eine solche Höhe, daſs der geschlossene, an
das Seil geklemmte Backen mit dem Seile gerade frei über die Tragrollen a hinweggeht, wie in Fig. 19 rechts punktirt
gezeichnet ist. Der Klemmbacken muſs beim Oeffnen so weit aus einander gestellt
werden, daſs das in Durchbiegungen hängende Seil noch frei durch den Backen laufen
kann, und deshalb müssen die Tragrollen dem Untertheile n bei frei laufenden Wagen ausweichen können. Eine so ausweichende
Lagerung für Tragrollen hat die Maschinenbau-Anstalt
Humboldt in Kalk bei Köln (* D. R. P. Kl. 20 Nr. 33 270 vom 15. Februar
1885) angegeben und zeichnet sich diese Lagerung hauptsächlich durch leichte
Beweglichkeit und dadurch aus, daſs sie keiner Schmierung bedarf.
Wie aus Fig.
19 Taf. 11 zu entnehmen, ist die Tragrolle a
in einem Rahmen b gelagert, welcher mittels scharfer
Zungen in Winkelhebeln d hängt. Die Winkelhebel d sind auch mit solchen Zungen in dem in einer Grube
unter der Fahrbahn eingelassenen Gestelle i drehbar und
ist an sie wieder durch Zungen für alle Hebel d
gemeinschaftlich das Gewicht g angehängt. Wenn der
niedergelassene Backentheil n von rechts oder links
gegen die Rolle a trifft, so schwingt dieselbe
entsprechend aus. Die Winkelhebel auf der Seite der Ausschwingung haben dabei allein das Gewicht zu
tragen, welches nach dem Vorbeigange von n die Hebel
d sofort wieder aufrichtet und die Tragrolle
einstellt. Die Anordnung sämmtlicher Lagerungen als scharfe, in Pfannen ruhende
Zungen sichert die Leichtigkeit dieser Bewegungen und eine Schmierung, welche kaum
oder doch sehr umständlich auszuführen wäre, ist nicht nöthig. Damit die Hebel d nicht zu weit ausschwingen, sind an dem Gewichte g Ansätze e vorhanden,
welche in der äuſsersten Lage des Hebels d gegen
Vorsprünge am Gestelle i anschlagen.