Titel: Verfahren zur Herstellung Bakterien freier Maische.
Fundstelle: Band 259, Jahrgang 1886, S. 321
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Verfahren zur Herstellung Bakterien freier Maische. Mit Abbildung auf Tafel 21. [Verfahren zur Herstellung Bakterien freier Maische.] Nach C. Meyer in Uerdingen a. Rh. (* D. R. P. Kl. 6 Nr. 34093 vom 4. Februar 1885) werden durch sorgfältiges Filtriren des sauren Hefegutes der Brennereien die meisten Bakterien entfernt. Wird vorher frisch gefälltes Ferrihydrat, Thonerdehydrat, deren Silicate oder Phosphate, frisch abgeschiedene Kieselsäure u. dgl. zugesetzt, so sollen im Filtrate durch das Mikroskop keine Bakterien mehr nachweisbar sein. Zur Herstellung der Maische wird Malz mit Wasser eingeteigt, auf 62° erwärmt, bis die Diastase gelöst ist, dann einer der erwähnten Stoffe zugefügt und filtrirt. Das von Bakterien freie Filtrat gelangt zur Verzuckerung der Maische in den Vormaischbottich und wird hier die Verzuckerung mit der für diesen Prozeſs günstigsten Temperatur von 550 vorgenommen. Noch bessere Ergebnisse werden durch doppelte Filtration erzielt. Bei der ersten Filtration werden die Hülsen, Stärkekörner u.s.w. entfernt. Zu dem fast klaren Filtrate wird die voluminöse Masse hinzugefügt und zum zweiten Male filtrirt. Zu diesem Zwecke geht bei Anwendung der in Fig. 8 Taf. 21 veranschaulichten benutzten Filterpresse die bei e in die Kammern a eintretende Flüssigkeit nach einfacher Filtration durch die durchlochten Platten p und q und tritt in die Kammern b, welche mit der erwähnten voluminösen Masse gefüllt sind. Die von Organismen freie Flüssigkeit tritt durch die Filterfläche r und verläſst die Presse bei o. Bei der jetzigen Darstellung der Kunsthefe wird der süſsen Maische auſser der Hefe eine groſse Menge Milchsäurebakterien hinzugefügt; hierdurch wird, namentlich in wärmeren Jahreszeiten, eine starke Säuerung in den Gährbottichen hervorgerufen. Versuche, die Milchsäure durch andere Säuren zu ersetzen, haben bislang keine genügend günstigen Ergebnisse geliefert und so ist es von hohem Werth, ein mit Milchsäure gesäuertes von Bakterien freies Hefegut darzustellen. Das Malz wird daher mit heiſsem Wasser eingemaischt, bis eine Endtemperatur von 62 bis 640 erreicht ist, ungefähr 24 Stunden bei 45 bis 50° der Säuerung überessen und bis zur Anstelltemperatur abgekühlt. Statt aber jetzt die Futterhefe hinzuzufügen, schreitet man zuerst zur Filtration mit Zuhilfenahme einer der genannten voluminösen Masse und nach einer der oben Geschriebenen Vorschriften.

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