Titel: | J. S. Raworth's elektrischer Messapparat. |
Fundstelle: | Band 259, Jahrgang 1886, S. 457 |
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J. S. Raworth's elektrischer
Meſsapparat.
Mit Abbildungen auf Tafel
30.
Raworth's elektrischer Meſsapparat.
Der elektrische Meſsapparat von J. Smith Raworth in
Manchester (* D. R. P. Kl. 21 Nr. 33950 vom 15. Februar 1885) kann als
Elektrodynamometer zur Messung der Stromstärke und als Voltmeter zur Messung der
elektromotorischen Kraft benutzt werden; die Einrichtung weicht in beiden Fällen nur
wenig ab und zwar liegt der Hauptunterschied in der Verschiedenheit der vom
elektrischen Strome durchlaufenen Spule: der Voltmesser braucht eine Spule aus sehr
feinem Draht von groſsem Widerstände, das Dynamometer einen Spulendraht von sehr
groſsem Querschnitte und geringem Widerstände. Fig. 1 und 2 Taf. 30 zeigen eine
Ansicht des Zifferblattes und einen wagerechten Schnitt des Apparates. 4 ist eine
eiserne Spindel, welche an den Enden in Spitzen gelagert und mit zwei in
entgegengesetzter Richtung sitzenden Armen a versehen
ist. Die Eisenmasse dieser Arme ist, wie angedeutet, im Verhältnisse zu der Spindel
A sehr klein. A ist
von den Windungen B umgeben, welche für das
Elektrodynamometer aus einigen gegen einander isolirten Windungen einer Kupferstange
von rechteckigem Querschnitt, in dem Voltmeter aber aus vielen Windungen eines
feinen isolirten Drahtes bestehen.
Ein bei C eintretender elektrischer Strom geht durch den
Metallrahmen C1, C2, C3 durch die Windungen
B und tritt bei D aus.
Indem er durch die Theile C1 und C3 des
Stromkreises flieſst, welche mit den Armen a parallel sind,
bewirkt dieser Strom, da er zugleich die Spindel A
magnetisch macht und a dabei Polverlängerungen von A bilden, die Drehung der Spindel A und zwar mit gröſserer oder geringerer Kraft, je
nachdem der Strom stark oder schwach ist.
Am vorderen Ende der Spindel A befindet sich ein
leichter Drahtzeiger F, der zweckmäſsig von Aluminium
gemacht und mit einem Gegengewichte versehen wird und dessen vorwärts gebogenes Ende
durch einen Schlitz im Zifferblatte G hervorragt. Eine
Spindel H, die durch das Zifferblatt geht, kann mit der
Hand gedreht werden und trägt auf der inneren Seite das innere Ende einer
Spiralfeder K, deren äuſseres Ende durch einen Arm k mit dem Zeiger F
verbunden ist. Auf der Spindel H sitzt auſserhalb des
Zifferblattes G ein Zeiger M, von einer Glasscheibe L zugedeckt.
Wenn der Apparat in einen Stromkreis eingeschaltet wird, dreht man die Spindel H mit der Hand, bis die Spannung der Feder K der Kraft das Gleichgewicht hält, durch welche, wie
oben angedeutet, der Strom die Spindel A zu drehen
versucht, indem dies mittels des Zeigers F beobachtet
wird. Der Zeiger M wird alsdann auf einer Eintheilung
des Zifferblattes G stehen, welche im Falle des
Elektrodynamometers die Anzahl der Ampère angibt, welche im durchflieſsenden Strome
enthalten sind, oder im Falle des Voltmessers die Anzahl von Volt.