Titel: | Gaslampe mit selbstthätigem Verschlusse; von H. Rohrbeck. |
Autor: | H. Rohrbeck |
Fundstelle: | Band 259, Jahrgang 1886, S. 460 |
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Gaslampe mit selbstthätigem Verschlusse; von H.
Rohrbeck.
Mit Abbildungen.
Rohrbeck's Gaslampe mit selbstthätigem Verschlusse.
Zum Erhitzen von Apparaten, welche lange Zeit unbeaufsichtigt ohne Unterbrechung in
Thätigkeit erhalten werden müssen, hat. Bob. Koch in
Berlin eine Gaslampe angegebenDieselbe ist in D. p. J. 1884 253 * 407 beschrieben.Red., bei welcher auf einfache und
sinnreiche Weise beim plötzlichen Verlöschen der Flamme die Gasleitung selbstthätig
abgeschlossen wird. Zu diesem Zwecke ist das Küken des Gashahnes hebelartig
verlängert und an seinem Ende mit einem Gewichte beschwert worden. Wird der Hebel
wagerecht gestellt, durch eine Unterlage unterstützt, so kann die Gaslampe brennen,
während beim Wegziehen der Unterlage der Kükenhebel fällt und die Gasleitung verschliefst, was sich,
wie bekannt, durch am Ausfluſsrohre der Lampe angebrachte Spiralen selbstthätig
vollzieht.
Fig. 1., Bd. 259, S. 461 Das Gewicht des Hebels kann man vortheilhaft durch eine Feder, welche in
der Rückseite des Hahnes angebracht ist, ersetzen, so daſs die Lampe die in Fig. 1 abgebildete Gestalt erhält. Der eine Hebel arm
des Gashahnes ist wiederum verlängert, jedoch um nicht mehr, als das Brennerrohr
lang ist. Dieser Hahn wird, wenn die Lampe nicht brennt, beständig durch die Feder
geschlossen gehalten, indem sie den Hebel E, sobald
keine Hemmung vorhanden, senkrecht nach oben in die Lage E1 bewegt. Beim Entzünden der Lampe ist es
erforderlich, den wagerecht gestellten Hebel E fest zu
halten; letzteres geschieht im Anfange durch eine kleine, an der Scheibe B, in welcher die Koch'schen Spiralen enden, befindliche Zunge D,
die über das äuſsere Ende des Hebels E rückt, nach
wenigen Minuten aber durch die feste Zunge C an der
Scheibe B, welche sich in Folge der Ausdehnung der
Spiralen A und A1 beim Brennen von selbst über den Hebel E schiebt, während gleichzeitig die bewegliche Zunge
D zurückspringt. Bei plötzlichem Verloschen der
Flamme ziehen sich die Spiralen zusammen, die durch C
bewirkte Festhaltung wird aufgehoben und der Gashahn durch den Hebel E geschlossen.
Fig. 2., Bd. 259, S. 461 Diese Anordnung hat zwei Vortheile: 1) ist die Thätigkeit des Mechanismus
der Schlieſsung unabhängig von der Entfernung, in welcher sich die Lampe über dem
Arbeitstische befindet und 2) ist der Mechanismus so eingerichtet, daſs sich die
vorläufige Festhaltung des Hebels E beim Entzünden,
sobald die Spiralen ihre Wirkung ausüben, von selbst auslöst.
Bei den bisherigen Einrichtungen kann es vorkommen, daſs die Gaslampe zufällig dem
Tische zu nahe gebracht, ihren Dienst aus Mangel an Spielraum für die Bewegung des
Hebels versagt, oder dadurch, daſs die vorläufige Festhaltung des Hebels E auszulösen übersehen wurde.
Als Träger für die Lampe dient das Gestell Fig. 2 mit
Glimmercylinder F zur Beobachtung der Flamme, welches
sich wegen seiner einfachen Klemmvorrichtung zur Aufnahme für beide Anordnungen der Koch'schen Lampen ganz besonders eignet.Diese Gaslampen sind aus der Mechanischen Werkstatt von Dr. Hermann Rohrbeck, Firma: J. F. Luhme und Comp. in Berlin, N. W.,
Friedrichstraſse 100 zu beziehen.