Titel: Moore's Kleindampfmaschine mit schwingendem Cylinder.
Fundstelle: Band 260, Jahrgang 1886, S. 52
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Moore's Kleindampfmaschine mit schwingendem Cylinder. Mit Abbildungen auf Tafel 4. Moore's Kleindampfmaschine mit schwingendem Cylinder. An der von Gebrüder Moore in Portsmouth, Nordamerika, ausgeführten Dampfmaschine mit schwingendem Cylinder für Kleinbetrieb, deren Einrichtung in Fig. 2 und 3 Taf. 4 nach dem Techniker, 1886 * S. 6 dargestellt ist, erscheint besonders die Steuerung bemerkenswerth. Dieselbe ermöglicht nicht allein ein ruhiges Anlassen und Abstellen, sondern auch eine leichte Umsteuerung, so daſs die Maschine zum Treiben von Aufzügen u. dgl. recht geeignet erscheint. Die Maschine besitzt ein kräftiges, in einem Stücke gegossenes Hohlgestell, in welchem oben die Schwungradwelle liegt, während der schwingende Dampfcylinder vorn unten aus einem Ausschnitte des Gestelles herausragt. Der Cylinder, dessen Schwingungsachse in Fig. 2 durch den Schnittpunkt T angedeutet ist, bildet ein ziemlich zusammengesetztes Guſsstück und die Dampfvertheilung in demselben bewirkt ein einfacher Muschelschieber an seiner vorderen Seite oberhalb der Drehzapfen. Die Zu- und Abführung des Dampfes zu dem Schieberkasten geschieht auf beiden Seiten um den Cylinder herum durch den hinteren Drehzapfen desselben; letzterer ist hohl ausgeführt und reicht durch denselben in seiner Mitte eine besondere Röhre, welche zur Zuführung des Kesseldampfes dient, während der Abdampf durch den ringförmigen Raum zwischen dieser Röhre und dem Hohlzapfen entweicht. Das Ende dieser Röhre ist durch eine Stopfbüchse mit der Dampfzuleitung verbunden, in welche ein gewöhnliches, von einem einfachen, seitlich am Gestelle angeordneten Centrifugalregulator beeinfluſstes Drosselventil eingeschaltet ist. In eine das Ende des Hohlzapfens dampfdicht umgreifende Hülse ist das Dampfableitungsrohr eingesetzt. Der Dampfvertheilungsschieber wird bei den Schwingungen des Cylinders bewegt, indem die nach oben aus dem Schieberkasten tretende Stange an eine Gelenkstange g angeschlossen ist, deren unterer Drehzapfen z in einem Bogenschütze verstellt werden kann. Diese Verstellung ist dadurch schnell und leicht auszuführen, daſs auf dem Drehzapfen z ein Handrad mit einem angegossenen kleinen Zahnrade steckt; letzteres greift in eine vorn am Schlitzbogen angebrachte Zahnstange, so daſs bei Abwickelung des Zahnrades an derselben jede beliebige Verstellung nach rechts oder links durch Drehen am Handrade zu erreichen ist. Steht der Drehzapfön z im Schwingungsmittelpunkte T, so bleibt der Schieber in Ruhelage in seiner Mittelstellung und die Maschine kommt zum Stillstande. Beim Verstellen des Drehzapfens z nach einer oder der anderen Richtung wird dagegen eine Bewegung des Schiebers und Eröffnung der Dampfkanäle eintreten, deren jeweilige Gröſse durch die schraffirten Bogendreiecke in Fig. 2 ersichtlich gemacht ist. Bei der Verstellung des Drehzapfens von rechts nach links vom Punkte T oder umgekehrt wird eine Drehungsänderung der Schwungradwelle erzielt, die Maschine also umgesteuert. Um das Niederschlagswasser aus der unteren Cylinderseite abzulassen, ist im Cylinderboden ein durch untergelegte Feder beständig geschlossenes Ventil angebracht, welches von einem Fuſstritte aus geöffnet werden kann.

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