Titel: | Marcel Deprez und Bruno Abdank-Abakanowicz's telephonische Rufapparate. |
Fundstelle: | Band 260, Jahrgang 1886, S. 173 |
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Marcel Deprez und Bruno Abdank-Abakanowicz's telephonische
Rufapparate.
Mit Abbildungen auf Tafel
12.
Deprez und Abdank's telephonische Rufapparate.
Der telephonische Rufapparat von Bruno
Abdank-Abakanowicz (vgl. 1883 250 * 208) ist von
dem Genannten und Marcel Deprez (* D. R. P. Kl. 21 Nr.
34717 vom 8. März 1885) weiter ausgebildet worden. Von den neuen Formen
unterscheidet sich die eine von dem früher abgebildeten Rufapparate dadurch, daſs
die Feder F mit der Spule S zwischen den Schenkeln von zwei
Hufeisenmagneten schwingt, daſs die Spule behufs besserer Ausnutzung der
magnetischen Felder mit groſsen Polverbreiterungen versehen ist und daſs an der
Spule Verlängerungen angebracht sind, welche eine zu groſse Durchbiegung der Feder F verhüten, indem sie gegen Anschläge stoſsen.
Bei einer anderen Form dieses Telephonrufers ist der Magnet A (Fig.
4 Taf. 12) kreisförmig und es sind über seine beiden Pole N und S zwei hinter
einander geschaltete Spulen B und B1 gesteckt, welche
zunächst an dem Eisenstücke D und mit diesem mittels
der Spiralfeder F an der Achse O befestigt sind; die beiden feststehenden Eisenstücke C und C1 sollen das magnetische Feld in der Gegend der
Spulen concentriren. Werden die Spulen mittels des Griffes L nach links oder rechts verschoben und losgelassen, so schwingen sie über
den Polen.
Bei einer dritten Form liegen die beiden Spulen in der Verlängerung von einander zu
beiden Seiten der Achse O und von beiden Seiten her
ragen die gleichnamigen Pole zweier halbkreisförmiger Magnete in sie hinein. Ein
Riegel verbindet die Spulen unter sich und mit der Achse, an welcher sich das eine
Ende der Spiralfeder anheftet.
Bei der Anordnung nach Fig. 5 Taf. 12 liegt
zwischen den Polen N und S
eines fast kreisförmigen Magnetes A eine Spule B mit I-förmigem Eisenkerne.
Von dem Kerne laufen zwei Spiralfedern f und f1 nach dem Querstücke
D; dieselben versetzen die Spule, wenn sie mittels
des Griffes L nach der einen oder der anderen Seite um
ihre Achse gedreht und losgelassen wurden, in Schwingungen innerhalb der Pole N und S.
Anstatt der beiden Federn kann die Spule B auch dadurch
in ihrer Mittellage erhalten werden, daſs man mit dem Eisenkerne einen Querarm
verbindet, welcher das Bestreben hat, immer die Lage von N querüber nach S einzunehmen.
Die Patentansprüche erstrecken sich zugleich noch auf Umschaltevorrichtungen, welche
die Ein- und Ausschaltung der Strom erzeugenden Spule und nach Befinden auch der
Elektromagnetspule eines Telephons bezieh. einer Klingel bewirken. Die Umschaltung
besorgt in dem einen Falle ein mit Reibung auf die Achse der Feder F (Fig. 4) aufgesteckter Arm
mit zwei Stiften, welche die Feder F in ihrer Ruhelage
nicht berührt, während sie beim Schwingen sich an den einen oder den anderen Stift
anlegt, den Arm mitnimmt und Contact machend die Einschaltung der Spule besorgt. In
anderen Fällen kommen zu beiden Seiten der Feder F
angebrachte Contactfedern zur Verwendung, welche gemeinsam mit der Feder selbst in
nahe liegender Weise die Umschaltungen bewerkstelligen.
An magnetischen Läutewerken haben Deprez und Abdank-Abakanowicz (* D. R. P. Kl. 21 Nr. 34718 vom 8. März 1885) die
Einrichtung getroffen, daſs der Klöppel, welcher die Glocke anschlägt, an einer mit
einer Drahtspule versehenen Feder sitzt und durch in die Drahtspule eingeleitete
Wechselströme in Schwingungen quer durch das magnetische Feld eines oder zweier
Hufeisenmagnete versetzt wird. Dabei wird auch die Anordnung so getroffen, daſs die
Drahtspule festgelegt und deren beweglicher Eisenkern, welcher den Klöppel trägt, an zwei
Federn aufgehängt wird. Der Klöppel trifft dann bei den Verschiebungen des
Eisenkernes senkrecht gegen die Glocke und die ganze Anordnung kann innerhalb der
Glocke angebracht, von derselben also überdeckt werden.