Titel: | Zwillings-Tandem-Compound-Dampfmaschine von 1200e. |
Autor: | C. Ludwik |
Fundstelle: | Band 260, Jahrgang 1886, S. 193 |
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Zwillings-Tandem-Compound-Dampfmaschine von
1200e.
Mit Abbildungen auf Tafel
13.
Zwillings-Tandem-Compound-Dampfmaschine.
Wenn es bis vor wenigen Jahrzehnten eine berechtigte Gewohnheit war, sich bei dem
Bedarfe gröſserer Dampfmaschinen in allererster Reihe an jenes Land zu halten, in
welchem so zu sagen die Wiege des Maschinenbaues gestanden, so darf man heute wohl
diese noch in manchen Kreisen verbreitete Gepflogenheit, groſse Dampfmaschinen nur
aus England zu beziehen, als ein durch nichts mehr gerechtfertigtes Vorurtheil
bezeichnen.
Gerade so wie heute deutsche Schiffs- und Maschinenbau-Anstalten den Bau der gröſsten
Kriegschiffe sammt den dazu gehörigen Maschinen gegenüber dem Wettbewerbe Englands
mit Erfolg ausführen, gerade so wird seit einigen Jahrzehnten von deutschen und
österreichischen Maschinenfabriken der Bau groſser feststehender Dampfmaschinen in
immer steigendem Umfange betrieben und die Ebenbürtigkeit dieser festländischen
Erzeugnisse drückt sich nicht bloſs in dem billigen Preise, sondern auch in deren
mindestens gleich guter Ausführung und sparsamen Betriebskosten aus.
In Nachstehendem soll an einem gröſseren Beispiele ein Bild von der
Leistungsfähigkeit festländischer Maschinenfabriken auf dem Gebiete des
Dampfmaschinenbaues gegeben werden.
Die auf Taf. 13 dargestellte Anordnung einer sogen.
Zwillings-Tandem-Compound-Dampfmaschine, welche sowohl durch die Entwickelung, als
auch die örtlichen Verhältnisse der Fabrikanlage, für welche dieselbe bestimmt ist,
ihre Bedingungen fand, zeigt im Grundrisse Fig. 2 die vollkommen
gleichseitige Durchführung der Zwillingsmaschine derart, daſs jede Maschinenseite
aus einem Hochdruck- und einem vor demselben liegenden Niederdruckcylinder besteht.
Jede der beiden Maschinenhälften kann bei ausgehängter Kurbelstange der anderen auch
für sich allein und zwar bei der halben Leistung bei nahezu gleicher
Betriebssparsamkeit wie jene der Zwillingsmaschine arbeiten; auſserdem ist die
Einrichtung auch so getroffen, daſs man mit einem oder beiden Niederdruckcylindern
allein arbeiten kann. Da als eine der Hauptanforderungen die leichte Zugänglichkeit
der inneren arbeitenden Theile gestellt wurde und bei hinter einander gelegten
Cylindern die Zugänglichkeit namentlich betreffs des der Kurbel zunächst liegenden
Dampfkolbens bei ähnlichen Anordnungen meist beeinträchtigt ist, so wurde hier
zwischen beiden Cylindern jeder Maschinenhälfte ein genügender Raum gelassen, der
mit einer die Kolbenstange umhüllenden, jedoch abnehmbaren Büchse ausgefüllt ist,
welche letztere gleichzeitig eine Zwischenführung der im Kreuzkopfe getheilten
Kolbenstange bildet. So kann jeder Dampfkolben unabhängig vom anderen nachgesehen,
die Liderung eingestellt und jeder Kolben ausgewechselt werden. Nachdem die bei Neuanlagen erzielten
sparsamen Betriebsergebnisse nur dann erhalten bleiben, wenn die Möglichkeit geboten
ist, während kurzer Betriebspausen die Dichtheit und richtige Wirkungsweise der
betreffenden inneren Theile zu überwachen und dabei rasch wieder nachhelfen zu
können, so ist diese Anordnung der sonst üblichen mit eng an einander geschlossenen
Cylindern namentlich im vorliegenden Falle, wo man es mit Bestandtheilen von nicht
unbedeutendem Gewichte zu thun hat, wohl weitaus vorzuziehen.
Die Anordnung der Luftpumpen an dem rückwärtigen Ende der Kolbenstangen sowie die
tiefe Lage derselben war durch örtliche Verhältnisse bedingt.
Die Hauptmaſse der Dampfcylinder sind:
Kolbendurchmesser
der
Hochdruckcylinder
780mm
„
„
Niederdruckcylinder
1170mm
Gemeinsamer Hub
1500mm.
Die Längsachsen der Maschinen sind 7415mm von einander entfernt. Die Umdrehungszahl der
Maschine ist 50 in der Minute. Beide Dampfcylinder sind mit vollständiger Heizung
der Cylindermäntel, Deckel und Böden versehen. Die Heizung erfolgt durch frischen
Dampf, welcher auch das Dampfüberströmrohr (sogen. Receiver) zwischen Hochdruck- und
Niederdruckcylinder umspült; das sich niederschlagende Dampfwasser wird durch eine
Pumpe der Dampfkessel-Speiseleitung ununterbrochen zugeführt.
Alle Dampfcylinder erhielten den gestellten Betriebsanforderungen entsprechend Corliſs-Steuerung. Beim gewöhnlichen Betriebe ist
lediglich die Steuerung des Hochdruckcylinders dem Einflüsse des Regulators
unterworfen, dagegen die Steuerung des Niederdruckcylinders auf einen bestimmten
Füllungsgrad eingestellt. Im Falle nun mit dem Niederdruckcylinder allein gearbeitet
werden soll, wird die Steuerung desselben mit dem Regulatorhebel in Verbindung
gebracht und ist dann die Maschine ebenso gut im Stande, gleichbleibend die volle
Umlaufzahl einzuhalten. Die Steuerung an beiden Cylindern ist nach der bewährten
Anordnung von Inglis und Spencer (vgl. 1874 214 * 270) ausgeführt. Die Dampfvertheilungshähne sind
hohl gegossen und ihre durchreichenden Spindeln beiderseits durch die Gehäusedeckel
geführt. Man erreicht so eine gute Lagerung der Hähne und vermeidet, daſs der
Ueberdruck des Eintrittdampfes den Hahn an die Gehäusewandung andrückt, wodurch
unnöthige, bei so groſsen Hähnen nicht unbedeutende Reibungswiderstände vermieden
werden. Zum Antriebe der Steuerung sind zwei Excenter vorhanden, welche durch
Stangen in der Weise die Hähne bethätigen, daſs den Einlaſshähnen das eine, den
Auslaſshähnen das zweite Excenter gemeinsam ist. Den Schluſs der Einlaſshähne
bewirkt, nachdem die Auslösung durch den Regulator erfolgt ist, ein Luftbuffer mit
eingelegter Feder.
Bei den hier bestehenden groſsen Abmessungen ist die Ausdehnung in Folge Erwärmung
wohl zu beachten. Eine Auſserachtlassung dieses Umstandes wäre sowohl für den
Grundbau der Maschine, als für den geometrischen Zusammenhang der Steuerung von
schädlichem Einflüsse. Um diese Ausdehnungen ohne Einwirkung auf das Grundmauerwerk
zu machen, ruhen die Dampfcylinder mit gehobelten Füſsen auf gleichfalls gehobelten
Sohlplatten. Die Ausdehnung beträgt bis zur Mitte des Hochdruckcylinders 6 bis 8mm, weswegen das Gestänge der Steuerung erst an
Ort und Stelle genau eingestellt wurde, damit dessen Länge und richtige Wirkung den
Verhältnissen im Beharrungszustande des Maschinenganges entspreche. Um die Steuerung
in jeder Beziehung bequem und rasch einstellen zu können, sind die Excenter- und
Schieberstangen mittels Gewinde stellbar und die Keile der Excenterscheiben getheilt
und mit in einander greifenden Zähnen versehen. Fig. 5 zeigt diese
Anordnung, welche leicht gestattet, den Voreilungswinkel des Excenters mit gröſster
Schärfe an der Hand des Indicatordiagrammes einzustellen. Diejenigen Excenter- und
Steuerstangen, welche eine gröſsere Länge erhalten haben, sind aus Blech und
Stahlschmiedstücken zusammengesetzt, da sich auf diese Weise Leichtigkeit und
Steifheit in vollstem Maſse vereinigen lassen. Die Diagramme (Fig. 3 für die linken,
Fig. 4 für
die rechten Cylinderseiten), welche nach mehreren Monaten des Betriebes abgenommen
worden sind, weisen deutlich ein tadelloses Arbeiten aller mit der Dampfvertheilung
in Verbindung stehenden Maschinentheile auf. Die Kolbenkörper sind in Hohlguſs
ausgeführt und deren Führungsfläche recht breit gehalten. Die Liderungsringe sind
aus sehr zähem Guſs hergestellt und werden durch Stahlschraubenfedern
angepreſst.Vgl. auch Lancaster und Tonge 1884 254 * 197. Die
Kolbenkörper sind mit einer stellbaren Tragstütze versehen; es ist dies eine
Vorsichtsmaſsregel, welche die Dauer der Kolbenstangen und Stopfbüchsen auch bei
minder sachgemäſser Wartung sehr zu erhöhen vermag. Durch die Trennung der
Kolbenstange zwischen Hochdruck- und Niederdruckcylinder haben also beide Cylinder
für sich Kolbenstangen von 130mm bezieh. 190mm Durchmesser und 6m bezieh. 5m,8 Länge. Die Kolben sind
mit Kegelansatz und Gewinde in der üblichen Weise auf der Stange befestigt. Die
Kolbenstangen der Hochdruckcylinder sind rückwärts durch Kreuzköpfe getragen, welche
mittels kurzer Schleppbügel und eines zweischildigen Kunstwinkels die beiden
Luftpumpen sowie einige kleine Abfall-Wasserpumpen und die Speisepumpe in der
üblichen Weise bethätigen, wie aus der Aufriſsfigur 1 hervorgeht. Die beiden unter
einander verbundenen Kolbenstangen des Hochdruck- und Niederdruckcylinders stützen
sich auf einen Kreuzkopf, welcher im Mittelstück zwischen den Dampfcylindern seine
Geradführung besitzt; man ersieht, daſs bei dieser Anordnung die Stopfbüchsen so
weit, als möglich entlastet werden.
Die Dampfcylinder sind mit Sicherheitsventilen versehen, deren lichte Weite mit etwa
0,1 des Cylinderdurchmessers ausgeführt wurde. Zur Erwärmung vor dem Anlassen und
Regelung der Heizung in den Dampfmänteln dienen besondere Ventile. Die Cylinder sind
mit Wärme schlecht leitender Masse umhüllt und diese durch eine sorgfältig
gearbeitete Blechschalung gedeckt. Zur Schmierung der Dampfcylinder und
Schieberspiegelflächen dient ein Schmierapparat, Construction Mollerup-Liebhaber, welcher sich durch vielfache
Ausführungen selbst bei starker Inanspruchnahme als sparsam und verläſslich
arbeitend bewährt hat.
Der Kreuzkopf ist mit zwei stellbaren Gleitschuhen versehen, welche 530mm Breite bei 920mm Länge haben- der Kreuzkopfzapfen besitzt 190mm Durchmesser bei 250mm Länge. Der Kreuzkopf ist aus Guſsstahl. Die Kurbelstange ist mit
Bügelköpfen und rundem Querschnitt ausgeführt; dieselbe ist 4m lang, hat also 5,33fache Kurbellänge. Der Schaft
der Kurbelstange ist in der Mitte 280mm stark, an
den Enden 195mm bezieh. 210mm. Die Kurbel, aus Stahl geschmiedet, ist in
warmem Zustande auf die Welle aufgezogen und mit Sicherungskeilen versehen. Die
Kurbelzapfen sind aus Tiegelguſsstahl und erhalten bei 240mm Durchmesser 310mm Länge; die Kurbel mit Zapfen wiegt 1720k.
Die Kurbelwelle ist 3mal gelagert, indem in der Mitte ein Stützlager eingebaut ist,
welches bei der unvermeidlichen Breite des Seilscheiben-Schwungrades und dem
bedeutenden Gewichte unerläſslich erschien. Der Lagerkörper desselben wird durch
einen Hohlguſsträger von 8650mm Länge gestützt,
welcher vermöge seiner groſsen Auflage-flachen den darunter befindlichen
Mauerwerkskörper sehr gleichmäſsig belastet. Die Kurbellager haben bei 420mm Bohrung eine Länge von 950mm, das mittlere Stützlager 472mm Durchmesser bei 700mm Länge. Die Kurbellager sind viertheilig und liegen die unteren
Lagerschalen fest; die beiden Seitenschalen sind in bekannter Weise durch Keile mit
Stellschrauben ausrichtbar. Die Lagerschalen sind durchwegs in Bronze ausgeführt.
Die Lagerschale des Stützlagers muſste eine besondere Ausführung erhalten, nachdem
man leichte Auswechslung und Instandhaltung überall zu erzielen bemüht war und
gerade hier ohne die getroffene Einrichtung bei Vornahme von Ausbesserungen die
Handhabung ungewöhnlich schwerer Stücke sich hindernd entgegen stellen würde; so
wiegt z.B. die Welle mit den Kurbeln allein 12520k, das vollständige doppelte Schwungrad (mit 34 Rillen) 79800k, zusammen also 92320k. Fig.
6 und 7 zeigen die Anordnung dieses mittleren Stützlagers. Das eigentliche
metallene Lagerfutter ist in eine zweitheilige Guſsschale eingelegt und wird die
Guſsschale S bei abgehobenem Lagerdeckel durch den
Druckkeil A von der Mitte des Zapfens aus nach beiden
Seiten hin gelüftet. Die Guſseisenschale S ist auſsen
excentrisch zum Wellenmittel, um nach erfolgtem Anziehen des Druckkeiles das
Hervorholen der Schalenhälften zu erleichtern. Wenn auch nach beinahe 2
Betriebsjahren noch
keinerlei Nachhilfe nöthig geworden ist, so kann eine solche Vorsichtsmaſsregel doch
nur willkommen sein.
Die Schwungradwelle hat die beiden Seilscheibenschwungräder von je 17 Rillen zu
tragen und ist jedes derselben aus zwei vollständig für sich bestehenden Rädern
zusammengesetzt, wovon das eine 9 Seilrillen, das andere 8 Seilrillen am Kranze
eingedreht enthält und wovon eines auſserdem einen angegossenen Zahnkranz zum
Andrehen der Maschine von Hand aus besitzt. Der Laufkreisdurchmesser für die
Hanfseile ist 7200mm, so daſs eine
Umlaufsgeschwindigkeit von 18m,85 in der Secunde
sich ergibt. Die Kranzbreite eines Schwungrades mit 17 Rillen beträgt 1330mm. Wie aus Fig. 1 hervorgeht, ist
jedes Einzelrad aus einem viertheiligen Armsterne und dem viertheiligen Kranze
zusammengesetzt. Die Arme haben I-Querschnitt; die zwischen den Armen freibleibenden
Flächen sind mit Blech ausgefüllt, wodurch der schon merkliche Luftwiderstand, das
Aufwirbeln von Staub u. dgl. vermieden werden. Nebst den Schwungrädern trägt die
Welle die Excenterscheiben für den Antrieb der Steuerung und ein Winkelrad für den
Regulatorantrieb. Die Luftpumpen, rechts und links vom Condensator angeordnet, sind
einfach wirkend und gieſsen bei jedem Hube aus.
Auf einer erhöhten Bühne ist der Maschinistenstand angebracht, von welchem aus alle
Ventile, Hähne u. dgl., welche beim Anlassen der Maschine zu handhaben sind, bedient
werden können.
Aus den Diagrammen ersieht man die Verhältnisse, unter welchen die Maschine
gewöhnlich arbeitet. Die Berechnung der Diagramme ergibt:
Eintrittdampfspannung
at
7
Wirksam Kolbenfläche
HochdruckcylinderNiederdruckcylinder
qc„
464610467,8
Mittlere Umlaufzahl in 1 Minute
50
Füllung im Hochdruckcylinder in Proc. des
Kol- benhubes
17,7
Ganzer Expansionsgrad
12,69
Mitteldruck
HochdruckcylinderNiederdruckcylinder
vornhintenvornhinten
at„„„
2,038 1,99 0,78 0,8
IndicirteLeistung
HochdruckcylinderNiederdruckcylinder
vornhintenvornhinten
Pferd„„„
315,6 308,2 272,16 279,14
Indicirte Leistung der Maschinenhälfte im
Mittel
„
587,55
Die eine Maschinenhälfte hat aber monatelang 900 Pferd
geleistet und arbeitete dabei ebenso tadellos, ruhig und ohne die geringste Neigung
zum Warmlaufen.
Nach wiederholt vorgenommenen Speisewassermessungen und Diagrammaufnahmen bezeugten
die Besitzer, daſs bei einer mittleren Leistung der vorerst aufgestellten ersten
Maschinenhälfte von 583 Indicatorpferd die Maschine, eingeschlossen des in den
Rohrleitungen niedergeschlagenen und aus den Dampfkesseln mitgerissenen Wassers und
einschlieſslich des in
den Heizmänteln niedergeschlagenen Dampfes 7k,343
Speisewasser für das Indicatorpferd und Stunde verbrauchte. Dieses günstige
Ergebniſs ist bei der Maschine wiederholt festgestellt worden, trotzdem die den
Dampf liefernde Kesselanlage in dieser Beziehung ungünstig eingewirkt hat. Bei den
Verbrauchsversuchen konnten örtlicher Umstände wegen nur 2 Cornwallkessel mit zwei
Vorwärmern von zusammen 212qm Heizfläche benutzt
werden und ist deshalb anzunehmen, daſs nasser Dampf erzeugt wurde und – da eine
Dampftrocknung nicht vorhanden – auch in die Maschine gelangt ist. Diese Annahme
wird zur Gewiſsheit, wenn man die mit anderen Maschinen gleichen oder ähnlichen
Systemes, welche gleichfalls von der Prager
Maschinenbau-Actien-Gesellschaft, vormals Ruston und Comp. in Prag
ausgeführt wurden, erzielten Ergebnisse damit vergleicht, welche gegenüber dem
obigen an sich schon gewiſs günstigen Verbrauche noch weit geringere
Speisewassermengen aufweisen.1) Eine Compoundmaschine wie die obige, jedoch mit zwei um 90° versetzten
Kurbeln, mit Hochdruckcylindern von 800mm
Niederdruckcylindern von 1200mm Bohrung,
einem gemeinsamen Hube von 1500mm und
einer mittleren Umdrehungszahl von 45,5 in der Minute bei durchschnittlich
488 Indicatorpferd ergab bei nach 7 Monaten ununterbrochener Tag- und
Nachtarbeit vorgenommenen Versuchen einen Gesammtverbrauch von 6k,69 trockenem Dampf für Stunde und
Indicatorpferd. Der Versuch fand unter Aufsicht des von der Bestellerin, der
Pester Müller- und
Bäcker-Dampfmühl-Actiengesellschaft, beauftragten Sachverständigen
Hrn. Maschinenbaumeister Otto H. Müller
statt.2) Eine Compoundmaschine mit 2 Kurbeln unter 90° versetzt, mit
Hochdruckcylinder von 560mm,
Niederdruckcylinder von 840mm Bohrung,
einem gemeinsamen Kolbenhube von 1200mm
und einer mittleren Umdrehungszahl von 56,8 in der Minute ergab bei einer
durchschnittlichen Leistung von 239,38 Indicatorpferd einen gesammten
Speisewasserverbrauch von 7k,14 für Stunde
und Indicatorpferd. Obwohl die Dampfmaschine von Tischbein-Kesseln mit nur einem Dampfraum bedient wurde, sind für
Dampfnässe bloſs 3 Proc. in Abzug gebracht. Diese Versuche wurden unter
Leitung der HH. Prof. Rud. Doerfel in Prag und
Oberingenieur Rudolf Müller in Althütten
ausgeführt.
C.
Ludwik.