Titel: | Die Fortschritte der Photographie; von Prof. J. M. Eder. |
Fundstelle: | Band 260, Jahrgang 1886, S. 224 |
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Die Fortschritte der PhotographieZur Erzielung der Einheit bei den in der Photographie gebräuchlichen Apparaten
beruft die belgische photographische Gesellschaft für den Sommer d. J. einen
internationalen Congreſs ein, worin folgende Fragen erörtert werden sollen: 1)
Normallicht für Empfindlichkeitsmessungen, 2) Brennweite, Oeffnung und Blenden
der Objective, 3) Maſse und Gewichte, 4) Plattenformate, 5) Bezeichnung der
photographischen Prozesse, 6) Verzollung von lichtempfindlichen Präparaten und
7) Befähigungsprüfung für photographische Gehilfen.; von Prof. J. M.
Eder.
(Patentklasse 57. Fortsetzung des Berichtes Bd.
258 S. 320.)
Eder, über die Fortschritte der Photographie.
Photographische Objective und Apparate. Unter dem Namen
„Leukoskop“ kommt eine symmetrische
Linsenart in den Handel, welche dem Euryskop oder Aplanat ihrem Wesen nach sehr
ähnlich ist und zu denselben Zwecken dient, wie diese bekannten Instrumente.
Als „Cylindrograph“ beschreibt Moessard im Scientific American
Supplement, 1885 S. 8092 einen photographischen Apparat zur Aufnahme von
Panoramen. Das Objectiv dreht sich bei demselben um
eine lothrechte Achse und entwirft das Bild auf einer cylindrisch gekrümmten
empfindlichen Schicht, welche aus einer biegsamen Folie besteht.Diese Folien bestehen aus Collodion und Alaun haltiger Gelatine (vgl. Eder: Photographie mit Bromsilbergelatine, 1886
S. 265) und sind sehr biegsam. Solche Panorama-Aufnahmen umfassen
einen Winkel von 170°.
Betreffs der photographischen Ausrüstung für Forschungsreisende empfiehlt H. W. Vogel (Photographische Mittheilungen, 1885/6 S. 278) ein
Plattenformat von 13 × 18cm oder 13 × 21cm und dazu ein Steinheil'sches Weitwinkelapparat von 7mm Oeffnung und 12cm Brennweite, sowie
einen gewöhnlichen Steinheil'schen Aplanat von 25mm Oeffnung und 19cm Brennweite. Für ganz besondere Fälle empfiehlt Vogel als lichtstärkere Instrumente ein Euryskop von 39mm
Oeffnung und 24cm Brennweite oder einen Antiplanet
von 43mm Oeffnung und 24cm Brennweite. Stolze
räth auſserdem noch Objective an von bedeutend längerer Brennweite, um Inschriften
u. dgl. in genügend groſsem Maſsstabe zu erhalten.
Verwendung der Photographie zu wissenschaftlichen
Untersuchungen. Die Photographie wird insbesondere in Frankreich für
astronomische Untersuchungen verwendet. Gebrüder Henry
in Paris führen ihre im Vorjahre begonnenen Sternphotographien (vgl. 1885 258 183) weiter fort und entdeckten einen bis dahin
unbekannten Sternnebel in den Plejaden.Vgl. Beschreibung des astrophotographischen Apparates in La Nature, Nr. 654 bezieh. im Bulletin de l'Association Belge de
Photographie, 1886 S. 25. – Es ist noch zu bemerken, daſs es
nachträglich dem Direktor Struve in Pulkowa
gelang, den bis dahin unsichtbaren Nebel mit dem Auge mittels des Fernrohres
wahrzunehmen.
Janssen weist in den Comptes
rendus, 1886 Bd. 102 S. 80 auf seine eigenen früheren Arbeiten (1877, 1879
und 1882) hin, worin die Bedeutung der Photographie für die Astronomie dargethan
wurde; auſserdem legte er der französischen Akademie die Photographie eines groſsen
Sonnenfleckens vom 22. Juni 1885 vor, dessen Structur besonders merkwürdig ist. Auch
Direktor E. v. Gothard in Herény in Ungarn beschreibt
in der Zeitschrift für Instrumentenkunde, 1884 * S. 387
u. 1885 S. 126 die am dortigen astrophysikalischen Observatorium befindlichen
Apparate (System E. v. Weiſs) für Aufnahme himmlischer
Gegenstände.
Lohse in Potsdam, Zenker
und Miethe in Berlin versuchten die Photographie der
Sternschnuppen; den besten Erfolg erzielte Weineck in
Prag, der ein deutliches Bild einer Sternschnuppenbahn
erhielt (vgl. Photographische Mittheilungen, 1886 S.
296).
Johnston Lavis machte durch längere Zeit hindurch
täglich Aufnahmen des Kraters und Kegels des Vesuvs,
welche sich oft in wenigen Stunden ändern. Dadurch sammelte er ein werthvolles
Material zur Erforschung der in Wirkung tretenden vulkanischen Kräfte.
Ueber Photogrammetrie im Allgemeinen und die Prüfung und
Berichtigung des photogrammetrischen Apparates liegen ausführliche Mittheilungen von
R. Doergens sowie von Pizzighelli in den Photographischen
Mittheilungen, 1885/6 S. 285 bezieh. in der Photographischen (Korrespondenz, 1886 S. 119
vor. Ueber die Anwendung der Photographie in der Meteorologie und die Einrichtung von photographischen Registrirapparaten
berichteten Elsden (Photographic News, 1885 S. 41 ff.) und Stein
(Das Licht, 1886 Heft 4). Zu den Registrirapparaten
für Erdmagnetismus wird an der Wiener meteorologischen Centralanstalt durch Liznar empfindliches Bromsilbergelatinepapier mit
Lampenlicht benutzt und die photographischen Curvenbilder nach den Angaben des
Referenten mit dem Soda-Entwickler hervorgerufen.
Von Stolze liegt eine sehr ausführliche Abhandlung im
Photographischen Wochenblatt, 1885 S. 403 über stereoskopische Bilder mit natürlicher Wirkung vor und eine Erklärung
der Kayser'schen Blitzphotographien, welche von jenen Kayser's
in einigen Punkten abweichend ist (daselbst 1886 S. 41). Fol
und Sarrosin veröffentlichten ihre Messungen über die photochemische
Lichtstärke in der Tiefe des Meeres in den Comptes rendus, 1885 Bd. 100 S. 991.
Boisseau du Rocher construirte ein „Megaloskop“, mittels welchen das Innere des Magens mit Hilfe einer elektrischen
Glühlampe photographirt wird (Photographische
Correspondenz, 1886 S. 70).
Czermak stattete sein Werk über Meteoriten mit
vortrefflichen Mikrophotographien (von Grimm in Offenburg) aus. In Philadelphia soll es nach
dem Photographischen Wochenblatt, 1886 S. 85 einem
Experimentator sogar gelungen sein, Amöben unter dem Mikroskope schnell genug zu
photographiren, um alle ihre Bewegungen festzuhalten. Ueber die Anwendung der Mikrophotographie zu mikroskopisch-anatomischen
Untersuchungen veröffentlichte V. Viallanes eine sehr
beachtenswerte Schrift.Viallanes: La photographie appliquée aux études
d'anatomie microscopique, (Paris 1886. Gauthier-Villars.) Ferner weisen wir auf Th. Steins vortreffliches Werk: Die Photographie im Dienste der Astronomie, Meteorologie und Physik (Halle
1886) hin.
O. Anschütz in Lissa i. P. setzte seine hervorragenden
Momentaufnahmen fort. Insbesondere seine Aufnahmen
eines galoppirenden Pferdes, welche im Auftrage des preuſsischen Kriegsministeriums
gemacht wurden, erregen die vollste Anerkennung der Fachmänner (vgl. Photographische Correspondenz, 1885 S. 2 und die
Abbildungen in der Illustrirten Zeitung, 1886 Nr. 1).
Ueber Anschütz's Storch-Bilder verweisen wir auf Mühlenhoff's Artikel in Westermann's Monatsheften, 1885 S. 338.
Ferner wurden bei der Sprengung der Felsen „Hell
gate“ bei New-York von amerikanischen Photographen
Augenblicksbilder gefertigt, die im Scientific
American, 1885 Bd. 53 S. 243 abgedruckt und an welchen die
emporgeschleuderten riesigen Wassermassen sehr deutlich sichtbar sind. (Näheres vgl.
Eder: Die Momentphotographie in ihrer Anwendung auf
Kunst und Wissenschaft. Halle 1886.)
Für kurze Belichtungen wurden wieder eine Anzahl von Momentverschlüssen angegeben, z.B. von W.
Damry und A. Leduc in Lille (* D. R. P. Nr.
33646 vom 14. April 1885), E. Bühler in
Mannheim (* D. R. P. Nr. 32270 vom 14. Juni 1884) bezieh. L. Schulze
in Wittenberge (D. R. P. Nr. 32321 vom 28. Mai 1884).
Ueber Bromsilber-Gelatine-Emulsion. Die Massenerzeugung
in Gelatineplatten ist gegenwärtig bedeutend gestiegen. Einer Mittheilung der Nature zu Folge werden in London, Brüssel und Paris
täglich 5000 bis 6000 Dutzend Platten verkauft. Der jährliche Umsatz dieser drei
Städte beziffert sich auf etwa 10, in ganz Europa aber auf mindestens 40 Mill.
Mark.
In derselben Zeitschrift schildert Tissandier die
groſsartigen Einrichtungen, welche groſse Fabriken von Bromsilbergelatine getroffen
haben. Das Ueberziehen der Gläser, das Schneiden, Verpacken u.s.w. geschieht mittels
Maschinen (vgl. auch Bulletin de l'Association Belge de
Photographie, 1886 S. 66).
Die Gelatinefabriken liefern jetzt in groſser Menge reine Gelatinesorten, welche zur
Emulsionsbereitung dienen; die „Emulsionsgelatine“ ist eine Besonderheit,
welche u.a. vorzugsweise die Gelatinefabrik in Winterthur, sowie die Fabriken in
Höchst a. M. erzeugen. Diese Sorten müssen „hart“ sein, d.h. rasch und
gleichmäſsig erstarren und eine feste Gallerte geben. Oft enthalten sie etwas Alaun.
Es hat sich herausgestellt, daſs die während des Winters dargestellte Waare sich zur
Emulsionsbereitung besser eignet, und die Gelatinefabrik in Winterthur bringt z.B.
nur mehr solche „Winter-Waare“ für Photographen auf den Markt.
Bei der Herstellung von Bromsilber-Gelatine-Emulsion
erweisen sich oft Mischungen verschiedener Emulsionssorten sehr vortheilhaft. Mischt
man Emulsionen, welche dünne Bilder geben, aber sehr empfindlich sind, mit solchen,
welche kräftige Bilder liefern, aber wenig empfindlich sind, so erhält man eine sehr
gute Mischung, deren Empfindlichkeit gröſser ist als das Mittel der Empfindlichkeit
beider, wie der Verfasser in seinem Buche: Photographie mit
Bromsilbergelatine, 1886 S. 117 und Burton im
Photographischen Archiv, 1884 S. 181 aussprechen.
V. Schumann fand ferner, daſs eine wenig
empfindliche Emulsion durch eine hoch empfindliche Emulsion 10 mal empfindlicher
werden kann, wenn man auch nur 1/10 der letzteren beimischt (vgl. Photographische Correspondenz, 1885 S. 232).
Als Zusatz zum Pyrogallol-Entwickler für Emulsionsplatten wurde hydroschwefligsaures Natron, welches man durch
Einwirkung von Zinkstaub auf Natriumbisulfit herstellt, zuerst von Sammann (1877) empfohlen. Dieses Salz ist nach Eder (daselbst 1885 S. 457) neben Ammoniak auch in Himly's „Excelsior“ enthalten, welches als
Beschleuniger für den Pyro-Entwickler empfohlen wird.
Bachrach in Baltimore (Philadelphia Photographer, Juni 1884. Photographisches Wochenblatt, 1885 S. 383) und dann Audra versuchten die Hervorrufung des Bildes auf Bromsilbergelatine mit zwei getrennten
Lösungen und erzielten befriedigende Erfolge, indem man die Platte zuerst in einer
Lösung von Pyrogallol und Natriumsulfit badet und dann erst in Sodalösung, worin das
Bild erscheint. Dieses Verfahren hat sich bis jetzt keinen Eingang verschafft, weil
die Bilder häufig zu dünn werden und kein besonderer Vortheil gegenüber dem
gebräuchlichen Vorgange mit gemischten Lösungen vorhanden ist. Sehr beachtenswerth
ist aber die Mittheilung Stolze's im Photographischen Wochenblatt, 1885 S. 318 und S. 327,
nach welcher man die Bromsilbergelatine mit Pyrogallol und Natriumsulfit versetzen kann;
trocknet und belichtet man diese Platten, so entwickeln sie sich in bloſser
Sodalösung. Es wäre somit möglich, daſs der Fabrikant die Emulsion gleich bei der
Zubereitung mit der nöthigen Menge Pyrogallol versetzt, was eine groſse Ersparniſs
und Bequemlichkeit für reisende Photographen wäre. Auſserdem soll nach Meydenbauer (daselbst 1886 S. 74) die Empfindlichkeit
der Platten durch diesen Zusatz gesteigert werden. Ueber die Haltbarkeit solcher
Emulsionen liegen keine längeren Beobachtungen vor, da erst vorläufig eine
Beobachtung von über 6 wöchentlicher Dauer stattfand (daselbst S. 74).
Negative auf Bromsilberpapier. Der Amerikaner Walker-Eastman construirte eine sogen. Walzen- oder
Rollcassette zur Aufnahme von 25 Bildern auf einem Streifen Papier, welches mit
Bromsilbergelatine überzogen ist. Die Firma liefert die photographischen
Papierrollen so, daſs sie ohne weiteres in die höchst vollkommen gearbeitete
Cassette (vgl. Photographisches Archiv, 1885 * S. 290)
gelegt werden können. Damit die Papiere sich in den Bädern nicht krümmen, ist die
Rückseite derselben mit einer unlöslichen Gelatineschicht überzogen, welche man
erhält, wenn man sie mit einem Gemische von 70 Th. Gelatine, 1000 Th. Wasser, 0,6
Th. Chromalaun und etwas Glycerin überzieht (vgl. British
Journal of Photographie, 1885 * S. 547 und 555. Photographisches Wochenblatt, 1885 8. 306). Das Gewicht des
Emulsionspapieres (einschlieſslich lichtdichter Verpackung) ist mehr als 20mal
geringer als von Glas und beträgt für 24 Bilder von 12cm × 21cm Gröſse nur 150g. Die Entwickelung der Papierbilder geschieht mit
dem Soda-Entwickler (vgl. 1885 258 183). Die fertigen
trockenen Papiernegative werden schlieſslich mit einem Fette, sogen. Translucine (Ricinusöl, Vaseline u. dgl.),
durchscheinend gemacht.
Orthochromatische Platten. Die
Bromsilbergelatineplatten, welche durch Zusatz von Farbstoffen (Eosin, Cyanin u.
dgl.) für grüne, gelbe und orangerothe Strahlen empfindlich gemacht sind, werden
nicht nur zur Photographie von Gemälden verwendet, sondern eignen sich auch zur
Aufnahme von gefärbten mikroskopischen Präparaten, alten vergilbten Dokumenten,
Papyrus u. dgl. Solche Platten sind bei Lampenlicht verhältniſsmäſsig viel
empfindlicher als die ungefärbten Platten, weil in diesem Falle die Helligkeit der
gelben Strahlen den Ausschlag gibt. Darauf wies zuerst
durch photometrische Versuche der Referent in den Sitzungsberichten der Wiener Akademie der Wissenschaften, Abth. II, April
1885 hin. Schumann und kurz darauf Vogel theilten im November 1885 mit, daſs man bei
Lampenlicht in Folge seiner gelblichen Färbung auf orthochromatischen Platten
Gemälde im richtigen Farbenwerthe herstellen könne, ohne eine gelbe Scheibe vor dem
Objective anzubringen. Mallmann und Scolik in Wien stellten auf Erythrosinplatten im
Februar 1886 gelungene Porträtaufnahmen bei Erdöllicht
her; trotz der verhältniſsmäſsig geringen Helligkeit von ungefähr 100 Kerzen dauerte
die Belichtungszeit nur 3 bis 5 Secunden. Als Farbstoff verwenden die Genannten das Erythrosin (aus
Jodtetrafluoreseïn), dessen Vorzüge vor dem gewöhnlichen Eosin der Referent zuerst
im J. 1884 bekannt gemacht hatte.
V. Schumann empfiehlt zur Herstellung orthochromatischer
Platten im Photographischen Wochenblatt, 1885 S. 395
und 1886 S. 49 eine Bromsübergelatineemulsion (ohne
Jodsilber) von mäſsiger Empfindlichkeit, welche durch Kochen (nicht nach dem
ammoniakalischen Prozesse) hergestellt ist. Die Platten werden zunächst in ein
Vorbad von 100cc Wasser und 0,25 bis 2cc Aetzammoniak gebracht, worin sich die Schicht
lockert; nach 2 Minuten nimmt man sie heraus, läſst abtropfen und badet in einer
Cyaninlösung (100 Th. Wasser, 1 bis 2 Th. Ammoniak, 5 bis 10 Th. Alkohol, 2 bis 5
Th. alkoholische Cyaninlösung 1 : 500) durch 2 bis 4 Minuten und trocknet. Schumann erhielt mit den Cyaninplatten nicht nur schöne
Spectrumphotographien bis ins Roth, sondern auch orthochromatische Photographien von
Oelbildern.
Mallmann und Scolik (Photographische Correspondenz, 1886 S. 140) schlieſsen
sich dem Vorgange Schumann's an, benutzen gleichfalls
ein Ammoniak-Vorbad, wenden aber statt Cyanin ein Erythrosinbad (25cc Erythrosinlösung 1 : 1000, 4cc Ammoniak, 175cc Wasser) an, welche eine gröſsere Empfindlichkeit für Gelb und Grün
sowie für Lampenlicht im Allgemeinen ertheilt.
Der Referent untersuchte eine groſse Anzahl von Farbstoffen auf ihre sensibilisirende
Wirkung auf Bromsilber und fand eine mäſsige Steigerung der Grünempfindlichkeit
durch Zusatz von Echtroth, Anisolroth, Neuroth, Croceïnorange, Carmin, Brasilin,
Aloëpurpur, Neutralviolett. Chlorophyll in wässerig-ammoniakalischer Lösung macht
schwach roth empfindlich. Viel günstiger war ein neuer, von Joh. Walter in Basel hergestellter grüner Farbstoff aus Paraoxybenzaldehyd
wirksam, indem er für Grün, Gelb und Orange sensibilisirt. Naphtolblau und
Neutralblau (von Gans in Frankfurt a. M.) machte das
Bromsilber vom äuſsersten Roth durch das Orange, Gelb und Grün bis ins Ultraviolett
empfindlich (vgl. Eder in dem Sitzungsberichte der Wiener Akademie der Wissenschaften, Abth. II,
December 1885). Später fand der Referent im Coeruleïn-S einen sehr geeigneten
Roth-Sensibilisator; ferner sensibilisirtes Azoblau, verschiedene Indulinsorten,
Alkaliblau, Anthracenblau für Gelb bis Roth; Benzopurpurin, Orseillin, Bordeaux
extra, Congo, Galleïn, „Rouge suisse“ für Grün bis Orange (vgl. Wiener Akademie-Anzeiger, 1. April 1886).
(Schluſs folgt.)