Titel: | Tweddell, Platt und Fielding's hydraulische Schmiedepresse. |
Fundstelle: | Band 260, Jahrgang 1886, S. 362 |
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Tweddell, Platt und Fielding's hydraulische Schmiedepresse.
Mit Abbildungen auf Tafel
23.
Tweddell, Platt und Fielding's hydraulische
Schmiedepresse.
Auf der Erfindungsausstellung in London 1885 zeigten Fielding
und Platt in Gloucester ein Modell einer starken Schmiedepresse mit
Druckwasserbetrieb nach Tweddell, Platt und Fielding's Patent mit bewegtem
oberen Querhaupte und 3 Preſscylindern,
mittels deren verschiedener Zusammenschaltung je nach der Gröſse der Schmiedestücke
ein 3 fach verschiedener Druck ausgeübt werden kann.
Die Fig. 6 und
7 Taf. 23
veranschaulichen die Ausführung einer solchen Schmiedepresse für einen Gesammtdruck von 5000t, daſs also jeder der drei gleichen Preſskolben
k, k1 und k2 einen Druck von
1667l auszuüben vermag. Die Cylinder dieser
Preſskolben sind in einem Stücke c (Fig. 7) gegossen, welches
in dem kräftigen verschraubten Gestellbocke B der
Presse untergebracht ist. Die nach unten wirkenden Preſskolben k, k1 und k2 sind in Verbindung
mit dem unteren Querhaupte Q des senkrecht im
Gestellbocke B verschiebbaren Rahmens QRPR, dessen oberes Querhaupt P den Obertheil G1 der Preſsform trägt, während deren Untertheil G im Bocke B ruht. Von unten wirkt auf das
Querhaupt Q der Kolben K
des Preſscylinders C, welcher somit den Rahmen QRPR in die Höhe zu schieben sucht, während die Kolben
k, k1 und k2, von denen entweder
k oder k1 und k2 allein, oder auch alle 3 Kolben zusammen thätig
sein können, die Abwärtsbewegung des Rahmens, also das Einpressen der zwischen die
Gesenke G und G1 gebrachten Schmiedestücke in die Form
bewirken.
Beim Arbeiten mit dieser Schmiedepresse wird zuerst durch den Kolben K der Rahmen QRPR in seine
höchste Stellung gebracht, dann das Schmiedestück in das Untergesenk G gelegt, das Preſswasser finden Cylinder C abgestellt und der Ausfluſshahn des letzteren
geöffnet. Das Eigengewicht des Rahmens zieht denselben nun so lange herab, bis
derselbe auf das eingelegte Schmiedestück zur Auflage kommt. Dabei saugen die Kolben
k, k1 und k2 aus einem Behälter
Wasser, welches jedoch unter keinem Drucke steht, in ihre Cylinder ein. Die
Zufluſsrohre aus diesem Behälter werden nun, je nachdem die Kolben k, k1 und k2 einzeln oder
zusammen wirken sollen, abgestellt und ihre Cylinder entsprechend mit Leitungen zu
einem Accumulator in Verbindung gebracht, worauf die gewünschte Pressung auf das
Schmiedestück ausgeübt wird.
Durch diese Einrichtung wird also namentlich an Betriebswasser gespart. Die Steuerung
der Wasserleitungen gestattet natürlich auch den Hub des Preſsrahmens verschieden
hoch auszuführen. (Vgl. Davy 1886 259 * 489.)