Titel: | Verfahren und Maschine zur Erzeugung von Triebkraft durch bei ihrer Vereinigung explodirende Flüssigkeiten. |
Fundstelle: | Band 260, Jahrgang 1886, S. 396 |
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Verfahren und Maschine zur Erzeugung von
Triebkraft durch bei ihrer Vereinigung explodirende Flüssigkeiten.
Mit Abbildungen auf Tafel
26.
Asher und Buttress' Explosionsmotor.
In dem Cylinder einer Maschine soll nach dem Vorschlage von G. Asher und J. Buttress in Birmingham (* D. R. P.
Kl. 46 Nr. 34793 vom 8. Mai 1885) in der Weise Triebkraft erzeugt werden,
daſs vor bezieh. hinter den Kolben regelbare Mengen von flüssigen Stoffen gebracht
werden, welche die Eigenschaft besitzen, bei ihrer Vereinigung zu explodiren und
hochgespannte Gase zu erzeugen. Als solche Flüssigkeit wird ein Gemisch von
concentrirter Salpetersäure und Schwefelsäure einerseits und Terpentinöl
andererseits genannt. Die eine dieser Flüssigkeiten befindet sich in dem
verschlossenen Raume H1
(Fig. 7
Taf. 26), die andere im Raume H2. Beide Räume stehen durch die Hähne K1 und K2 mit einem in den
Cylinder des Motors führenden Kanal O derart in
Verbindung, daſs ein gewisser abmeſsbarer Theil der Flüssigkeiten den Hähnen K1 und K2 aus den Behältern
H1 und H2 zuflieſst, dann der
Abschluſs der Behälter erfolgt und bei weiterer Drehung der Hähne die aufgefangenen
Flüssigkeiten beiderseits in den Kanal O geleitet
werden, wo die Explosion stattfindet, welche den Kolben D (Fig.
8 Taf. 26) Arbeit verrichtend vorwärts treibt. Die Regulirung der Kraftleistung erfolgt durch
Veränderung der Flüssigkeitszufuhr, indem die Hähne K1 und K2 in ihrer Längsrichtung durch Handrad und Schraube
verstellt werden. In gleicher Weise wird auch die Maschine abgestellt, wenn die
Hahnöffnungen k1 und
k2 völlig von den
Mündungen der Behälter H1 und H2
abgeschnitten werden. Der Ausstoſs Q (Fig. 8) für die
verbrauchten Gase wird von der Maschine gesteuert, indem der Schluſs durch
Winkelhebel q herbeigeführt wird, während die Feder q1 das Ventil öffnet.
Das Anlassen der Maschine erfolgt ohne Drehung der Kurbelwelle nach Lösung einer
Kuppelung, welche in den Bewegungsmechanismus der Hähne K1, K2 eingeschaltet ist, durch Drehung der letzteren von
Hand. R ist ein Sicherheitsventil für den Motor am Ende
des Cylinders.