Titel: | Neuere Aufsatzvorrichtungen für Fördergestelle. |
Fundstelle: | Band 260, Jahrgang 1886, S. 398 |
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Neuere Aufsatzvorrichtungen für
Fördergestelle.
Patentklasse 5. Mit Abbildungen auf Tafel 26.
Neuere Aufsatzvorrichtungen für Fördergestelle.
Die beiden nachstehend beschriebenen Aufsatzvorrichtungen für Fördergestelle erfüllen
den Zweck der bekannten hydraulischen Hängestützen (vgl. Frantz 1882 246 * 174. F. Baumann 1885 257 * 272), indem dieselben
erlauben, die Förderschale ohne vorheriges Abheben von den Hängestützen in den
Schacht senken zu können; doch erfolgt dabei die Feststellung der Hängestützen nicht wie bei diesen durch Preſswasserdruck,
sondern durch Handhebel in Verbindung mit Keilen bezieh.
Schrauben (vgl. Stauſs 1885 256 * 343).
Bei der in Fig.
9 Taf. 26 veranschaulichten Schachtfalle von
N. Sartorius und Wilh. Holzer in
Grube Dechen, Post Heinitz (* D. R.
P. Nr. 33483 vom 5. Mai 1885) sitzen auf den Achsen a die Knaggen d und die
Gegengewichtshebel g fest. Die Aufsetzknaggen b für die Förderschale sitzen zwischen Stellringen lose
auf den Achsen a, damit sie sich behufs Durchlassung
der Förderschale beim Hochgehen drehen können. Die Drehung der Knaggen b nach unten verhindert ein seitlicher Vorsprung der
Stellringe, für welchen die Naben der Knaggen b dem
Drehwinkel entsprechend ausgeschnitten sind. Unter die Knaggen d legen sich die Keile e,
welche unter einander durch Zugstangen und Hebel verbunden sind und mittels der
Stange h bewegt werden.
Werden die Keile e nach innen zurückgezogen, so kann das
Gewicht der aufgesetzten Förderschale die Knaggen b und
d nach abwärts drehen und die Schale sich in den
Schacht senken. Die Gewichte g drehen darauf die
Knaggen wieder nach oben und das Gewicht k schiebt die
Keile e beim Loslassen der Stange h wieder zur Feststellung der Knaggen d für ein neues Aufsetzen vor.
In Fig. 10 und
11 Taf.
26 sind zwei Anordnungen der Schrauben-Hängestützen von
J. W.
Schüller in Steinkohlengrube Heinitz bei
Neunkirchen (* D. R. P. Nr. 34343 vom 6. März
1885) dargestellt. Die Hängestützen oder Aufsetzknaggen b sitzen wieder lose auf den Achsen a und sind mit seitlichen Nasen z versehen, welche sich beim Niedergange der Schale auf die Arme n der Winkelhebel nn1 aufsetzen. Um Klemmungen der Knaggen b auf den Achsen a zu
vermeiden, sind erstere mit einem Schlitzloche für letztere versehen; es kann also
beim Aufwärtsgange der Förderschale, wenn ein plötzliches Anheben derselben vor dem
vollständigen Verlassen der Knaggen b erfolgt, die
Schale sich nicht zwischen letzteren festklemmen. Der Arm n1 der Winkelhebel legt sich an eine
vorstehende Rippe der darunter oder dahinter liegenden T-Eisen und bestimmt so die
wagerechte Ruhelage der Knaggen b.
Bevor sich nun die Förderschale auf die Knaggen b
aufsetzt, werden letztere bei der Anordnung Fig. 11 durch die Hebel
Verbindung zwischen den Achsen a und die Schraube s festgestellt. Zum Senken der Schale wird dann einfach
die Schraube s mittels der Handkurbel h1 welche mit einem
aufklappbaren Griffe versehen ist, gelöst, der Hebel e
kann sich frei bewegen und die Knaggen b können durch
das Schalengewicht niedergedrückt werden, um dann durch die Gegengewichte g ihre frühere Stellung einzunehmen und wieder
festgestellt zu werden. Die Rückdrehung und Sicherung der Schraube s sollen dabei die aufgesteckten Gewichtsscheiben k bewirken.
Bei der Anordnung Fig. 10 tritt an Stelle des Hebels e der
Anordnung Fig.
11, auf welchen die Schraube s sich aufsetzt,
der Keil c, welcher aus zwei Theilen besteht und eine
solche Länge erhält, daſs die Schale auf den Knaggen b
sich etwa 400mm langsam senken muſs, also jeder
Ruck auf das Förderseil vermieden wird. Mit dem Keile c
ist durch den Zapfen u eine Feder f verbunden, welche wieder durch die Stangen i und Hebel mit den Achsen a in Verbindung steht. Durch diese Feder f
soll bewirkt werden, daſs sich die Schale leicht und elastisch auf die Knaggen b aufsetzt, wodurch die Theile der Einrichtung weniger
leiden, und daſs die Knaggen b bei etwa fehlerhaft
werdender Stellung wieder zurechtgerückt werden, indem die Verbindung des Keiles c mit der Feder f durch
die Stange t verstellbar gemacht ist. Weiter tritt an
Stelle der festen Handkurbel h eine Verbindung eines
Handhebels h mit der Schraube s durch Schneckengetriebe o, r und die
Schraube s ist durch ein Kegelräderpaar mit der Rolle
p eines Seilgewichtes k verbunden. Der Handhebel der Kurbel h wirkt
auf einen Riegel, welcher in die Zähne des durch die Schnecke o stellbaren Schneckenrades r eingreift. Während bei der Anordnung Fig. 11 der auf dem
Förderboden stehende Anschläger die Schraube mit der Kurbel h wenigstens um 90° zu drehen hat, braucht derselbe bei der Anordnung Fig. 10 nur
mittels h den Riegel aus den Zähnen von r zu ziehen, worauf die Schraube s frei und durch das auf den Keil c wirkende
Gewicht der Förderschale beim Niederlassen derselben in den Schacht zurückgedreht
wird. Das dabei durch Aufwickeln der Schnur gehobene Gewicht k dreht darauf die Schraube s wieder nieder
und dieselbe wird durch Einklinken des erwähnten Riegels wieder festgestellt.