Titel: Niles Tool Works' Drehbank für Eisenbahnwagenräder.
Fundstelle: Band 260, Jahrgang 1886, S. 401
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Niles Tool Works' Drehbank für Eisenbahnwagenräder. Mit Abbildungen auf Tafel 26. Niles' Drehbank für Eisenbahnwagenräder. Zum Abdrehen der Radkränze für Eisenbahnfahrzeuge bringen die Niles Tool Works in Hamilton, Ohio (Nordamerika) die in Fig. 12 Taf. 26 nach Iron, 1886 Bd. 27 * S. 135 veranschaulichte Drehbank, bei welcher besonders die Lagerung der Radachse während des Drehens abweichend von der gewöhnlichen Einrichtung stattfindet, zur Ausführung. Der Antrieb, welcher auf dem linksseitigen, feststehenden Spindelstocke angebracht ist, besteht nach gewöhnlicher Art aus Stufenscheibe, zwei Stirnrädern und der im Bette gelagerten Hauptwelle, auf welcher die Zahnkranzgetriebe gesteckt sind. Auf die Körnerspitzen des Spindelstockes wie des Reitstockes wird, wie in Fig. 12 rechts ersichtlich ist, eine Stahlpfanne aufgesteckt, an welcher die Stirnflächen der Radachsenzapfen sich leicht anlegen und die wohl eine Drehung, aber keine achsiale Verschiebung der eingespannten Achse zulassen. In den Planscheiben werden die Lager für die Zapfen der Radachse durch je 4 Spannbacken b gebildet, welche in Schlitzen eines Rohrkopfes radial geführt sind. Diese Backen b legen sich mit ihren Rückenflächen an einen Hohlkegel k an, wodurch dieselben den nöthigen Widerhalt finden und bei einer Verschiebung in der Achsenrichtung sich gleichmäſsig an den Achszapfen andrücken. Der Hohlkegel k sitzt in einem Rohrstücke, welches sich im Rohransatze a des Reitstockkörpers drehbar einlegt. Die röhrenförmige Fortsetzung b der Backenführung umschlieſst den eigentlichen Reitstockcylinder c; die Verschiebung dieses Rohres b erfolgt durch ein darauf drehbares Gewinderohr d. Durch Vermittelung eines von auſsen zu drehenden, in einen Zahnkranz des Gewinderohres d greifenden Triebes wird das in einem festliegenden Mutterstücke liegende Gewinderohr verschoben, nimmt dadurch das Rohr b mit und verstellt die Lagerbacken b. Werden die Backen an den Achszapfen leicht angesetzt, so bilden diese ein feststehendes träger; werden dieselben hingegen stark angepreſst, so wird das ganze Lagergehäuse mit dem Kegel k an der Drehung der Radachse theilnehmen und diese Drehung um die Ansatzröhre a beider Reitstöcke erfolgen. Nachdem der rechtsseitige Reitstock ausgeschoben worden ist, kann die Radachse eingestellt und der Reitstock in der Art wieder angeschoben werden, daſs die Achszapfen in die Backenlager reichen. Sodann werden dieselben festgestellt und die Spitzen mittels Schraubenspindeln nach bekannter Anordnung angedrückt. Mit dieser Maschine werden also die Radreifen nach den Zapfenumfängen abgedreht, während die Radachse zwischen festen Spitzen sich dreht, so daſs die Dreharbeit unabhängig von der Lagerung der Planscheiben oder ihrer Spindeln bleibt, was bei den gewöhnlichen Räderdrehbänken mit Spindelstöcken nicht der Fall ist. (Vgl. Fetu und Deliège 1879 234 * 177. H. Ehrhardt 1885 258 * 152.)

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