Titel: | Th. Davids' Holzleisten-Schleifmaschine. |
Fundstelle: | Band 260, Jahrgang 1886, S. 457 |
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Th. Davids' Holzleisten-Schleifmaschine.
Mit Abbildung auf Tafel
29.
Th. Davids' Holzleisten-Schleifmaschine.
Um die Oberfläche von gehobelten Holzleisten mit beliebigen Querschnittsformen
polirfähig sauber zu schleifen, wird bei der von Th. Davids in
Hannover (* D. R. P. Kl. 67 Nr. 32299 vom 29. Januar 1885) vorgeschlagenen
Schleifmaschine keine drehende Schleifscheibe o. dgl., sondern ein in der
Längenrichtung auf der Leiste hin und her bewegtes Band benutzt, wobei die
Schleiffläche desselben selbstthätig beständig erneuert wird. Diese Schleifmaschine
kann unmittelbar mit der Hobelmaschine verbunden werden, so daſs erstere keiner
besonderen Vorschubbewegung für die zu schleifenden Leisten bedarf.
Die Einrichtung des hin und her bewegten Schleifapparates veranschaulicht Fig. 7 Taf. 29.
Zwischen den Seitenplatten F gleitet in Schlitzen
derselben der Schlitten S, welcher durch die
abgebrochen gezeichnete Lenkstange L hin und her bewegt
wird. Unter dem Schlitten S wird in geeigneter Weise
die Leiste A, oder nach Umständen mehrere Leisten,
verschoben, deren obere irgendwie gestaltete Fläche geglättet werden soll. Ein aus
Papier, Gewebe, Leder o. dgl. bestehendes Band T ist
auf einer Seite mit dem Schleifmittel, Glassplitter, Sand, Schmirgel, versehen. Das
Band wird durch die Schiene P, deren Querschnitt an
denjenigen der Leiste A sich anschlieſst, auf diese
niedergedrückt, so daſs die Schleiffläche innig der oberen Fläche der Leiste sich
anschmiegt. Die Schiene P wird durch Schrauben und nach
Umständen eingeschaltete Federn niedergedrückt und zur Erzielung eines elastischen
Andruckes aus Kork o. dgl. gefertigt.
Um die Schleiffläche stetig zu erneuern, ist das Band T
auf die Rolle M gewickelt und wird über Leitrollen und
zwischen Walzen u hindurchgeführt. Der eine Zapfen der
unteren dieser Walzen u trägt das Schaltrad v, auf welches die Klinke w wirkt; letztere wird von dem geschlitzten Hebel K aus bethätigt, welcher mit der Lenkstange L
fest verbunden ist. Das abgenutzte, durch die Walzen u
weiter geförderte Band wird endlich auf eine Rolle gewickelt, welche von der unteren
Walze u aus mittels einer gleitenden Schnur in dem
Maſse gedreht wird, wie das Band von dem Walzenpaare u
zur Ablieferung gelangt.
Durch Wahl des Schaltrades und Einstellung der Klinke kann das Schleifmittel des
Bandes völlig ausgenutzt werden. Eine solche Schleifvorrichtung benutzen Davids und Comp. in Hannover bei Herstellung der
Leisten für sogen. Rollschutzwände und soll dieselbe
täglich etwa 3000m dieser Leisten
zufriedenstellend glatt schleifen und damit 5 Arbeiter ersparen. Ein Schleifband von
12m,5 Länge genügt dabei für etwa 10 Stunden.
Die Schleifvorrichtung dürfte auch für manche Metall- und andere Arbeiten verwendbar
sein.