Titel: A. E. Cummins' Baumwoll-Ballenpresse.
Fundstelle: Band 260, Jahrgang 1886, S. 496
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A. E. Cummins' Baumwoll-Ballenpresse. Mit Abbildungen auf Tafel 31. Cummins' Baumwoll-Ballenpresse. Die groſse Zusammendrückbarkeit der Baumwolle erfordert beim Pressen in Ballen sehr hohe Füllkasten und die Pressung der Fasern selbst wird in Folge dessen in einzelnen Theilen der Höhe des Ballens sehr verschieden, die Dichte desselben also ungleich. Um diese Uebelstände zu beseitigen, hat A. E. Cummins in Virdupatti, Ostindien (Englisches Patent 1883 Nr. 4262 und 1885 Nr. 1005) eine Ballenpresse für Baumwolle entworfen, bei welcher das Pressen eines Ballens aus drei nach einander mit immer stärkerem Drucke aufgepreſsten Lagen vorgenommen wird. Ein Modell dieser Presse hatte die ausführende Firma Ormerod, Grierson und Comp. in Manchester auf der Erfindungsausstellung in London 1885 vorgeführt. Wie aus Fig. 7 und 8 Taf. 31 zu ersehen ist, sind um eine feststehende Säule A die drei gleich groſsen und ziemlich hohen, aus Blech hergestellten Füllkasten F1, F2 sowie F3 angeordnet und oberhalb der diese Kasten zusammenhaltenden, mit dem Fuſsboden des Preſsraumes sich vergleichenden Platte P ist um die feste Säule A der guſseiserne Preſskasten B drehbar. Die Boden der Füllkasten bilden die Köpfe Q von langen Kolben K1, K2 und K3, welche in Preſswassercylindern C1,C2 und C3 spielen. Die Kolben K1, K2 und K3 haben 76, 127 bezieh. 235mm Durchmesser, so daſs sich die von denselben ausgeübten Drücke etwa wie 1 : 3 : 10 verhalten. Entsprechend diesen Abmessungen ist auch der Durchmesser der Spindeln S, welche den Gegenkopf O der Presse halten, wie auch die Stärke der einzelnen Zweige desselben über den Füllkasten verschieden. In die Füllkasten F1, F2 und F3 wird die lose Baumwolle eingestreut und aus denselben nach oben in den Preſskasten B geschoben und zusammengedrückt, wobei der letztere nach einander über alle drei Kasten F1 bis F3 zu stehen kommt. Um bei der Drehung des Kastens B die darin zusammengepreſste Baumwolle zu halten, ist derselbe an der unteren Seite mit von Handhebeln zu drehenden Bogenstücken b ausgerüstet, welche durch Schlitze in das Innere des Preſskastens treten und den Baumwollballen vor dem Herabrutschen schützen. Für diesen Eintritt der Bogenstücke b wird auch die Oberfläche der Köpfe Q mit Nuthen c versehen. Die Verschnürung des fertigen Ballens wird nicht über dem gröſsten Preſskolben, sondern in einer besonderen hydraulischen Presse mit einem Kolben von 406mm Durchmesser vorgenommen. Es erfolgt dies einestheils, um die dreifache Presse (Fig. 7) beständig in Betrieb zu erhalten, also in dem Einfüllen der Baumwolle keine Unterbrechung eintreten zu lassen, anderentheils, um den vorgepreſsten Ballen vor seiner Verschnürung erst etwas zur Ruhe kommen, d.h. die Baumwolle sich wieder etwas ausdehnen zu lassen, und dann durch den gröſseren Druck diese Ausdehnung wieder zu beheben, so daſs letztere nicht mehr wie bei den früheren Pressen von der Verschnürung allein zu halten ist und folglich an Seilen oder Eisenbändern gespart werden kann. Diese Ersparniſs soll etwa 35 Proc. betragen. Bei der Beförderung des Ballens von der Presse Fig. 7 zur Nachpresse wird der Ballen zwischen zwei Rosten gefaſst, deren Stäbe oben und unten in den Preſskasten durch Schlitze eintreten, wie in Fig. 7 oben zu ersehen ist, wofür auch die Schlitze c in den Köpfen Q bestimmt sind. Vorher wird die Thür T des Kastens B geöffnet. Der Doppelrost hängt an einer Rolle, welche auf über den Pressen angebrachten Schienen läuft. Diese neue Ballenpresse soll in 10 Arbeitstunden bis 200 fertige Ballen liefern, wobei der zum Betriebe der Preſspumpen nöthige Kohlenverbrauch 2k,3 für den Ballen beträgt.

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