Titel: | Neuerungen an Holzzerkleinerungsmaschinen für Zellstofferzeugung u. dgl. |
Fundstelle: | Band 261, Jahrgang 1886, S. 16 |
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Neuerungen an Holzzerkleinerungsmaschinen für
Zellstofferzeugung u. dgl.
Patentklasse 55. Mit Abbildungen auf Tafel 2.
Holzzerkleinerung für Zellstofffabriken.
Bei den Maschinen zur Zerkleinerung des zur Zellstoffgewinnung bestimmten Holzes
(vgl. J. Müller 1875 215 *
399. Angermair 1884 253 531)
ist man bestrebt, längere Holzstückchen zu erhalten, und erfolgt der Angriff der Klötze deshalb
von der Umfangsfläche aus, wozu Messertrommeln u. dgl. benutzt werden.
A. Knirsch in Johannesberg bei Gablonz, Böhmen (* D. R.
P. Nr. 30131 vom 8. Juli 1884) hat eine Holzzerfaserungstrommel mit stellbaren Sägebogenstücken versehen. Die
durchbrochene Mantelfläche einer guſseisernen Trommel a
wird mit Messingplatten b (Fig. 12 und 13 Taf. 2)
belegt, welche je zwei gemeinschaftlich durch Schrauben c befestigt werden. In die Messingplatten sind schräg gegen die
Trommelachse stehende, unter einander parallele Schlitze geschnitten und kommen die
Schlitze zweier benachbarter Platten b immer
entgegengesetzt zu stehen. In diesen Schlitzen führen sich mit Sägezähnen versehene
Bogenstücke e, welche unter einander mittels
durchgesteckter Bolzen d verbunden und durch Schrauben
g stellbar sind, so daſs die Sägezähne beliebig
hoch an der Trommelmantelfläche zum Vorstehen gebracht werden können. Beim Ausziehen
der Bolzen d können die Bogenstücke e leicht herausgenommen und geschärft werden.
Die von der Dingler'schen Maschinenfabrik, Julius Dingler in Zweibrücken (* D. R. P. Nr. 35142 vom
8. September 1885) angegebene Holzraspeltrommel
bezweckt, die abgetrennten Holzspäne in einzelnen Zellen am Umfange der Trommel
aufzunehmen und bis zum Auswerfen darin zu erhalten, damit bei groſser Leistung eine
vollkommene und schnelle Reinhaltung der Trommel von den Spänen erreicht wird. Wie
der Querschnitt eines Theiles der Trommel Fig. 10 Taf. 2 ersehen
läſst, sind an einer guſseisernen Trommel a schräg zur
Trommelachse stehende Rippen r angeordnet, an welche
die Messer m geschraubt werden. Die Rippen r sind unter einander durch an der Trommel a rund herumlaufende Rippen verbunden, welche
verhindern, daſs die von den Messern abgetrennten Späne durch deren Schrägstellung
nach der Seite der Trommel gedrängt werden. Die Späne verbleiben durch die
muldenartig für die Trommel ausgeschnittene Holzauflage A in den Zwischenräumen der Rippen der Trommel und werden dann in einem
Trichter ausgeworfen.
S. Webber in Lawrence (Nordamerikanisches Patent Nr.
300979) greift den in Umdrehung befindlichen Holzklotz durch drehende Messerwalzen
an, nachdem gleichzeitig der Klotz in seiner Länge der Spanlänge entsprechend
eingeschnitten wird. Wie aus Fig. 11 Taf. 2 zu
entnehmen ist, wird der Holzklotz H zwischen den
Spitzen einer Drehbank gefaſst und von unten durch ein Gewicht g die in Zahnstangen t
gelagerte Messerwalze S gegen den Klotz gepreſst. Die
Messerwalze S setzt sich aus einer Anzahl
Messerscheiben mit dazwischen gelegten Ringen zusammen und erhält keinen Antrieb, so
daſs sich die Messerscheiben bloſs an dem drehenden Klotze abrollen. Zu beiden
Seiten des mittels Riemen von einem Deck entrieb werke aus in Umdrehung versetzten
Klotzes befinden sich in schneller Umdrehung die Messerwalzen M1
und M2 welche in
verschiebbaren Böcken B lagern und von beiden Seiten
gegen den Klotz H geführt werden. Die Bewegung der
Böcke B vermitteln die Schraubenspindeln s, welche von der Scheibe r aus und unter einander durch die Welle w
und Kegelräder betrieben werden. Die Maschine erzeugt demnach viereckige
Holzstückchen ähnlich wie die im Gebrauche befindlichen Maschinen, welche das Holz
von der Stirnseite angreifen und Scheibenspäne abschneiden und soll diesen Maschinen
die neue Anordnung durch geringeren Kraftverbrauch und Mehrleistung überlegen
sein.