Titel: | J. Tyson's Biscuitmaschine. |
Fundstelle: | Band 261, Jahrgang 1886, S. 18 |
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J. Tyson's Biscuitmaschine.
Mit Abbildungen auf Tafel
3.
J. Tyson's Biscuitmaschine.
Das Ausschneiden der sogen. Biscuits aus dem dünn gewalzten Teige wird auf Maschinen
vorgenommen, bei denen eine die Formen und Schnitte tragende Schiene gegen ein
absetzend bewegtes endloses Tuch, welches den Teig trägt, in auf und nieder gehender
Bewegung sich befindet und dadurch reihenweise die Biscuits ausschneidet; letztere
werden von dem Tragtuche in die Backpfannen oder auf die Backbleche weiter
befördert. An einer solchen Maschine hat John Tyson in
Lewisham bei London (* D. R. P. Kl. 2 Nr. 34920 vom 28. August 1885) den
Antriebmechanismus so angeordnet, daſs einestheils eine leichte Regelung der
verschiedenen Bewegungen unter einander und eine Vergröſserung der Geschwindigkeit
derselben, also eine Steigerung der Leistung möglich ist, anderentheils die Biscuits
mit einem allmählich wachsenden Drucke gepreſst und ausgeschnitten werden, wodurch
die Trennung des Teiges eine vollkommenere wird. Die neue Biscuitmaschine ist in
Fig. 6 und
7 Taf. 3
in Seitenansicht und Grundriſs veranschaulicht.
Der Teig gelangt auf dem Tische l zwischen die
Zuführwalzen K und von diesen auf das endlose, über die
Walzen O, s, t und v
laufende Tragtuch m. Zur Regelung des Abzuges des
Teiges durch das Tuch m ist die Geschwindigkeit der
Walzen K veränderlich gemacht. Der Antrieb dieser
Walzen erfolgt von der Hauptwelle A der Maschine aus
mittels zweier Riemenkegel D und F und eines Zahnradvorgeleges J. Der über die Kegel D und F laufende Riemen E ist
durch eine mittels Handrad N und Schraube M zu verstellende Führungsgabel L zu verstellen und dadurch die Geschwindigkeit der Walzen K beliebig zu verändern. Auf dem absetzend bewegten
Tragtuche m gelangt die Teigschicht erst unter die
Eindrückwalze X, welche auf Rollen lagert, und dann
unter die Form- und Ausschneideschiene C Die Auf- und
Abwärtsbewegung der letzteren erfolgt mittels Lenkstange durch ein auf der Welle A sitzendes Excenter B.
Der Bügel desselben ist durch Schrauben mit untergelegten Federn b zusammengehalten, so daſs, wenn die Schiene C ihren Widerstand im Teige gefunden, bei der
Weiterdrehung des
Excenters B die Federn b
zusammengedrückt und dadurch die Schnitte längere Zeit fest in den Teig gepreſst
werden. Ist nun daraufhin die Trennung des Teiges erfolgt und das Excenter B weiter gedreht, so geht die Schiene C durch die Wirkung der Federn b wieder schnell zurück.
Gegen das Tragtuch m läuft bei dessen Weitergange ein
endloses, über die Walzen Q und w gespanntes Tuch n, welches die zwischen den
Biscuits stehen gebliebenen ungepreſsten Teigtheile erfaſst, mit sich nimmt und in
einen dahinter stehenden Kasten befördert. Von dem Tuche m gelangen die liegen gebliebenen Biscuits dann bei der Walze t auf Bleche, welche von einem endlosen Tuche a getragen und von diesem durch vorstehende Schienen
c mitgenommen werden. Die absetzende Bewegung der
Tücher m, n und a
vermittelt ein auf dem Excenter B sitzender
Kurbelzapfen, welcher den dreiarmigen Hebel U zum
Schwingen bringt. Von dem einen Arme u desselben wird
diese Bewegung mittels der Stange S auf einen auf der
Achse der Walze P sitzenden zweiten dreiarmigen Hebel
übertragen, an dessen Armen i und j die Stangen R und J zur Bewegung der Reibungsgesperre o und q angeschlossen
sind, deren Klinken auf die Walzen O und Q wirken. Der Arm i trägt
ebenfalls ein auf die Walze P einwirkendes
Reibungsgesperre p. Die Bewegung des die Backbleche
tragenden Tuches a hat jedoch so zu erfolgen, daſs nach
jeder vollzogenen Füllung eines Bleches das Tuch eine gröſsere Bewegung ausführt,
damit die bei t abfallenden Biscuits nicht auf die
Schienen c zu liegen kommen. Hierzu ist für die Walze
P ein zweites Reibungsgesperre r vorgesehen, welches von dem Arme k des Hebels U mittels der
Stange V bewegt wird und dessen Reibungsklinke nur dann
thätig ist, wenn der Ausschnitt einer auf der Achse der Walze P steckenden Scheibe d
dieser Klinke den Angriff an dem zugehörigen Reibungsrade gestattet.