Titel: | Clayson's Apparat zum Reinigen von Wasserleitungsröhren. |
Fundstelle: | Band 261, Jahrgang 1886, S. 62 |
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Clayson's Apparat zum Reinigen von Wasserleitungsröhren.
Mit Abbildung auf Tafel
5.
Clayson's Reinigung von Wasserleitungsröhren.
Für die Reinigung des 12km langen, 450mm breiten Hauptröhrenstranges der Wasserleitung
in Bradford (England) hat Clayson daselbst nach der Mechanical World bezieh. dem
Génie
civil, 1886 Bd. 9 * S. 78 den in Fig. 6 Taf. 5
veranschaulichten Apparat entworfen. Derselbe setzt sich aus zwei durch ein
Kugelgelenk g verbundenen Theilen, den Kratzern und
einer Bürste, zusammen und wird mit Hilfe eines Kolbens von dem Wasserdrucke durch
die Rohre getrieben. Auf der vorderen Achse a des
Apparates sitzen zuerst 3 Führungsleisten f, dann,
zwischen zwei Scheiben s gehalten, eine Anzahl schräg
gegen die Achse a stehender Kratzer k und hierauf wieder an Armen 3 Führungsrollen r. Die Führungsleisten f
sind mit dem einen Ende an einem Ringe auf der Achse a
befestigt und wird deren anderes Ende von gelenkig angeschlossenen, radial in einer
Scheibe steckenden Stiften t gehalten. Unter diese
Stifte sind Federn gelegt, so daſs die Leisten f
elastisch an die Rohrwandung angedrückt werden und Unebenheiten der letzteren
nachgeben können. In gleicher Weise findet sich für denselben Zweck diese
Einrichtung auch bei den Kratzern k und Führungsrollen
r. Die Hülse des Kugelgelenkes g zur Verbindung der hinteren, die Bürste tragenden
Achse b ist zu einer Scheibe c ausgebildet, auf welcher ein Lederring befestigt ist. Der Rand desselben
legt sich bei der Führung des Apparates in der Röhre an die Wandung derselben an. Die vordere und
hintere Achse a und b
laufen in Oesen aus zum Anhängen von Ketten oder Seilen.
Soll nun eine bestimmte Theilstrecke einer Röhrenleitung gereinigt werden, so wird
dieselbe abgesperrt, dann eine Verbindungsstelle derselben gelöst und der Apparat in
die Röhre geschoben. Ist die Verbindung wieder hergestellt, so wird dem Wasser
wieder der Eintritt in die Leitung gestattet und treibt der Wasserdruck gegen die
Scheibe c den Apparat vorwärts. Die Federung der
einzelnen Theile und die Verbindung durch Kugelgelenk gestattet dem Apparate,
Krümmungen anstandslos zu durchlaufen.
Um sich zu überzeugen, ob der Apparat nicht stecken bleibt, genügt eine Untersuchung
durch das Gehör mit Hilfe des sogen. Stethoskop.
In Bradford wurden beim Reinigen der oben erwähnten Leitung in Entfernungen von 200
bis 300m Leute aufgestellt, welche den Fortgang
des Apparates an ihren Beobachtungsstellen wahrnehmen konnten. Man kann sich auch
hierzu der bei Rohrposten angewendeten akustischen Methoden bedienen.