Titel: | E. Luhmann's Messapparat für flüssige Kohlensäure. |
Fundstelle: | Band 261, Jahrgang 1886, S. 71 |
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E. Luhmann's Meſsapparat für flüssige
Kohlensäure.
Mit Abbildung auf Tafel
6.
Luhmann's Meſsapparat für flüssige Kohlensäure.
E. Luhmann in Niedermendig (* D. R. P. Kl. 64 Nr. 35863
vom 13. Oktober 1885) hat gefunden, daſs bei Kohlensäure-Meſsapparaten auch
sorgfältig eingeschmirgelte Hähne nicht dicht halten
(vgl. 1885 255 * 294). Das von ihm verwendete
starkwandige Meſsgefäſs K (Fig. 15 Taf. 6) hat daher
in der ebenen Bodenfläche eine Rinne mit halbkreisförmigem Querschnitte, welche die
mittleren Durchbohrungen der cylinderförmigen Stutzen E
und F verbindet. Durch diese Rinne und die
Durchbohrungen der erwähnten Stutzen, desgleichen durch die Bohrungen der
Stopfbüchsen C und D sowie
die Rohransätze A und B
wird die Schieberstange G geschoben. Durch festes
Andrehen der vier Flügelmuttern M auf den
entsprechenden Schraubengewinden werden die Dichtungsringe o bis r zusammengepreſst. Hierdurch wird
bewirkt, daſs die Schieberstange G an den betreffenden
Stellen sich luftdicht hin- und herbewegen läſst. Die Theile C und A, sowie D
und B werden durch passende Schraubengewinde und bei
h und i eingelegte
lederne Dichtungsscheiben luftdicht verbunden.
Die Schieberstange G hat einen durch ihre Achse gehenden
Kanal w, welcher in den beiden schlitzförmigen Oeffhungen v und w mit sorgfältig abgerundeten Rändern
ausmündet. Wenn die Stange G die in Fig. 15 gewählte Stellung
hat, so ist der Zuleitungskanal a für flüssige
Kohlensäure durch v, u und w mit K verbunden, so daſs aus der bekannten
schmiedeisernen Kohlensäureflasche, mit deren nach unten gerichtetem Ausfluſsstutzen
der Stutzen A des Meſsapparates durch eine Rohrleitung
verbunden ist, flüssige Kohlensäure in K treten kann,
während gleichzeitig zwischen K und dem
Fortleitungskanale b in dem Stutzen B dichter Verschluſs vorhanden ist. Wird mittels des
Handrades Z die Stange G
so weit einwärts geschoben, daſs w bis t und v in den Meſsraum
K gelangt ist, so steht das Meſsgefäſs K durch den Kanal u mit
dem Fortleitungskanale b in Verbindung, während
zwischen a und K dichter
Verschluſs vorhanden ist. Die flüssige Kohlensäure aus dem Meſsraume K dringt dann durch den Kanal b und ein an den Stutzen B angeschraubtes
Verbindungsrohr in irgend ein verschlossenes, leeres oder mit einer Flüssigkeit
gefülltes Gefäſs, in welchem geringerer Druck vorhanden ist als in dem Meſsraume K. So kann lediglich durch die Hin- und Herbewegung der
Schieberstange G der Meſsraum abwechselnd mit flüssiger
Kohlensäure gefüllt und die abgemessene Menge flüssiger Kohlensäure einem
verschlossenen Gefäſse zugeführt werden.
Der Apparat kann in der Weise verändert werden, daſs die einzelnen Theile desselben
in anderer Ordnung mit einander verbunden werden. So kann an Stelle der Mutter M2 die Verbindung der
Theile A und C mit den
Muttern M1 und M3 treten; M3 wird auf das Gewinde
von B geschraubt, während die Mutter M2 mit dem zugehörigen
Metallringe zur Vervollständigung der Stopfbüchse des Stutzens E benutzt wird. Durch diese Anordnung kommen die
Einfluſs- und Ausfluſsstutzen A und B an dieselbe Seite des Meſsgefäſses K zu liegen.