Titel: | Apparat zur Destillation von Metallen. |
Autor: | F. |
Fundstelle: | Band 261, Jahrgang 1886, S. 128 |
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Apparat zur Destillation von
Metallen.
Mit Abbildungen auf Tafel
8.
W. Richter und R. Lorenz's Destillationsapparat für
Metalle.
Um Metalle haltige Stoffe in kurzer Zeit abzudestilliren, empfehlen W. Richter in Eintrachthütte, Oberschlesien, und R. Lorenz in Radzionkau (* D. R. P. Kl. 40 Nr. 35819
vom 7. Oktober 1885) den in Fig. 11 und 12 Taf. 8
dargestellten schwingenden oder sich drehenden Destillationsapparat. Der mit feuerfesten
Steinen gefütterte Mantel a ist mit auf Rollen c ruhenden Laufkränzen b
versehen, welche durch Zahnkränze d und Getriebe D in Umdrehung versetzt werden. Die bei m zugeführten Heizgase treten in die durch die Rippen
t der Retorte R
gebildeten Kanäle e und entweichen durch die von einem
Mantel i umgebenen Ansätze h zum Schornsteine. Durch die Oeffnung l wird
die Retorte mit dem abzudestillirenden zerkleinerten Gut bis ungefähr zur Hälfte
ihres Inhaltes gefüllt, die Oeffnung l dann geschlossen
und der Apparat in Bewegung gesetzt, während die durch m eintretenden Feuergase die Retorte umstreichen und durch den mittels
Schieber s regelbaren Kanal k abgeführt werden.
Die Destillationsproducte entweichen durch den Kanal p
in die Vorlage o, wo sie sich abkühlen und durch den
Zwischenraum bei r zum Abstiche gelangen. Bei
Verarbeitung von Zink haltigen Materialien wird der etwa noch
entweichende Zinkstaub in dem Gefäſse q aufgefangen.
Nach Vollendung des Destillationsprozesses werden die Rückstände bei nach unten
gekehrter Oeffnung l aus der Retorte entfernt, worauf
die letztere wieder frisch gefüllt wird.
Durch geeignete Wendegetriebe oder durch Kurbel- und Zugstangenbewegung o. dgl. kann
der Apparat auch in eine hin- und hergehende bezieh. in eine schwingende Bewegung
gesetzt werden.
Allerdings wird durch diese Vorrichtung die Destillation beschleunigt werden. Dagegen
wird die Erzielung einer gleichmäſsigen hohen Temperatur schwieriger, die Abnutzung
der Retorten und die Gefahr des Mitreiſsens von Staub in die Vorlagen gröſser. sein
als bei den sonst gebräuchlichen Zinkretorten.
F.