Titel: | Taschenuhr mit Entfernungsmesser. |
Fundstelle: | Band 261, Jahrgang 1886, S. 426 |
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Taschenuhr mit Entfernungsmesser.
Mit Abbildungen.
Didisheim's Taschenuhr mit Entfernungsmesser.
M. und E. Didisheim in St. Imier, Schweiz (* D. R. P.
Kl. 83 Nr. 31640 vom 8. November 1884) versehen das Stunden- wie das
Secundenzifferblatt einer gewöhnlichen Taschenuhr mit besonderen Einrichtungen, um
damit schnell eine Weglänge auf einem Plane abmessen und Entfernungen von Licht- und
Schallwirkung besitzenden Gegenständen bestimmen zu können. Beide Mal ist es
möglich, das Maſs der Entfernung in Meter sofort durch Zeigerstellungen auf den
Zifferblättern abzulesen und dürfte sich daher eine mit diesen Einrichtungen
versehene Uhr namentlich für Militärs eignen, welche damit schnell eine Linie auf
einer Generalstabskarte u. dgl. oder die Entfernung einer feindlichen Batterie o.
dgl. messen können.
Bei dieser neuen Einrichtung ist der Sekundenzeiger auf die Rückseite der Uhr verlegt
und das Stundenzifferblatt erhält, wie in Textfig. 1
veranschaulicht ist, auſserhalb seiner Eintheilung eine weitere Skala a, welche einem bestimmten Verhältniſsmaſsstabe
entspricht, so z.B. eine Länge von 20km im
Maſsstabe von 1 : 100000 je nach der vorliegenden Landkarte. Innerhalb der
Stundeneintheilung kann auch noch ein zweiter Maſsstab b von anderem Verhältnisse auf dem Zifferblatte angebracht sein. Auf die
Zeigerachse wird ein dritter Zeiger d lose aufgesteckt
und steht derselbe durch Zahnräder mit einem kleinen, am Umfange der Uhr etwas vorstehenden
Rädchen c in Verbindung. Nachdem der Zeiger d auf den Nullstrich der Maſsstäbe eingestellt ist,
braucht man nur das Rädchen c an dem Anfangspunkte der
auf der Karte zu messenden Linie aufzusetzen und an letzterer entlang zu fahren; am
Endpunkte gibt dann der Zeiger d die gemessene
Entfernung an.
Fig. 1., Bd. 261, S. 427
Fig. 2., Bd. 261, S. 427
Das auf der Rückseite der Uhr befindliche Zifferblatt des Secundenzeigers hat eine
Erweiterung erfahren, welche aus mehreren Zahlenreihen besteht. Jedem durch den
Theilstrich einer halben und ganzen Secunde gezogenen Radius entsprechen Ziffern,
welche, wie aus Fig. 2 zu entnehmen, von innen nach
auſsen gelesen die Vielfachen von 170, d. i. des Schallweges in Meter in einer
halben Secunde ergeben. Der Secundenzähler steht gewöhnlich still und dann immer auf
Null und wird derselbe nur, wenn man die Entfernung eines Gewitters oder eines
Geschützes bestimmen will, mit dem Uhrwerke im Augenblicke des Aufleuchtens des
Blitzes durch Drücken auf den Knopf e (Fig. 1) in Verbindung gesetzt. Beim Hören des Schalles
wird durch ein zweites Drücken auf den Knopf e diese
Verbindung wieder aufgehoben und der stillstehende Zeiger gibt den Schall weg, also
die Entfernung an.
Als ein weiteres Beobachtungsmittel ist der Uhr noch ein Compaſs beigegeben, welcher
in dem Knopfe e untergebracht ist.