Titel: | Werth des Thomasfluss-Schmiedeisens als Constructionsmaterial; von Prof. L. Tetmajer. |
Autor: | E. M. |
Fundstelle: | Band 261, Jahrgang 1886, S. 428 |
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Werth des Thomasfluſs-Schmiedeisens als
Constructionsmaterial; von Prof. L. Tetmajer.
Mit Abbildungen.
Tetmajer, über Werth des Thomasfluſseisens.
Im Auftrage von Gebrüder Stumm, Neunkircher Eisenwerk
bei Saarbrücken, sind in der Anstalt zur Prüfung von Baumaterialien am schweizerischen Polytechnikum in
Zürich durch Prof. L. Tetmajer eine groſse Reihe von
Versuchen zur vergleichenden Werthbestimmung verschiedener deutscher Normalprofile
in Fluſs- und Schweiſsschmiedeisen ausgeführt worden; die Ergebnisse dieser
Untersuchung hat Tetmajer in einem besonders
erschienenen BerichteBericht über die vergleichende Werthbestimmung einer
Reihe deutscher Normalprofile in Fluß- und Schweißeisen. Ausgeführt
durch Prof. L. Tetmajer. (Zürich 1885.) Der
Bericht ist auch in dem 3. Hefte der Mittheilungen
der eidgenössischen Prüfungsanstalten erschienen und kann von Meyer und Zeller in Zürich bezogen
werden. zusammengestellt, welchem der folgende Auszug entnommen ist.
Die mitgetheilten Ergebnisse sind als besonders beachtenswerth zur Beurtheilung des
Thomasfluſsschmiedeisens hervorzuheben, weil sie vollständigen Parallelversuchen zwischen Fluſs- und Schweiſseisen
entsprungen sind und weil die Versuche in einer auf die praktische Verwendung
bezugnehmende Art und in groſsem Umfange durchgeführt sind. Das gesammte
Versuchsmaterial stellten Gebrüder Stumm in Form von
mehreren Meter langen Trägerstücken zur Verfügung. Aus sämmtlichen Trägern wurden
nun im Werke selbst Versuchsstäbe zur Feststellung der Materialbeschaffenheit
herausgearbeitet, während die übrig gebliebenen Stücke zur Prüfung der
Elasticitäts-, Festigkeits- und Zähigkeitsverhältnisse der ganzen Gebrauchsstücke im
eidgenössischen Festigkeitsinstitute Verwendung fanden.
Fluſs- und Schweiſseisen wurden also parallel neben einander nach folgenden
Richtungen geprüft: 1) Güte des Materials an sich.
Träger für Träger wurde das Material sowohl der Flanschen, als der Stege untersucht.
Die Prüfung geschah durch die üblichen Zerreiſsproben, durch Kaltbiegeproben, durch
Warmbiegeproben, durch Schweiſsproben und durch Härtproben. 2) Güte des fertigen Productes. An ganzen
Verbrauchsstücken wurde ermittelt: Elasticität und Biegungsfestigkeit (Biegeproben),
Widerstandsfähigkeit gegen Stoſswirkungen (Schlagproben und zwar sowohl an normalen,
unbeschädigten Gebrauchsstücken, als an absichtlich beschädigten), Einfluſs der
Lochungsmethoden auf die Festigkeitsverhältnisse des Materials (Lochungsproben).
Nach vorstehender Aufstellung ist die Güte des Materials und der Werth der ganzen
Gebrauchsstücke der deutschen Normalprofile für I-Träger von 10cm bis mit 24cm
Höhe (Profil Nr. 10 bis Nr. 24) in Thomasfluſs- und in Schweiſsschmiedeisen durch
556 Einzelversuche bestimmt worden.
Zur Herstellung der Schweiſseisenträger dient auf den
Stumm'schen Werken ein als „Brückenqualität“
bezeichnetes, zähes, durchwegs sehniges Puddeleisen, welches in doppelt
geschweiſstem Zustande eine Zugfestigkeit von 35 bis 38k/qmm, eine Bruchdehnung von 16 bis 24
Proc. für 200mm Anfangslänge und eine Contraction
von 20 bis 40 Proc. aufweist.
Das Thomasfluſsschmiedeisen, welches auf den Stumm'schen Werken zur Herstellung von
Querschwellen, Trägern u.a. Waaren verwendet wird, zeigt folgende chemische
Zusammensetzung und Festigkeitsverhältnisse:
Kohlenstoff
0,06
bis
0,10
Proc.
Silicium
0,01
„
0,05
Phosphor
0,06
„
0,10
Schwefel
0,03
„
0,04
Mangan
0,35
„
0,50
Zugfestigkeit
38
„
44
k/qmm
Bruchdehnung
22
„
30
Proc.
auf 200mm
Anfangs-
Contraction
40
„
60
Proc.
länge
Das Roheisen, aus welchem nach dem Thomasverfahren in
Neunkirchen Stahl und Schmiedeisen erblasen werden, enthält im Durchschnitte:
C
Si
P
S
Mn
3,0
0,8
2,5
0,07
2,0 Proc.
Zur Erzeugung der basischen Schlacke bringt man für
8t,2 Einsatz 1t,5 gebrannten Kalk in die Birne.
Die Festigkeitsuntersuchungen begannen mit Zerreiſsproben, welche auf der Werder'schen
Maschine, ausgeführt von der Maschinenbau-Actiengesellschaft
Nürnberg, vormals Klett und Comp. in NürnbergDie Beschreibung derselben ist u.a. in einer eigenen Druckschrift (München
1882. Buchdruckerei Dr. C. Wolf und Sohn)
erschienen. Vgl. auch den Praktischen
Maschinen-Constructeur, 1883 * S. 245. , vorgenommen
wurden. Zur Feststellung der Materialgüte, des Einflusses der Art der Packetirung
und der verschiedenen Arbeit der Walze in den verschiedenen Theilen des Profiles
wurden von sämmtlichen Trägern sowohl Flanschen, als entsprechende Theile des Steges
zur Probe zugezogen.
Zu den Kalibiegeproben sind ebenfalls aus den Flanschen
und dem Stege je zwei Flachstäbe von 5cm Breite
herausgearbeitet worden. Die Versuchsstäbe mit abgerundeten Kanten sind in einem mit
Gradbogen versehenen Kaltbiegeapparate von Mohr und
Federhaff in Mannheim (1882 245 17), um einen
Dorn von 26mm Durchmesser, zunächst auf 95 bis
100° gebogen, hierauf, insofern metallischer Bruch nicht schon vorher beobachtet
wurde, von Hand mittels angemessen schwerer Vorschlaghämmer auf einer starren,
guſseisernen Unterlage gefaltet worden. Brüche des Fluſseisens sind bei der
Kaltbiegeprobe überhaupt nicht vorgekommen, mit
Ausnahme eines Stabes hat das Schweiſseisen der Trägerflanschen die gleiche Probe
ebenfalls vollkommen bestanden. Dagegen zeigen die gefalteten Proben aus dem Stege
der Schweiſseisenträger mit geringen Ausnahmen mehr oder weniger erhebliche
Querrisse.
Bei den Warmbiegeproben (Proben auf Rothbruch) sind im
Allgemeinen dieselben Erscheinungen wie bei den Kaltbiegeproben beobachtet
worden.
Zur Prüfung der Schweiſsbarkeit sind wiederum
Zerreiſsproben als besonders hierfür geeignet ausgeführt worden. Die Vereinigung der
Stücke erfolgte unter Einwirkung gewöhnlicher Handhämmer. Als Schweiſsmittel diente Quarzsand.
Bei Beurtheilung der Güte der Schweiſsbarkeit sind folgende Gesichtspunkte in
Betracht gezogen worden: 1) Die Anzahl der mit dem gleichen Materiale in
geschweiſstem und ungeschweiſsten Zustande ausgeführten Einzelversuche; 2) die
procentuale Anzahl der mit Schweiſsfehlern, verbrannten Stellen angetroffenen
Probestücke; 3) die procentuale Anzahl der auſserhalb der Grenzen der Schweiſsfläche
zerrissenen Stäbe; 4) die procentuale Aenderung der ursprünglichen Zugfestigkeit und
des Arbeitsvermögens des Materials durch Schweiſsung.
In der Reihe der Untersuchungen spielt die Biegeprobe an
ganzen Gebrauchsstücken wohl die hervorragendste Rolle; ihr fällt die
Aufgabe zu, die Ergebnisse der übrigen, lediglich auf Kennzeichnung der Materialgüte
abzielenden Versuche zu bestätigen und gleichzeitig Festigkeitscoefficienten für das
Baugewerbe zu liefern. Aus den Versuchen geht hervor, daſs mit wachsender Profilhöhe die Elasticitäts- und
Festigkeitsverhältnisse abnehmen, und zwar ist der
Unterschied der genannten Werthzahlen immerhin so groſs, daſs von constanten zulässigen Spannungscoefficienten,
gleichviel ob mit bestimmter Sicherheit gegen Elasticitätsgrenze oder gegen Bruch,
schlechterdings keine Rede sein kann.
Die Lagerung der 1m,7 langen Trägerabschnitte
geschah auf keilförmigen, cylindrisch abgerundeten guſseisernen Lagerklötzen, welche
auf die Pendel der Werder'schen Maschine aufgesteckt
und durch kräftige Stellschrauben befestigt waren. Die Stützweite betrug durchweg
1m,5. Der Kraftangriff erfolgte auf die
Balkenmitte, concentrirt durch eine mit abgerundeten Kanten versehene Schneide von
8cm Breite. Eine Zerstörung durch Bruch konnte weder bei den Fluſseisen-, noch bei den
Schweiſseisenträgern erzielt werden, weil die Einzelbelastung in der Mitte eine
vorzeitige, örtliche, seitliche Ausbiegung des Steges nach sich zieht, wenn die
Trägerhöhe zur Stützweite nicht in einem bestimmten günstigen Verhältnisse steht.
Diese Verbiegung des Steges erscheint um so später, also bei einer um so höheren
Faserspannung, je genauer die Walzung und das Geraderichten des Trägers gewesen
sind. Durch dieselben Umstände wird aber auch der Betrag der gröſsten
Biegungsspannungen und besonders die Biegungsarbeit nachtheilig beeinfluſst; es
können also diese nicht als zulässige Werthmesser der
Träger gelten. In dieser Hinsicht bleibt also die Elasticitätsgrenze maſsgebend. Die
Biegeprobe hat ebenfalls das Fluſseisen als hochwerthigeres Material erkennen lassen.
Die Schlagprobe ist ausgeführt worden: 1) an
gewöhnlichen Gebrauchsstücken; 2) an Trägerabschnitten, deren eine Flansche durch
Ansägen oder scharfes Anhauen mittels Kreuzmeiſsels absichtlich geschädigt worden
war. Die gespannten Flanschen wurden auf die ganze Breite entweder auf ungefähr 1mm,5 Tiefe angesägt, oder auf ungefähr 2mm Tiefe scharf angehauen. Die Entfernung der
Auflagerschneiden betrug
1m. Die Schlagproben mit Trägern von 10 bis
mit 16cm Höhe sind mit einem Rammbär von 300k, alle übrigen mit einem solchen von 500k Gewicht ausgeführt worden. Die abgerundeten
Aufschlagflächen der Rammbäre hatten 3cm Breite.
Die Fallhöhe, somit die für einen Schlag geleistete Arbeit, ist proportional dem
Widerstandsmomente des betreffenden Profils angenommen worden. Als Ausgangspunkt
diente beim D. N. P. Schweiſseisen Nr. 24 die Fallhöhe von 2m, entsprechend einer Arbeit von 1mt, bei welcher erfahrungsgemäſs die Schweiſsnähte
der Flanschen beim ersten Schlage noch geschlossen blieben. Sämmtliche Schlagproben
wurden absichtlich während der Frosttage des Januars 1885 ausgeführt. Die
Lufttemperatur schwankte zwischen ± 2°.
Der Einfluſs der verschiedenen Lochungsmethoden auf die
Festigkeitsverhältnisse ist besonders beim Fluſseisen studirt worden und zwar wurde
immer der Steg der I-Träger gelocht, die Flanschen und ein Theil des Steges dann
weggefräst. Die Löcher in die verschiedenen Versuchsstücke sind theils gebohrt,
theils auf der Lochmaschine mit dem Stempel geschnitten worden. Bei einzelnen Stäben
mit gestoſsenen Löchern wurden diese unmittelbar vor dem Versuche um 1mm ausgerieben. Die Proben mit dem Schweiſseisen
sind jedoch wegen der höchst wechselnden Beschaffenheit des Stegmaterials von
geringerem Interesse und die gewonnenen Ergebnisse zur Vergleichung nicht
unmittelbar brauchbar. Sämmtliche Löcher erhielten 2cm,5 Durchmesser. Der Durchmesser des Stempels und der Matrize der
Lochmaschine betrug 2cm,50 bezieh. 2cm,60. Von jedem Träger sind zwei Stäbe in genau
gleicher Weise vorgerichtet worden; der eine Stab gelangte ohne weiteres, der andere
stets in entsprechend ausgeglühtem Zustande zur Probe.
Die gebohrten Löcher waren durchweg tadellos, die durchgestoſsenen zeigten mehr oder
weniger starke Schiefer. Die Oberfläche der durchgestoſsenen, nicht ausgeglühten Probestäbe in Fluſseisen zeigte in
einigen Fällen eine merkwürdige Zeichnung. Man sah scharf ausgeprägt zwei Systeme
gekrümmter Linienzüge, die, vom Lochumfange ausgehend, auf der Staboberfläche
allmählich verliefen und welche sich oft, insbesondere in der Nähe des Loches, unter
einem Winkel von ungefähr 90° schnitten. In Fig. 1
ist die Abbildung eines seitlichen, in Fig. 2
diejenige eines mittleren Loches mit den angrenzenden Linienzügen wiedergegeben.
Fig. 1., Bd. 261, S. 431
Fig. 2., Bd. 261, S. 431
Die Ergebnisse der im Vorstehenden näher bezeichneten Versuchsreihen sind nun
folgende:
Zusammenstellung der Mittelwerthe der Zerreiſsproben.
Fluſseisen
Schweiſseisen
Ort der Entnahme der Proben
Flansche
Steg
Flansche
Steg
Anzahl der ausgeführten Proben
30
30
30
30
Elasticitätsmodul
k/qmm
21110
21000
20350
20530
Grenzmodul
„
23,1
25,1
14,4
13,9
Spannung an der Streckgrenze
„
28,0
32,1
24,4
23,6
Zugfestigkeit
„
42,4
46,9
37,6
34,6
Specifische DeformationsarbeitBezogen auf 1cc als Volumeneinheit.
mk
12,7
13,1
9,1
3,6
Dehnung nach Bruch für 100mm
%
32,6
29,9
25,7
11,8
„ „ „ „ 200mm
%
26,3
24,1
22,3
10,7
Contraction
%
57,4
52,0
32,7
16,2
Ergebnisse der Schweiſsproben.
Fluſseisen
Schweiſseisen
Gesammtzahl der ausgeführten Schweiſsproben
30
30
Schlecht geschweiſste Proben (Proben mit groben
Schweiſsfehlern)
%
16,6
23,3
Besonders gut geschweiſste Proben (Bruchfläche
auſserhalb der geschweiſsten Stelle
%
20,0
36,6
Im Vergleiche zum ungeschweiſsten Material beträgt im
Mittel: Abnahme der Spannun- gen an der Streckgrenze
%
0,6
2,4
Abnahme der Zugfestigkeit
%
0,6
0,4
„ „ Dehnung für 100mm
%
33,1
10,4
„ „ spec. Deformationsarbeit
%
35,1
13,7
Die verhältniſsmäſsig groſse Abnahme der Dehnung dürfte in der Hauptsache darin ihren
Grund haben, daſs das Schweiſsen unter Anwendung gewöhnlicher Handhämmer erfolgte,
es also auch nicht vermieden werden konnte, daſs die Schmiede die geschweiſsten
Stücke bei abnehmender Temperatur richteten, streckten, kurz überschmiedeten. Das
Fluſseisen ist aber gegen mechanische Einwirkungen sehr empfindlich, jeder
Hammerschlag vermindert die Dehnbarkeit und erhöht die Festigkeit des Materials
örtlich an der betreffenden Stelle. Das Schweiſseisen ist in dieser Hinsicht weniger
empfindlich.
Aehnlich ist die Einwirkung des Härtens auf die Proben;
dieselben sind auf Hellrothglut erhitzt und hierauf in kaltem Wasser plötzlich
abgeschreckt worden. Es beträgt nämlich im Vergleiche mit dem ungehärteten Materiale
die mittlere Zunahme:
Fluſseisen
Schweiſseisen
Spannung an der Streckgrenze
% + 39,3
+ 8,0
Zugfestigkeit
„ + 38,5
+ 7,8
Dehnung für 100mm
„ – 49,5
– 6,4
Contraction
„ – 23,4
– 6,2
Specifische Deformationsarbeit
„ – 29,7
– 1,8
Die gehärteten Fluſseisenproben vertrugen aber das Falten bei Kaltbiegeproben weit
besser als die Schweiſseisenproben.
Die gröſste Beachtung verdient aber folgende Zusammenstellung der Durchschnittsergebnisse der Biegeproben an ganzen
Gebrauchsstücken, die Spannungen in k/qmm angegeben:
DeutschesNormal-Profil
Fluſseisen
Schweiſseisen
Elasticitäts-modul
Spannung ander Elasticitäts-grenze
Spannung ander Bieggrenze
Spannung beider gröſstenTragkraft
Elasticitäts-modul
Spannung ander Elasticitäts-grenze
Spannung ander Bieggrenze
Spannung beider gröſstenTragkraft
Nr.
10
20000
27,0
35,0
45,0
19300
17,0
26,0
40,5
11
19810
26,5
34,3
44,3
19080
16,8
25,7
39,9
12
19620
26,0
33,6
43,6
18860
16,6
25,4
39,2
13
19420
25,5
32,8
42,8
18640
16,4
25,0
38,6
14
19230
25,0
32,1
42,1
18410
16,1
24,7
37,9
15
19040
24,5
31,4
41,4
18190
15,9
24,4
37,3
16
18840
24,0
30,7
40,7
17970
15,7
24,1
36,6
17
18650
23,5
30,0
40,0
17750
15,5
23,7
36,0
18
18460
23,0
29,3
39,3
17530
15,3
23,4
35,4
19
18260
22,5
28,6
38,6
17310
15,1
23,1
34,7
20
18070
22,0
27,8
37,8
17090
14,9
22,8
34,1
21
17880
21,5
27,1
37,1
16860
14,6
22,5
33,4
22
17690
21,0
26,4
36,4
16640
14,4
22,1
32,8
23
17490
20,5
25,7
35,7
16420
14,2
21,8
32,1
24
17300
20,0
25,0
35,0
16200
14,0
21,5
31,5
26
19,0 †
13,6 †
† Durch Interpolation bestimmt.
Auf Grund dieser Ergebnisse der Biegeproben an ganzen
Gebrauchsstücken ist dann folgende Tabelle der zulässigen
Inanspruchnahmek/qmm zusammengestellt, bei fester Sicherheit gegen
Elasticitätsgrenze:
DeutschesNormal-Profil
Fluſseisen
Schweiſseisen
Sicherheitsgrad gegen
Elasticitätsgrenze
Sicherheitsgrad gegen
Elasticitätsgrenze
1,4 bei festerBelastung
1,7
beiwechselnderstoſsfreierBelastung
2,0 bei Be-lastungen
mitmäſsigenErschütterungen
2,5 bei Be-lastungen
mitheftigenErschütterungen
1,4 bei festerBelastung
1,7
beiwechselnderstoſsfreierBelastung
2,0 bei Be-lastungen
mitmäſsigenErschütterungen
2,5 bei Belastungen
mitheftigenErschütterungen
Nr.
10
19,3
15,9
13,5
10,8
12,1
10,0
8,5
6,8
11
18,9
15,6
13,2
10,6
12,0
9,9
8,4
6,7
12
18,6
15,3
13,0
10,4
11,9
9,8
8,3
6,6
13
18,2
15,0
12,7
10,2
11,7
9,6
8,2
6,6
14
17,8
14,7
12,5
10,0
11,5
9,5
8,0
6,4
15
17,4
14,4
12,2
9,8
11,3
9,3
7,9
6,4
16
17,1
14,1
12,0
9,6
11,2
9,2
7,8
6,3
17
16,8
13,8
11,7
9,4
11,1
9,1
7,7
6,2
18
16,4
13,5
11,5
9,2
10,9
9,0
7,6
6,1
19
16,1
13,2
11,2
9,0
10,8
8,9
7,5
6,0
20
15,7
12,9
11,0
8,8
10,6
8,8
7,4
6,0
21
15,3
12,6
10,7
8,6
10,4
8,6
7,3
5,8
22
15,0
12,3
10,5
8,4
10,3
8,5
7,2
5,8
23
14,6
12,1
10,2
8,2
10,1
8,3
7,1
5,7
24
14,3
11,8
10,0
8,0
10,0
8,2
7,0
5,6
26
13,6
11,2
9,5
7,6
9,7
8,0
6,8
5,4
Aus den Schlagproben geht hervor: 1) daſs das
Thomasfluſseisen die dynamischen Belastungen, insbesondere zufällige Stoſswirkungen,
mit mindestens gleicher Zuverlässigkeit als Schweiſseisen aufzunehmen und zu übertragen vermag; 2)
daſs kleine, zufällige Beschädigungen, Fehler u.s.w. beim reinen, weichen Thomaseisen bezüglich Stabilität und Sicherheit einer
Construction keine gröſsere Gefahr als beim Schweiſseisen nach sich ziehen.
Die Lochungsproben lassen erkennen, daſs durch das
Durchstoſsen der Löcher beim Fluſseisen die ursprüngliche Zugfestigkeit abgemindert
wird; es wird am Lochumfange verdichtet und dadurch spröde; es muſs daher dort auch
reiſsen, bevor die durchschnittliche Zugfestigkeit erreicht ist. Durch Ausglühen des durchstoſsenen Fluſseisens oder durch
gleichmäſsiges Ausreiben der durchgestoſsenen Löcher um 1mm wird die ursprüngliche Festigkeit des Materials
wieder hergestellt, während durch Bohren die Festigkeit des Thomaseisens nicht
beeinfluſst wird.
Tetmajer kommt daher zur Schluſsfolgerung: „Aus
vorstehenden Versuchsergebnissen geht zweifellos hervor, daſs das Stumm'sche Thomasfluſseisen sämmtliche Bedingungen
erfüllt, um gegenüber dem Schweiſseisen der Brückenqualität als „hochwerthiger“ bezeichnet und kräftiger beansprucht werden zu
können.“
E. M.