Titel: | C. Diener und C. A. Mayrhofer's selbstthätiger Stromschliesser für Eisenbahnsignale und Apparat zum Verzeichnen der Signale und des Laufes der Züge. |
Fundstelle: | Band 262, Jahrgang 1886, S. 117 |
Download: | XML |
C. Diener und C. A. Mayrhofer's selbstthätiger
Stromschlieſser für Eisenbahnsignale und Apparat zum Verzeichnen der Signale und des
Laufes der Züge.
Mit Abbildungen.
Diener und Mayrhofer's Stromschlieſser für
Eisenbahnsignale.
Um in einer Eisenbahnstation den Lauf der sich derselben nähernden bezieh. sich von
ihr entfernenden Bahnzüge fortlaufend erkenntlich zu machen und zugleich
aufzuzeichnen, befähigen C. Diener und C. A. Mayrhofer in Wien (* D. R. P. Kl. 20 Nr. 32642
vom 27. September 1884) den Zug, durch an der Locomotive angebrachte Metallbürsten
elektrische Ströme nach der Station zu senden, indem die Bürsten an Metallplatten
a bezieh. a1 an Säulen A
hinstreichen, welche in bestimmter Entfernung von einander neben oder zwischen den
Geleisen aufgestellt sind. Beim Eintreffen des ersten Stromes in der Station wird
das Laufwerk eines Schreibapparates ausgelöst, in welchem dann dieser und die
nachfolgenden Ströme Zeichen ganz in derselben Weise, wie bei einem
Morse-Stiftschreiber, auf einen gleichförmig bewegten Papierstreifen verzeichnen
lassen, aus denen dann die Fahrzeiten sich entziffern lassen. Auſserdem wirken die Ströme in
der Station auf einen Apparat, welcher in seiner Einrichtung den Triebwerken der
Eisenbahnläutewerke und der Distanzsignale ganz nahe steht; die Aufgabe desselben
ist aber, nach jeder Auslösung des Triebwerkes durch einen Strom mittels einer
endlosen Kette oder eines gelochten Stahlbandes einen Zeiger einen Schritt in
gerader Richtung vor einer die Strecke darstellenden und mit Marken der vorhandenen
Contactsäulen A beschriebenen Bildfläche vorwärts
machen zu lassen, so daſs man jederzeit sofort erkennen kann, an welcher
Contactsäule der Zug zuletzt vorübergefahren ist; sowie der Zeiger den Schritt
gemacht hat, löst sich das Triebwerk von selbst wieder ein. Die von der Strecke in
der Station einlangenden Signalströme wirken selbst nur in dem den Zeiger bewegenden
Apparate, dessen Triebwerk dann erst mittels einer Contactscheibe einen Strom durch
den Elektromagnet des Schreibapparates sendet.
Textabbildung Bd. 262, S. 118
Natürlich müssen in der Station so viele Schreibapparate und so viele Apparate mit
Zeigern aufgestellt werden, als von und nach der Station gleichzeitig in ihrem Laufe
zu verfolgende Züge fahren. Die Bildflächen für sämmtliche Zeiger werden zweckmäſsig
als wagerechte Streifen unter und über einander auf einer gemeinschaftlichen Tafel
angeordnet.