Titel: | Jacob's neues Benzin-Löthrohr ohne Lampe. |
Fundstelle: | Band 262, Jahrgang 1886, S. 127 |
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Jacob's neues Benzin-Löthrohr ohne Lampe.
Mit Abbildung.
Jacob's neues Benzin-Löthrohr ohne Lampe.
Textabbildung Bd. 262, S. 127Das neue Löthrohr von Jacob in
Moskau
(Technik, 1886 * Nr. 113) besteht, wie aus
beistehender Skizze zu ersehen ist, aus zwei Kupferröhrchen a und b, welche in den Behälter c münden. In der Mitte dieses Behälters ist eine
Metallplatte d derart angebracht, daſs sie die
Wandungen nicht berührt, somit zwischen Platte und Behälterwand ein ringförmiger
Raum freibleibt. Die Enden der Röhren a und b reichen bis nahe an die Platte d, auf welcher, nach der der Röhre a zugekehrten Seite, ein Docht e in einigen Windungen angebracht ist. Das in einen Mantel g gehüllte Ende f des
Rohres b ist mit sehr feinen Löchern versehen.
In das offene Ende des Rohres a wird so viel Benzin eingegossen, daſs
dasselbe die untere Hälfte des Behälters c füllt; ein
etwaiger Ueberschuſs flieſst von selbst durch das Rohr b ab. Das im Behälter befindliche Benzin kann, wie
immer die Lage des Löthrohres sei, niemals ausfließen. Bläst man nun durch
a Luft ein, so wird dieselbe durch das von dem
Dochte e aufgesaugte Benzin carbonisirt und das
Gasgemisch kann bei f angezündet werden. Es entsteht
eine starke ununterbrochene Flamme von solcher Temperatur, daſs angeblich ein
Kupferdraht von 2mm Dicke darin sofort schmilzt.
Eine besondere Lampe ist bei dieser Anordnung nicht nöthig, was bei der Arbeit von
groſser Bequemlichkeit ist.
Ein derartiger Apparat mittlerer Gröſse erzeugt eine Flamme, welche 3 Stunden
vorhält. Das Löthrohr eignet sich sowohl für kleinere Betriebe und chemische
Laboratorien, wie auch für gröſsere Fabrikswerkstätten. Dasselbe kann auch als
Gebläse zum Schmelzen kleiner Mengen Metall in Tiegeln ohne Anwendung eines Ofens
Verwendung finden.