Titel: | Wilson's Speiserufer für Dampfkessel. |
Fundstelle: | Band 262, Jahrgang 1886, S. 209 |
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Wilson's Speiserufer für Dampfkessel.
Mit Abbildung auf Tafel
14.
Wilson's Speiserufer für Dampfkessel.
Der Speiserufer von Wilson, welcher von J. Fletcher in Ashton under Lyne ausgeführt und von H. Anderton in Bradford in den Handel gebracht wird,
gehört zu jener Klasse von Apparaten, bei welcher die verschieden starke Erwärmung
bezieh. Ausdehnung eines sich mit Dampf oder Wasser füllenden Rohres zur Anzeige der
nothwendigen Speisung des Dampfkessels benutzt wird (vgl. Uebersicht 1886 261 * 277. 1884 253 * 355).
Wie aus Fig. 1
Taf. 14 zu entnehmen ist, steht die Glocke g, welche
bei m mittels zweier Eisenstäbe mit dem Fuſsstücke n des Apparates fest verbunden ist, durch ein Rohr d mit dem Dampfraume des Kessels in Verbindung. Mit n ist einerseits ein Rohr w verbunden, welches bis zum Normalwasserstande des Kessels reicht,
andererseits ein kegelförmiges Rohr k, an welchem das
im Inneren der Glocke g liegende Ventil v angesetzt ist. Ist. das Rohr k mit Wasser gefüllt, so kühlt sich dasselbe rasch ab und das Ventil v bleibt geschlossen; fällt aber der Wasserspiegel so
tief, daſs die Mündung des Rohres w frei wird, so
strömt Dampf in das Rohr k ein, welches sich nunmehr
stärker ausdehnt und das Ventil v von seinem Sitze
abhebt, so daſs der Dampf durch dasselbe in die seitwärts angesetzte Pfeife p einströmen und diese zum Ertönen bringen kann. Die
Pfeife ist derart eingerichtet, daſs sie bei Dampfspannungen von 0,2 bis zu 6at,5 ohne Anstand ertönt.
Ein kleiner Probirhahn h am oberen Ende des
Ausdehnungsrohres k gibt die Möglichkeit, sich
jederzeit von der Wirksamkeit des Apparates zu überzeugen; wird der Hahn h geöffnet, so strömt einfach das kalte Wasser aus, die Röhre k füllt sich mit Wasser von der Temperatur des Dampfes
und die Pfeife ertönt.
Bei einer abgeänderten Ausführung ist das Ventil v
festgestellt und der Sitz desselben mit der Ausdehnungsröhre k fest verbunden.