Titel: | F. W. Mann's Schwimmerventil für Hochdruckwasserleitungen. |
Fundstelle: | Band 262, Jahrgang 1886, S. 499 |
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F. W. Mann's Schwimmerventil für
Hochdruckwasserleitungen.
Mit Abbildung auf Tafel
32.
F. Mann's Schwimmerventil für Hochdruckwasserleitungen.
Wenn bei einer Hochdruckwasserleitung der Wasserverbrauch zu irgend einem Zwecke so
geregelt ist, daſs ein gefüllter Behälter in einer bestimmten Zeit nur einmal
erschöpft werden darf, so bedarf man eines Schwimmerventiles, welches nach Füllung
des Behälters den Wasserzufluſs selbstthätig aufhebt und trotz des hohen Druckes in
der Leitung geschlossen hält, bis von anderer Seite diese Abstellung aufgehoben
wird. Es soll auf diese Weise namentlich einem unmäſsigen Wasserverbrauche durch das
Dienstpersonal vorgebeugt werden, da dann eine Mehrzufuhr von Wasser nur in
bestimmte Hände gelegt ist. Diesem Zwecke soll nach dem Engineer, 1886 Bd. 61 * S. 125 das in Fig. 1
Taf. 32 dargestellte
Schwimmerventil von F. W. Mann in Tollington Park, London, dienen. Dasselbe wird auf das lothrecht in dem zu füllenden Behälter
ungefähr in der obersten Wasserlinie mündende Zuleitungsrohr A aufgesetzt. Das Wasser steigt dann in dem Rohre B weiter in die Höhe, um sich aus demselben durch die Seitenöffnungen C unter der Glocke F in
den Behälter zu ergieſsen. Mit der Zunahme des Wasserstandes steigt der mit dem
Rohre E lose auf dem Rohre B gleitende Schwimmer G in die Höhe, so daſs
der obere Rand e des Rohres E vor die Oeffnungen C zu stehen kommt. Ein
Theil des vermöge des hohen Druckes kräftig aus C
strömenden Wassers wird durch Antreffen an die innere Rohrfläche bei e zwischen den Rohren B
und E abwärts geleitet und gelangt aus dem Becher I in den Ringraum des Doppelrohres E. Ist dieser Raum mit Wasser angefüllt, so kommt der
Wasserdruck zur Wirkung, der Schwimmer G wird rasch
gehoben und in Folge des nun plötzlich in E
eintretenden gröſseren Druckes der Rand e fest gegen
den in der Glocke F eingelegten Gummiring D gepreſst und dadurch der weitere Zufluſs von Wasser
in den Behälter unterbrochen. Der in E auftretende
Wasserdruck wirkt auch gegen den Ring H und dadurch
wird ein unter demselben liegender Gummiring zusammen und nach auſsen an die
Rohrwandung gedrückt, so daſs der Raum E nun ganz dicht
durch den in der Zuleitung herrschenden Druck nach auſsen abgeschlossen ist.
Soll der Wasserzulauf wieder beginnen, so muſs die Zuleitung erst abgestellt werden
und dann durch einen hinter dem Absperrventile angebrachten Auslaufhahn das Wasser
in dem abgesperrten Theile der Zuleitung etwas abgelassen, der Druck in diesem
Theile also aufgehoben werden. Der Schwimmer G senkt
sich dann, macht die Oeffnungen C frei und nun kann
nach Oeffnung des Absperrschiebers Wasser wieder austreten. Der beschriebene
Auslaufhahn wird in einem nur bestimmten Personen zugänglichen Kästchen
eingeschlossen.