Titel: | G. Pflücke und Th. Hahn's Gas- und Wassermesser. |
Fundstelle: | Band 263, Jahrgang 1887, S. 82 |
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G. Pflücke und Th. Hahn's Gas- und
Wassermesser.
Mit Abbildungen auf Tafel
6.
G. Pflücke und Th. Hahn's Gas- und Wassermesser.
In einem zum Messen von Gas und Wasser bestimmten, unmittelbar in die Leitungen
einzuschaltenden Apparate benutzen G. Pflücke in
Meiſsen und Th. Hahn in Posen (* D. R. P. Kl. 42 Nr.
36969 vom 12. Januar 1886)
zwei Beutel, welche sich abwechselnd füllen und
entleeren.Vgl. Henzel 1870 196
* 489. A. Clement, H. Schneider bezieh. Almquist 1880 236
78. 167. 497. Clausolles und A. Meyer 1880 237
282. Pocock 1881 244
* 48. Die Steuerung oder die abwechselnde Zuleitung des Gases
oder Wassers in die Beutel besorgt ein kreisender
Schieber, dessen Bewegung von der abwechselnden Ausdehnung der Beutel
bewirkt wird.
Wie aus Fig.
14 Taf. 6 zu entnehmen ist, tritt das zu messende Gas o. dgl. bei A in die obere Hauptkammer V des Apparates ein, um denselben bei B
wieder zu verlassen. In der unteren Hauptkammer des Apparates, welche durch eine
Mittelwand in zwei Theile I und IV geschieden ist, befinden sich in letzteren die beiden Beutel C und C1 (Fig. 17 Taf. 6).
Dieselben haben eingelegte Ringe g, damit bei ihrem
Zusammengehen keine Einbauchung oder schädliche Formänderung stattfinden kann;
weiter sind in die Boden der Beutel harte Scheiben m
eingesetzt und wird die Bewegung der letzteren durch die Hebel l und Spindeln h auf das
in der oberen Kammer V liegende Hebelwerk (vgl. Fig. 13) und
damit auf den Vertheilungsschieber o übertragen. Dieser
drehbare Schieber o ist auf einen in der Kammer V besonders eingesetzten Körper K dicht aufgeschliffen und wird durch letzteren die Leitung des zu
messenden Gases in die Beutel vermittelt. Die Beutel sind in ihrer Ausdehnung
stellbar zu begrenzen, indem mit den Platten m
verbundene Stifte an die von auſsen mittels der Schrauben t einstellbaren Platten r anstoſsen.
Nimmt man nun an, das zu messende Gas trete aus der Kammer IV durch den Ausschnitt des Schiebers o und den Kanal 2 des Körpers k in die Kammer II (Fig. 14 und 17), so wird
sich der anschlieſsende Beutel G ausdehnen und in Folge
dessen den Schieber o so bewegen, daſs derselbe eine
Vierteldrehung macht. Dadurch ist der Kanal 4 (vgl. Fig. 16) des Körpers K für den Gaseintritt frei geworden; das Gas gelangt
dann durch das an den Kanal 4 sich anschlieſsende Rohr v in die Kammer IV und drückt, von auſsen auf
den Beutel C1 wirkend,
denselben zusammen und dadurch das Gas aus diesem Beutel durch die Kammer III, den Kanal 3 des
Körpers K (vgl. Fig. 15) und die Höhlung
des Schiebers o in den Mittelkanal k von K, welcher nach dem
Ausgange B führt. Gleichzeitig hat aber der Schieber
o durch die Bewegung des Beutels C1 wieder eine
Vierteldrehung ausgeführt, das Gas kann nun aus V in
den Kanal 1 und durch das Rohr w in die Kammer I treten, um den vorher
ausgedehnten Beutel C nun zusammen zu drücken. Dabei
findet wieder eine Vierteldrehung von o statt, nachdem
vorher auch die Kammer II durch die Kanäle 2 und k und die
Schieberhöhlung mit B in Verbindung gesetzt war, und
das Spiel beginnt von Neuem in der beschriebenen Weise mit dem Beutel C1. Die Drehung des
Schiebers o wird natürlich auf ein Zählwerk übertragen,
welches das Ablesen der gemessenen Gasmenge gestattet.