Titel: | Neuerungen an Sicherheitslampen. |
Autor: | E. Tr. |
Fundstelle: | Band 263, Jahrgang 1887, S. 132 |
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Neuerungen an Sicherheitslampen.Vgl. L. Jarolimek: Die Sicherheitslampe und ihre
Verbesserungen, 1886 262 * 308.*
409.
Patentklasse 4. Mit Abbildungen auf Tafel 8.
Neuerungen an Sicherheitslampen.
Vor wenigen Monaten ist der 3. Band der Anlagen zum Hauptberichte der Preuſsischen
Schlagwettercommission erschienen, enthaltend den Schluſsbericht der Lampen-Untersuchungscommission und schon sind auf dem
viel bearbeiteten Felde des Sicherheitslampenwesens mehrere neue Erscheinungen und
Untersuchungen an die Oeffentlichkeit getreten, welche der Erwähnung werth sind.
Der rührige Sicherheitslampen-Fabrikant C. Wolf in
Zwickau, Sachsen, hat in dem Bestreben, seine anerkannt gute Sicherheitslampe (* D.
R. P. Nr. 23341 vom 12. September 1882, vgl. auch 1886 262 * 313) weiter zu vervollkommnen, an der Schlag
Zündvorrichtung (* D. R. P. Nr. 26881 vom 22. März 1883) einige Aenderungen
angebracht, durch welche die bisher gefühlten Uebelstände in wirksamer Weise
vermindert werden. Bei öfterem Gebrauche der Schlagzündvorrichtung wurde nämlich
durch das Umherfliegen der Zündmasse nicht nur der Glascylinder zum Nachtheile der
Leuchtkraft verunreinigt, sondern es war auch die Gefahr nicht ausgeschlossen, daſs
glühende Zündmasse durch den Drahtkorb der Lampe in ein entzündliches
Schlagwettergemenge gelangen und eine Explosion herbeiführen konnte. Der letztere
Umstand könnte allerdings nur dann eintreten, wenn ein Arbeiter so leichtsinnig
wäre, in einem Schlagwettergemische von dem Schlagzünder Gebrauch zu machen. Wolf hat nun bei seinen neueren Lampen die
Zündvorrichtung etwas näher an die Dochttülle herangerückt, Zündstreifen mit kleineren Zündpillen in Verwendung genommen und über dem
Hammer der Zündvorrichtung eine kleine Kappe derart angebracht, daſs beim Gebrauche
der Feuerstrahl fast ausschlieſslich auf den Docht gelenkt wird. Die Verunreinigung
des Glascylinders wird dadurch fast ganz vermieden und die Leuchtkraft der Lampe
selbst durch öfteren Gebrauch der Schlagzündvorrichtung nur wenig beeinträchtigt. Es
ist bereits eine gröſsere Anzahl dieser Lampen im Gebrauche und dieselben haben sich
gut bewährt. Uebrigens kann die Kappe auch an den Lampen älterer Construction leicht
angebracht werden.
Für die Sicherheitslampe von W. Clifford in Sheffield
(Englisches Patent 1885 Nr. 9398) soll als Leuchtstoff
ein bei gewöhnlicher Temperatur fester
Kohlenwasserstoff in Cylindern von entsprechender Gröſse mit Bohrung für
die Dochttülle verwendet werden; durch den Druck einer starken Feder wird der
Kohlenwasserstoffcylinder aufwärts gepreſst. Im Uebrigen ist die Lampe für Luftzuführung von oben eingerichtet und mit innerem
Schornsteine versehen. Der obere Theil der Lampe ist mit einem doppelten
Schutzmantel umgeben, in welchem Oeffnungen für den Zutritt der frischen Luft und den Abzug
der Verbrennungsgase ausgespart sind.
Prof. Campassédès an der französischen Bergbauschule
bezweckt durch die Einrichtung seiner in Fig. 1 Taf. 8 nach der Revue industrielle, 1886 * S. 335 dargestellten
Sicherheitslampe groſse Leuchtkraft zu erzielen und zu erreichen, daſs etwa in der
Verbrennungsluft vorhandenes Grubengas möglichst vollständig an der Lampenflamme
verbrennt, so daſs der obere Theil der Lampe fast nur mit Verbrennungsproducten
erfüllt sein soll und somit Verpuffungen in der Lampe fast ganz ausgeschlossen
wären. Es wird deshalb Erdöl als Brennstoff benutzt und
die Luft von unten und unmittelbar der Flamme
zugeführt. Der Docht ist entweder Runddocht mit äuſserer und innerer Luftzuführung
oder Flachbrenner mit Kappe. Im letzteren Falle nähert sich die Construction des
Brenners derjenigen der Lampe von Upton und Roberts (vgl. 1886 262 *
315). Durch hohe Stellung der Flamme in der Lampe und Anwendung eines entsprechend
hohen Glascylinders (wodurch allerdings die Zündhöhengrenze hinaufgerückt wird) soll
nicht nur die möglichste Ausnutzung der Leuchtkraft erreicht werden, sondern auch
zwischen dem oberen Theile der Dochttülle und dem unteren Theile des Glascylinders
ein Raum m für ein elastisches
Polster schwerer Verbrennungsproducte geschaffen werden, was sonst nur als
ein Vortheil der Lampen mit Luftzuführung von oben hingestellt wird und den Stoſs
etwa eintretender schwacher Verpuffungen in der Lampe noch weiter abschwächt. Die
Lampe hat zwei Drahtkörbe und einen Schutzmantel mit Oeffnungen zum Abzüge der
Verbrennungsgase. Beachtenswerth ist, daſs auf den Oelbehälter ein Ring a aufgeschoben ist, welchen der Arbeiter, sobald sich
in Schlagwettern die Luftzuführungskanäle der Lampe mit brennenden Gasen füllen
sollten, über die Luftzuführungsöffnungen schieben kann, um das gefahrlose
Verlöschen der Flamme zu bewirken.
Die Versuche mit dem Rundbrenner sollen sehr zufriedenstellend ausgefallen sein und
eine ungemein hohe Leuchtkraft der Lampe ergeben haben. Die Versuche mit
Flachbrennern haben bisher deshalb brauchbare Ergebnisse nicht gefördert, weil die
Glascylinder durch die starke und ungleichmäſsige Erhitzung sprangen. Es sind daher
weitere Versuche mit gewölbten Cylindern in Aussicht genommen.
Die von der Proprietors of Morgan's Lamp Patents in
London, High Holborn, vertriebene Sicherheitslampe von
Morgan, welche auf der Erfindungsausstellung in London 1885 mit der
goldenen Medaille ausgezeichnet wurde, soll nach Engineering, 1886 Bd. 42 * S. 389 allen Versuchen, sie zum Durchschlagen
zu bringen, widerstanden haben. Die in Fig. 3 Taf. 8 dargestellte
Lampe ist für Luftzuführung von oben eingerichtet und
ihre drei Drahtkörbe sind umgeben von einem doppelten Schutzmantel, dessen äuſserer und innerer
Theil zum Zwecke der Luftzuführung mit Reihen von Oeffnungen versehen sind, die sich
jedoch nicht decken, vielmehr gegen einander versetzt angeordnet sind. Der Schornstein
e ist mit dem inneren Drahtkorbe e1 in der aus Fig. 3
ersichtlichen Weise verbunden, indem sich an den Schornstein ein umgekehrter
abgestumpfter Kegel e2
aus Drahtnetz anschlieſst, welcher auf dem Rande des Drahtkorbes e1 ruht. Der doppelte
Schutzmantel bricht nicht nur die Stärke solcher Luftströmungen, die mit groſser
Geschwindigkeit gegen die Lampe gerichtet sind, welche Richtung sie auch haben
mögen, sondern vermindert auch wesentlich die Verunreinigung der Drahtkörbe durch
Kohlenstaub, so daſs nur die Böden derselben täglich gereinigt werden müssen, die
Seitenwände nur erst nach längerem Gebrauche; die Verwendung des von Müseler's Lampe (vgl. 1886 262 * 315) her zur Genüge bekannten Schornsteines regelt die Luftzufuhr
zur Flamme, vermehrt dadurch die Leuchtkraft und verhütet, daſs die Lampe leicht
verlischt.
Der Verschluſs der Lampe geschieht mittels eines Stiftes c aus weichem Metall. Wenn die Lampe
zugeschraubt ist, stehen die Ansätze b des
Lampengestelles und b1
des Oeltopfes genau über einander. Der Ansatz b1 ist senkrecht durchbohrt, im Ansätze b dagegen nur die untere Hälfte ausgebohrt. Der mit
einer Nuth versehene Verschluſsstift wird von unten durch das Loch des Ansatzes b1 in die Bohrung von
b hineingeschoben. Wenn derselbe in die höchste
Stellung gelangt ist, tritt eine Feder in die Nuth ein und verhindert die
Abwärtsbewegung des Stiftes. Um den Verschluſs zu lösen, wird der Stift c zwischen den beiden Ansätzen durchschnitten, der
obere Theil fällt aus dem oberen Ansätze heraus und der untere Theil kann aus dem
unteren Ansätze nach oben herausgezogen werden. Die Einrichtung hindert übrigens
nicht, daſs der Arbeiter mit Mitteln, die er sich leicht verschaffen kann, die Lampe
öffnet; allerdings wird er bei scharfer Aufsicht zur Rechenschaft gezogen werden
können.
Die in Fig. 4
Taf. 8 dargestellte Sicherheitslampe von William J. Clapp in Nantyglo und William Sandbrook in Ebbw Vale, England (* D. R. P. Nr. 36918 vom 8. Januar 1886) mit Luftzuführung von oben hat ein von der gewöhnlichen
Anordnung etwas abweichendes Gestell, da die oberen Stangen f nur bis zur Höhe der den oberen Theil des Drahtkorbes h bedeckenden Drahtnetzkappe h1 reichen und mit dem oberen Rande der
letzteren mittels eines Metallringes verbunden sind. Es ist ein Schutzmantel i vorhanden, der mit dem Gestellringe g verschraubt ist, Oeffnungen i2 für die Luftzufuhr und i3 für die Abführung
der Verbrennungsgase besitzt und oben den zur Führung der Lampe dienenden Haken
trägt. Besonders bemerkenswerth ist die Auslöschvorrichtung, welche selbstthätig
wirkt, sobald sich starke Aureolen an der Flamme bilden. An dem oben
hakenförmig umgebogenen Drahtbügel j, der auf dem
Oelbehälter a befestigt ist, hängt an einer Schlinge
aus leicht schmelzbarem Drahte oder an einem Garn- oder Seidenfaden der Auslöscher
k, welcher, nachdem die Schlinge l durch die bei Anwesenheit von Schlagwettern verlängerte Flamme
durchgebrannt ist, auf die Dochttülle herabfällt, dabei übrigens am oberen Theile
des Drahtbügels j geführt wird. Auf dem oberen Theile
des Auslöschers k ruht die Stange m, welche durch die Drahtnetze in Führungen
hindurchgeht und den Becher n trägt, der dann durch den
Druck der Spiralfeder s zu gleicher Zeit müdem
Auslöscher k herabfällt und sich auf den Blechmantel
f1 aufsetzt, welch
letzterer den unteren Theil des Drahtkorbes umgibt. Es wird so das Lampeninnere bis
auf die zur Abführung der Verbrennungsproducte dienenden Oeffnungen n1 des Bechers n von der äuſseren Luft abgeschlossen.
Der Lampenverschluſs besteht aus zwei von einander
abhängigen Theilen, von denen der eine zum Verschlüsse der Lampe mit dem Gestelle,
der zweite zum Verschlüsse des Schutzmantels i mit dem
Gestellringe g dient. Der Verschluſs des Obertheiles
der Lampe mit dem Oelbehälter geschieht mittels des in dem Ansätze e1 des Gestellringes
e verlagerten Stiftes o, welcher vermöge des als Schlüssel dienenden Querstiftes p in eine entsprechende Aussparung des Oelbehälters
hineingedrückt werden kann. Das Schlüsselloch soll versiegelt werden. Besser
jedenfalls ist eine Abänderung der Verschluſsvorrichtung, bei welcher der Querstift
p fortfällt und der in die Aussparung des
Oelbehälters gedrückte Stift o durch eine
Weichbleiniete in seiner Lage erhalten wird.
Die Gestellstange d1
bewirkt den Verschluſs des Schutzmantels i mit dem
Gestelle, da der Mantel erst dann abgeschraubt werden kann, wenn der Stift o zurückgezogen und es dadurch möglich geworden ist,
die Stange d1 abwärts
zu bewegen. Diese letztere Verschluſseinrichtung macht das Durchblasen der Lampe
unwahrscheinlich und verhindert auch die Arbeiter, die Flamme der Lampe zum Anzünden
der Tabakspfeife durch das Drahtnetz zu ziehen.
Th. Marshall in Dittonden, Berg Ditton, England (* D. R.
P. Nr. 34736 vom 13. August 1885 und Nr. 37042 vom 9. Januar 1886) hat zwei
Anordnungen von Sicherheitslampen getroffen. Fig. 2 Taf. 8 stellt die
durch eine doppeltwirkende Auslöschvorrichtung
verbesserte Lampe dar. In der ursprünglichen Lampenform waren die beiden Glascylinder etwas höher, der innere Cylinder
B war nach oben etwas zusammengezogen und der
Schornstein F setzte sich mit einem entsprechend
gerundeten Fuſse auf denselben. Die übrigen Theile der Lampe, Diaphragma G, Drahtkorb H und der
Drahtnetzcylinder J (die letzteren beiden wegen der
gröſseren Länge des Glascylinders entsprechend kürzer), die Hülse K (in etwas einfacherer Form), sowie der mit Drahtnetz
umgebene Siebring C sind dieselben wie bei der
verbesserten Lampe. Die Auslöschvorrichtung besteht aus
der um r drehbaren Kappe R, der Feder S, welche bestrebt ist, die Kappe in
der Richtung des Pfeiles zu drehen, ferner dem Drahte T, der Bandschleife u und dem Haken v; letzterer ist drehbar um einen in den Siebring C eingeschraubten Stift. Die Dochttülle ist mit
mehreren Flügeln w versehen.
Soll die angezündete Lampe zugeschraubt werden, so deckt die Kappe R den Schornstein F nicht
vollständig zu, weil die Bandschleife u einerseits in
den Draht T, andererseits in den Haken v eingelegt ist, welch letzterer senkrecht steht. Wird
nun die Lampe zugeschraubt, so wird der Haken v bei der
letzten halben Drehung von einem der Flügel w erfaſst
und nach vorwärts niedergedreht. Dadurch wird auf die Bandschleife u und mittels des Drahtes T auf die Kappe R gegen den Druck der Feder
S ein Zug ausgeübt und die Auslöschvorrichtung
gelangt in die aus Fig. 2 ersichtliche Stellung. Die Auslöschvorrichtung löscht sowohl bei
Gegenwart explosibler Schlagwettergemische, als auch beim Aufschrauben die Lampe
aus. Im ersteren Falle soll durch die in der Lampe entzündeten Schlagwetter die
Schleife u verbrannt werden. Es drückt dann die Feder
S die Kappe R auf den
Schornstein F und verhindert den weiteren Luftwechsel
in der Lampe. Schraubt man dagegen die brennende Lampe auf, so drückt einer der
Flügel w den Haken v durch
die senkrechte Stellung weiter nach rückwärts, so daſs die Schleife u durch den Zug der Feder S aus dem Haken herausgleitet und die Kappe R
wiederum auf den Schornstein F gedrückt wird.
Der Verschluſs der Lampe erfolgt durch zwei Schraubenstifte. Am unteren Gestellringe ist die
Nase z angelöthet, in welcher der Schraubenstift p steckt, und seitlich von der Nase z ist das Schlüsselloch y
für den Verschluſsstift x ausgebohrt. Wenn man die
Lampe schlieſsen will, muſs vor der letzten Drehung des Oeltopfes der Stift x in die Wandung des Oeltopfes eingeschraubt werden.
Nach Vollendung der letzten Drehung gelangt der Stift x
auf die dem Schlüsselloche y entgegengesetzte Seite der
Nase z. Dann wird der Schraubenstift p angezogen. Ehe beim Oeffnen der Lampe der
Verschluſsstift x unter das Schlüsselloch y gelangt, soll die Auslöschvorrichtung bereits gewirkt
haben. Die Verschluſsvorrichtung erinnert an den Vogelsang'schen Nietverschluſs und leistet gegen das unbefugte Oeffnen der
Lampe keine volle Gewähr. Die Auslöschvorrichtung dürfte nicht leicht auf die Dauer
zuverlässig wirken: zudem steht die Schleife u zu tief
in der Lampe, wenn man in Betracht zieht, daſs bei Gegenwart von Schlagwettern die
Flamme zuerst sich aufwärts zieht und dann zunächst der obere Theil der Lampe sich mit brennenden Gasen erfüllt. Auch hat das
Verlöschen einer Lampe ohne Zündvorrichtung beim Oeffnen nur wenig Werth, weil sie
vor dem Zuschrauben wieder angezündet werden muſs.
Immerhin ist die Anordnung der neuen Auslöschvorrichtung in Verbindung mit dem
Schornsteine der Beachtung werth.
Ueber die Zerbrechlichkeit der Glascylinder der
Sicherheitslampen machte Henry Hall in der Manchester Geological Society nach dem Iron, 1886 Bd. 27 S. 543 auf Grund seiner Erfahrungen
und Versuche folgende Mittheilungen: Eine der wichtigsten, das
Sicherheitslampenwesen betreffenden Fragen ist diejenige, welche Lampe während ihrer
Verwendung der Abnutzung
am besten widersteht und in allen ihren Theilen ihre
ursprünglichen Eigenschaften am längsten bewahrt. Besonders wichtig in
dieser Beziehung ist die Zuverlässigkeit der Glascylinder. Hall schätzt die durchschnittliche Dauer eines Glascylinders auf ein Jahr
und führt an, daſs bei einer mit Sicherheitslampen anfahrenden Belegschaft von 500
Mann, sich immer eine Lampe in Folge mangelhafter Beschaffenheit des Glascylinders
in gefahrbringendem Zustande befinde. Brüche der Glascylinder treten ein durch
Schlag oder Stoſs; doch sind in dieser Beziehung die Lampen ohne Glascylinder ebenso
empfindlich. Ferner springen die Glascylinder, wenn sie schlecht gekühlt sind, in
Folge der beim Temperaturwechsel stattfindenden Zusammenziehung und Ausdehnung. Um
festzustellen, ob Glascylinder gut gekühlt sind, schlägt Hall vor, dieselben vor dem Gebrauche mittels eines Polariskopes zu
untersuchen. In nassen Gruben wird die Gefahr des Springens der Glascylinder noch
wesentlich dadurch vermehrt, daſs leicht Wassertropfen gegen die heiſsen Cylinder
spritzen. Ferner springen die Glascylinder oft am Rande
aus, weil die Lampen zu fest zugeschraubt werden, namentlich da es oft vorkommt,
daſs die Glascylinder nicht am ganzen Umfange die gleiche Höhe haben. Um die
Glascylinder gegen ungleichmäſsigen Druck zu schützen, wird die Einlage von
Asbestringen zwischen Cylinder und Lampengestell empfohlen. Hall erhitzte 12 nicht zu fest zugeschraubte Lampen bis auf 120° und
belieſs dieselben in dieser Temperatur 1½ Stunden. Die Glascylinder zeigten sich bei
späterer Untersuchung unversehrt. Dann wurden 20 fest zugeschraubte Lampen in einer
Temperatur von 150° eine Stunde belassen; die spätere Untersuchung ergab, daſs zwei
Glascylinder unbedeutende Sprünge hatten. Einen schnellen Wechsel der Temperatur
gestattete der Versuchsapparat nicht.
Zum Schlusse spricht Hall die Ansicht aus, daſs die
Lampen mit Glascylinder im Vergleiche zu denjenigen, bei welchen der Brennraum
ausschlieſslich durch Drahtgewebe gegen die umgebende Luft abgeschlossen wird,
schwerer in ihrem ursprünglichen Zustande zu erhalten seien.
E. Tr.