Titel: P. O. Walch's Apparat zum Auslegen, Zählen und Einschachteln von Zündhölzern u. dgl.
Fundstelle: Band 263, Jahrgang 1887, S. 322
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P. O. Walch's Apparat zum Auslegen, Zählen und Einschachteln von Zündhölzern u. dgl. Mit Abbildungen auf Tafel 20. Walch's Apparat zum Zählen und Einschachteln von Zündhölzern. Die geschnittenen Hölzchen oder gezogenen Wachskerzchen werden bekanntlich in Rahmen gesteckt (vgl. Sebold 1885 255 * 239), um in groſser Anzahl auf einmal in die Zündmasse getunkt und auch in demselben Rahmen getrocknet zu werden. Das Auslegen der erhaltenen Zündhölzchen oder Wachszündkerzchen aus dem Tunk- und Trockenrahmen, das Zählen oder Abtheilen derselben in Mengen von bestimmter Zahl und das Einfüllen dieser Mengen in Schachteln soll ein von P. O. Walch in Paris (* D. R. P. Kl. 78 Nr. 36905 vom 16. August 1885) angegebener Apparat mit Leichtigkeit und Sicherheit ausführen lassen. Die wesentliche Eigenthümlichkeit desselben bildet ein Rechen, welcher die in dem Tunkrahmen steckenden Zündhölzchen reihenweise erfaſst, aus dem Rahmen zieht und dann in bestimmter Zahl in Schalen fallen läſst, aus welchen die Hölzchen leicht zum Uebergleiten in die bereit gehaltenen Schachteln gebracht werden können. Fig. 9 Taf. 20 veranschaulicht die ganze Anordnung des Apparates; Fig. 10 bis 15 geben den Zählrechen mit den Schalen in verschiedenen Arbeitsstellungen. Der Tunk- und Trockenrahmen a (Fig. 9), welcher in bekannter Weise aus einzelnen Latten zusammengesetzt ist, zwischen denen die Zündhölzchen gehalten werden, ist in dem Apparate an der Rückseite desselben senkrecht beweglich und zwischen dem Winkel w und der Spannschiene v so gehalten, daſs der Rahmen a mit Hilfe des Handgriffes u und der Spindel b seitlich nach beiden Richtungen etwas verschoben werden kann. Die senkrechte Bewegung des Rahmens wird durch ein Windewerk bei c, welches von dem Handrade t aus gedreht wird, bewerkstelligt. Der Rechen d ist mit seinem Tragbrette h wagerecht auf der Bahn f verschiebbar und zwar wird diese Verschiebung ebenfalls durch das Handrad t vermittelt, indem Zahnräder auf der Welle desselben in die am Brette h angebrachten Zahnstangen s (Fig. 11) greifen. Der Rechen d besteht aus drei Theilen: dem eigentlichen zinkenartig nach der Entfernung der Zündhölzchen von einander im Rahmen a ausgeschnittenen vollen Theile d (Fig. 10), einer Umhüllung d1 dieses Theiles, welche genau so zinkenartig ausgeschnitten, jedoch auf d verschiebbar ist, und zwar mit Hilfe des Handgriffes r, und der über diese Hülle oder diesen Hohlrechen d1 von oben gelegten Tasche o. Der ganze Rechen ist drehbar an dem Brette h angeschlossen und kann mit Hilfe des Handhebels n geneigt werden, indem sich bei der Drehung desselben eine Nase gegen eine Leiste am Brette h legt und dann durch die Gelenk Stange m die obere Seite des Rechens nach hinten bewegt wird (vgl. Fig. 13), wobei gleichzeitig eine Abwärtsbewegung der Tasche o, an welche die Stange m eigentlich angeschlossen ist, stattfindet. Der Rechen wird zuerst gegen den Rahmen a geschoben, wobei der Vollrechen d und der Hohlrechen d1 so gegen einander stehen, daſs ihre Zinken sich decken (vgl. Fig. 14) und nun, nachdem noch der Rahmen a seitwärts so gestellt wurde, daſs die Zündhölzchenreihen sich genau den Zwischenräumen der Zinken gegenüber befinden, der Rahmen a nach oben bewegt, bis 4 oder 5 Reihen Hölzchen in die Zwischenräume des Rechens eingetreten sind. Nachdem durch Verschiebung des Hohlrechens d1 diese Hölzchen dann festgeklemmt sind (vgl. Fig. 15), werden die oberen Latten des Rahmens a mit dem an Ketten hängenden Haken q etwas gelüftet und darauf der Rechen vom Rahmen abbewegt, wobei die Zündhölzchen aus letzterem gezogen werden. Der Rechen kommt am Ende seiner Bahn über die Schalen e zu stehen (Fig. 12) und nun werden die geklemmten Hölzchen durch Verschiebung des Hohlrechens d1 wieder frei gemacht und fallen alsdann, nachdem der Rechen noch gekippt wurde, von der Tasche o ausgeschoben (vgl. Fig. 13) in bestimmter Anzahl in die Schalen e. Dieselben sind auf der Stange i drehbar aufgehängt und können zur Entleerung in die Schachteln gekippt werden. Das in gekippter Stellung aus seiner Lage am hinteren Ende der Schachteln abrutschende Stück g schiebt dann die Hölzchen vollkommen ohne weiteres Zuthun in die untergehaltene Schachtel hinein. Die in die Schalen e gefallenen Hölzchen liegen mit dem Zündköpfchen nach hinten; da die Hölzchen nach herrschendem Gebrauche aber mit dem Köpfchen nach oben in die Schachteln gelegt werden sollen, was namentlich bei nur einseitig zu öffnenden Schachteln der Fall ist, so kann die Stange i mit den Schalen e um 180° gedreht werden, so daſs die hinteren Enden derselben nach vorn kommen. Hierzu wird die Stange in ihrer Mitte von einem Drehzapfen k getragen und auf beiden Seiten durch Rollen x unterstützt. Weil sich vor der Drehung der Schalenreihe die Schieber g vor den Hölzchen befinden müssen (vgl. Fig. 13), so werden während des Einlegens der Hölzchen die Schalen vor frühzeitiger selbstthätiger Kippung durch eine um den Zapfen z drehbare Blechmulde y, welche sonst mit einem umgebogenen Rande auf dem Brette h liegt, geschützt.

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