Titel: | Gutsmuth's Klauenkuppelungen mit selbstthätiger Sperrung nach je einer Umdrehung. |
Fundstelle: | Band 263, Jahrgang 1887, S. 360 |
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Gutsmuth's Klauenkuppelungen mit selbstthätiger
Sperrung nach je einer Umdrehung.
Patentklasse 47. Mit Abbildungen auf Tafel 21.
Gutsmuth's Klauenkuppelungen mit selbstthätiger
Sperrung.
Bei Prägepressen, Stanzen und Ausschlagmaschinen für Metallbearbeitung wie zur Herstellung verschiedener
Papiererzeugnisse, wo gewöhnlich mehrere solche Pressen in einer Reihe angeordnet
sind, deren Stempel dann von einer gemeinschaftlichen Welle aus mittels Excenter o.
dgl. bewegt werden, ist es nothwendig, daſs diese Welle oder die Antriebswelle der
Arbeitsmaschine nach ihrer Ingangsetzung immer nur eine Umdrehung ausführt und
selbstthätig nach Vollführung derselben aufgehalten wird. Die Stempel der Pressen
sollen nur einmal schlagen und die Entfernung sowie das Einlegen der Arbeitstücke
soll unabhängig von einer durch den Bewegungsmechanismus bedingten Zeit erfolgen
können.
Gutsmuth in Eutritzsch-Leipzig hat nun zur Erreichung
dieses Zweckes Klauenkuppelungen angegeben, welche nach ihrer durch einen Fuſstritt
bewerkstelligten Einrückung, sobald die getriebene Welle eine Umdrehung ausgeführt
hat, selbstthätig ausgelöst werden, wobei gleichzeitig ein Aufhalten der etwa durch
ihre lebendige Kraft weiterlaufenden Welle durch eine Sperrvorrichtung in einem
Falle in Verbindung mit einer Bremse erfolgt.
Bei der in Fig. 12 und 13 Taf. 21
dargestellten Einrichtung (* D. R. P. Nr. 34259 vom 17. Februar 1885) ist die
mitnehmende Kuppelungshälfte e mit dem auf der zu
treibenden Welle a lose drehbaren Rohre b fest verbunden, welches durch die Riemenscheibe A ununterbrochen angetrieben wird; die mitgenommene
Kuppelungshälfte e1
sitzt verschiebbar auf der Welle a und wird gegen die
Hälfte e durch eine Feder f gedrückt. Ein auf e1 angebrachter halber Schraubengang g verhindert jedoch den Eingriff der Kuppelungszähne,
so lange sich das Ende eines Winkelhebels k (vgl. Fig. 12) vor
diesen Schraubengang legt. Wird der Hebel k durch einen
Fuſstritt H mittels der aus Fig. 12 ersichtlichen
Verbindung R, S zurückgedreht, so rückt die Kuppelung
ee1 ein; hat man
den Hebel k durch die Wirkung der Feder F sofort in seine ursprüngliche Lage zurückgehen
lassen, so trifft nach einer halben Umdrehung der Schraubengang wieder an das Ende
des Hebels k und bei Weiterdrehung wird durch den
Schraubengang die Kuppelungshälfte e1 zurückgeschoben und am Ende der ganzen Umdrehung
legt sich der Hebel k vor eine Sperrnase n auf.
Bei einer zweiten Construction (* D. R. P. Nr. 36763 vom 27.
November 1885) verhindert das Einrücken der mitgenommenen Kuppelungshälfte e1 (Fig. 14 Taf. 21) in die
mit dem angetriebenen Rohre b zusammengegossene
mitnehmende Kuppelungshälfte e die mit einer
Ansatzscheibe c versehene, in dem Rohre b liegende Stange d,
welche durch die Klinke k gesperrt wird. Beim Ausheben
der Klinke kommt die Feder f hinter e1 zur Wirkung, die
Stange d wird verschoben und damit durch die
Hebelverbindung nml der am Ende des Hebels l sitzende, in einer Nuth des auf der getriebenen Welle
a festen Muffes m
gleitende Stift n so bewegt, daſs derselbe in die
Ringnuth des Muffes übertreten kann, die Drehung also beginnt, welche so lange
dauert, bis der Stift sich wieder gegen die Nase n
seiner Führungsnuth legt. Vorher wurde auch durch die Form der Nuth und die
Hebelverbindung die Stange d so verschoben, daſs die
Kuppelung ausgerückt wurde und die Klinke k sich wieder
vor das Ende der Stange d legen kann.
Nach einem ferneren Vorschlage (* D. R. P. Nr. 36105 vom 12.
December 1885) ist der Fall ins Auge gefaſst, daſs die Ausrückung des Antriebes der Pressen von Hand oder unter Vermittelung des
elektrischen Stromes erfolgt, die etwa fortlaufende Welle jedoch gebremst
und nach einer bestimmten Zahl Umdrehungen sicher aufgehalten wird. Nach Fig. 11 Taf.
21 ist die mitgenommene Kuppelungshälfte e1 auf ihrem Umfange mit einer mehrgängigen
Schraubenwindung g und am Ende derselben mit einer
Sperrnase n versehen. Auf der getriebenen Welle a sitzt eine mit Keil und Nuth verschiebbare
kegelförmige Bremsscheibe K, welche bei eingerückter
Klauenkuppelung ee1 von
Nasen x, x1 am Ende der
in Nuthen der Welle a liegenden Federn o, o1 gehindert wird,
der Wirkung der Feder f zu folgen und sich in die
festgehaltene Hohlkegelscheibe B einzupressen. Sobald
nun durch einen Handhebel oder durch einen Elektromagnet der Hebel k so freigegeben wird, daſs derselbe der Wirkung einer
Feder folgen kann, welche denselben gegen die Kuppelungshälfte e1 zieht, legt sich das
Ende des Hebels k in den Schraubengang g ein und die Hälfte c1 wird zurückgezogen, die Kuppelung also ausgerückt,
bis nach der bestimmten Anzahl Umdrehungen der Hebel k
gegen die Sperrnase n trifft und jede weitere Drehung
aufhält.
Bei dem Zurückschieben von e1 werden auch die Federn o,
o1 in ihre Ruthen in der Welle a gedrückt, der Kegel K
wird frei und durch das Einpressen in den Kegel B
seitens der Feder f findet ein Bremsen der Welle a statt.
Um die Klauenkuppelung e, e1 wieder einzurücken, wird der Hebel k zurückgezogen und gleichzeitig der Kegel K durch einen Ring r
mittels der durch B nach auſsen reichenden Stifte t desselben wieder zurück gedrückt, so daſs die Nasen
x, x1 der Federn
o, o1 wieder
vorschnappen können.