Titel: | L. Decken's Apparat zum Conserviren von Mehl u. dgl. |
Fundstelle: | Band 263, Jahrgang 1887, S. 382 |
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L. Decken's Apparat zum Conserviren von Mehl u.
dgl.
Mit Abbildung auf Tafel
23.
Decken's Apparat zum Conserviren von Mehl u. dgl.
Um Nahrungsmittel aus Mehl zu conserviren, schlägt L.
Decken in Berlin (* D. R. P. Kl. 53 Nr. 35326 vom 10. April 1885) vor, die
Mehle oder das Mehlschrot unier Entlüftung zu trocknen und
dann zusammen zu pressen. Der zur Ausführung dieses Verfahrens benutzte, in
Fig. 14
Taf. 23 veranschaulichte Apparat stellt sich als die Verbindung eines Trockengefäſses mit Dampftellern, aus welchem die Luft
beständig abgesaugt wird, mit einer Kolbenpresse
dar.
Die zu behandelnden Mehlarten werden in den Trichter a geschüttet und aus demselben durch das dicht
schlieſsende Zellenrad r gleichmäſsig in das vollkommen
luftdicht geschlossene Gefäſs b befördert, welches
durch eine am Rohrstutzen c angesetzte Vorrichtung
beständig entlüftet wird. Das Gefäſs enthält eine Anzahl feststehender ebener Teller
t mit Mittelöffnungen und zwischen diesen hohle,
unter einander verbundene Teller d, welche durch die in
Stopfbüchsen des Bodens und Deckels des Gefäſses b nach
auſsen reichenden hohlen Zapfen mit Dampf gespeist und in Umlauf versetzt werden. An
der Unterseite der Teller d hängen in Stiften senkrecht
frei beweglich schräg gestellte Schaufeln s und
ähnliche Schaufeln s1,
jedoch entgegengesetzt schräg stehend, hängen auf gleiche Weise an den Unterseiten
der Teller t. Die in das Gefäſs b beförderten Mehlarten fallen auf den obersten Teller t und werden auf demselben durch Schaufeln s1 welche an dem oberen
Hohlzapfen der Dampfteller d sitzen, vertheilt und
schlieſslich durch die mittlere Oeffnung auf den obersten Dampfteller d geschoben. Hier kommen die Schaufeln s unter dem obersten Teller t zur Wirkung und schieben das Mehl auf den zweiten festen Teller t. In dieser Weise wird das Mehl von einem Teller zum
anderen befördert und fällt endlich auf den Boden des Gefäſses b, wo es Schaufeln s3 nach einem Abfallrohre l schieben. Das Rohr l mündet in den Cylinder
einer Presse P, aus welchem das getrocknete und
entlüftete Mehl bei Luftabschluſs, indem die Presse durch das Rohr l mit dem Gefäſse b
verbunden ist, dicht gepreſst wird. Um dabei ein gutes Aneinanderhaften der
einzelnen Preisschichten zu sichern, ist der Stempel p
mit einem Mittelzapfen q versehen, so daſs die
einzelnen Preisschichten in einander greifen.
Der aus dem Rohre n austretende,
dicht gepreſste Mehlstrang würde nun sofort an der Umfangsfläche wieder Luft aufsaugen und
dadurch eher dem Verderben anheimfallen; dem soll in der Weise begegnet werden, daſs
die Poren des Mehlstranges, bevor dieselben an die Auſsenluft treten, sich mit einem
indifferenten Gase, wie z.B. Kohlensäure, Stickstoff, durch Erhitzen von allen
schädlichen Mikroorganismen gereinigter Luft u.s.w., füllen können. Hierzu ist vor
der Mündung des Rohres n ein Rohr o in dasselbe eingeführt, welches das betreffende
Gas zuleitet.