Titel: | Josef Voget's Sicherheitsvorkehrung gegen Erlöschen des Lichtes bei elektrischen Beleuchtungsanlagen. |
Fundstelle: | Band 263, Jahrgang 1887, S. 508 |
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Josef Voget's Sicherheitsvorkehrung gegen Erlöschen des
Lichtes bei elektrischen Beleuchtungsanlagen.
Mit Abbildung.
Sicherheitsvorkehrung gegen Erlöschen des elektrischen
Lichtes.
In der Zeitschrift für Elektrotechnik, 1887 * S. 39 hat
Josef Voget eine Sicherheitsvorkehrung beschrieben,
durch welche bei elektrischen Beleuchtungsanlagen verhütet werden soll, daſs beim
Auftreten von Störungen in den Leitungen oder in den Licht- und Betriebsmaschinen die Glühlampen plötzlich
erlöschen und die bisher beleuchtet gewesenen Räume finster werden. Vorausgesetzt
ist dabei, daſs eine Sicherheitsbeleuchtung vorhanden ist, welche in Störungsfällen
von Accumulatoren gespeist wird. Bei ungestörtem Betriebe werden die Accumulatoren
von der Lichtleitung aus durch die Lichtmaschine geladen; bei Störungen der Leitung
dagegen wird die Sicherheitsbeleuchtung selbstthätig auf die Accumulatoren
eingeschaltet und später bei Behebung der Störung ebenfalls selbstthätig wieder
ausgeschaltet.
Textabbildung Bd. 263, S. 509 Dazu braucht Voget zwei Relais R und R1. Der Elektromagnet m
von R ist bei i in den
Leitungszweig L1
L3 eingeschaltet. So
lange daher der Strom in der Leitung L1
L3
L4
L2 vorhanden ist, zieht
m den Anker des Relais B an und hält mittels des isolirt am Ankerkebel befestigten, federnden,
metallenen Fortsatzes v und der beiden Contactschrauben
g den Stromweg eAgvf
von den Leitungen L1
L3 und L2
LA durch die
Accumulatorenbatterie A geschlossen, so daſs die
Accumulatoren A von der mit ihren Polklemmen an L1 und L2 gelegten
Lichtmaschine geladen werden können.
Tritt eine Unterbrechung des Stromes oder eine sonstige Störung ein, so fällt der
Anker des Elektromagnetes m ab und der Ankerhebel
schlieſst zwischen p und h
den Stromweg von der Accumulatorenbatterie A nach der
von n und k ausgehenden
Leitung der Sicherheitsbeleuchtungsanlage, deren Glühlampen nun an Stelle der
erlöschenden Lampen in der Leitung L3
L4 leuchten. In die
Sicherheitsanlage ist bei k noch ein Ausschalter
eingeschaltet.
Damit nun der Strom der Accumulatoren, während er die Sicherheitsanlage speist, nicht
in die Lichtmaschine geht, ist die Leitung L1 bei u unterbrochen
und von c aus über die Achse q des Ankerhebels des Relais R1, die Contactschraube r, die Rolle des Elektromagnetes m1 und d wieder
geschlossen worden, so daſs bei der Unterbrechung des Stromes in der Hauptleitung
der Zweig L1
L3 derselben zwischen
e und c, nämlich
zwischen r und q
unterbrochen wird.Auch ohne diese Unterbrechung zwischen r und q wird der
Strom der Batterie A nicht zur Lichtmaschine
gehen können, weil ja der Stromweg schon bei g
unterbrochen ist. Genügt aber diese eine Unterbrechung bei g, so wird der Elektromagnet
m1
entbehrlich und mit diesem zugleich auch der Elektromagnet m2, also das
ganze Relais R1; natürlich dürfte aber L1
L3 bei u nicht unterbrochen sein. – Uebrigens würde
auch das Relais R an und für sich zweckmäſsiger
eingerichtet und eingeschaltet werden können. Denn der Fortsatz v und die beiden Schrauben g werden überflüssig, wenn man, h gegenüber, unterhalb des Ankerhebels eine
Contactschraube anbringt und mit f in leitende
Verbindung setzt, die Leitung n aber nicht an
p, sondern an h führt und dafür die Achse p mit dem
einen Pole von A verbindet, das Ende k der Sicherheitsleitung dagegen an den anderen
bereits mit c verbundenen Pol der Batterie A legt. Es soll dann aber das Relais R1 die Unterbrechung
der Hauptleitung zwischen c und d sofort von selbst wieder beseitigen, wenn die Lichtmaschine wieder
angeht bezieh. die Störung behoben ist. Dazu erhält das Relais noch einen zweiten
Elektromagnet m2,
welcher vor der Unterbrechungsstelle qr eingeschaltet,
daher auch sofort vom Strome durchlaufen wird, wenn dieser in dem Stromkreise L1
am2
bL2 wieder auftritt;
indem alsdann der Elektromagnet m2 seinen Anker anzieht, schlieſst derselbe den
Leitungszweig L1
cdL3 wieder; daher wird
nun auch m wieder durchströmt und der Ankerhebel des
Relais R unterbricht zwischen h und p den Sicherheitsbeleuchtungsstromkreis
nk und schlieſst bei g
wieder den Stromweg fe zur Ladung der Accumulatoren A.
In den Stromweg am2b
wird ein entsprechend groſser Widerstand eingeschaltet werden müssen, damit nicht
ein zu starker Stromzweig vom Hauptstrome in m2 verbraucht wird. Die von Voget vorgeschlagene Anordnung dürfte daher vortheilhaft dahin abgeändert
werden können, daſs das zweite Ende x der Bewickelung
des Elektromagnetes m2
nicht bei a an die Leitung L1
L3 angelegt, sondern
mit der Contactschraube s verbunden wird. An dieser
Schraube liegt ja der abgefallene Ankerhebel des Relais während der Dauer der
Störung und daher wird bei Durchführung dieser Aenderung durch m2 ein Stromzweig nur
nach dem Eintritte einer Störung und nicht auch bei regelmäſsigem Betriebe gehen.
Der Contact an der Schraube s würde federnd zu machen
sein.