Titel: | F. Busch's stehende Filterpresse für Käse. |
Fundstelle: | Band 263, Jahrgang 1887, S. 569 |
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F. Busch's stehende Filterpresse für
Käse.
Mit Abbildungen auf Tafel
35.
F. Busch's stehende Filterpresse für Käse.
Bei der Herstellung von Käse oder Quark, wobei jetzt meist die angesäuerte Milch in
Leinwandbeutel gefüllt wird und diese unter Beschwerung langsam ausgedrückt werden,
will Fr. Busch in Würzen, Sachsen (* D. R. P. Kl. 58
Nr. 37898 vom 21. Mai 1886) eine Filterpresse benutzen. Dabei ist es möglich, den
Käse gleich in den gewünschten Formstücken zu erhalten, wenn die Rahmen der
Filterpresse entsprechend eingerichtet werden. Die Filterpresse ist stehend
angeordnet, so daſs die Rahmen seitlich herausgenommen werden können, und gleich mit
der Handpumpe zur Erzeugung des Flüssigkeitsdruckes verbunden. Diese Pumpe ist so
angeordnet, daſs der sich etwa versetzende Zuführungskanal zu den einzelnen
Filterrahmen von oben durchstoſsen und somit gereinigt werden kann.
Das schmiedeiserne Gestell der Presse hat einen oberen Bügel k (Fig. 12 Taf. 35) und ist
mit seinen vier Füſsen auf einem Holzrahmen befestigt. An dem Gestelle ist in der
Mitte die untere Kopfplatte P angeschraubt, auf welche
abwechselnd die Rahmen r und die gerieften Platten p gelegt sind. Der Bügel k
ist mit Gewinde für die Schraube g versehen und diese
trägt an ihrem oberen Ende das Handrad F. Die Schraube
g ist an ihrem unteren Ende drehbar mit der oberen
Kopfplatte Q verbunden, so daſs durch Drehen des
Handrades F die Kopfplatte Q gehoben oder gesenkt und auf die aufgeschichteten Platten und Rahmen
gepreſst wird. Die Nabe des Handrades F ist mit Löchern
versehen, in welche ein Hebel paſst, mit Hilfe dessen die Schraube so fest angezogen
werden kann, daſs die zwischen die Platten und Rahmen gelegten Filtertücher
abdichten. An einer Seite der unteren festen Kopfplatte P befindet sich der Tisch T für das Ablegen
der Rahmen und Platten. An der anderen Seite ist die mit Kugelventilen versehene
Saug- und Druckpumpe D befestigt und zwar so, daſs das
Druckrohr derselben unmittelbar in den Zuführungskanal d der Platten und Rahmen mündet. Das Saugrohr ist bei s mit einem etwa Im langen Schlauche versehen. Die
Pumpe D wird mittels des Handhebels E bewegt.
In Fig. 11 ist eine
Filterplatte p und in Fig. 10 ein Rahmen r dargestellt. Die Handgriffe sind an denselben so
angebracht, daſs sie sich bei einfachem seitlichem Einbringen der Platten und Rahmen
an den Bügel k legen und dann die den Einführungskanal
d wie den Ablaufkanal u bildenden Löcher aller Platten und Rahmen genau über einander stehen.
Zwischen jeder Platte und einem Rahmen ist ein Filtertuch eingelegt, welches für die
Kanäle d und u
entsprechende Löcher hat.
Durch Ingangsetzung der Pumpe D wird
die vorbereitete Milch mit Hilfe des Schlauches s
angesaugt und in den Kanal d gepreſst. Von hier gelangt
die Milch durch die Bohrung m in den Rahmen, läſst in
Folge der Pressung das Molkenwasser durch die Filtertücher zu beiden Seiten dringen,
während der Quark oder Käsestoff durch die Tücher zurückgehalten wird und zuletzt
einen festen Kuchen von der inneren Gestalt des Rahmens bildet. Hinter den
Filtertüchern sammelt sich das durchgepreſste Molkenwasser in den Riefen der Platten
p und läuft in die Bohrungen n der Filterplatten und von diesen in den gemeinsamen Ablaufkanal u, aus welchem das Molkenwasser mittels eines
Schlauches abgeleitet wird. Die Kanäle d und u befinden sich auf einer Seite der Platten und Rahmen;
im Schnitttheile der Fig. 12 erscheinen diese
daher um 90° gedreht.
Um den gebildeten Quarkkuchen oder Käsen gleich eine bestimmte
Form und Gröſse zu geben, werden die Rahmen r dem
entsprechend eingerichtet (vgl. Fig. 10 rechts), oder in
dieselben besondere Blechformen eingelegt.