Titel: | Vielfache Lochmaschine für Kesselbleche. |
Fundstelle: | Band 264, Jahrgang 1887, S. 59 |
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Vielfache Lochmaschine für
Kesselbleche.
Mit Abbildungen auf Tafel
5.
Vielfache Lochmaschine für Kesselbleche.
In den Britannia-Eisenwerken in Gainsborough, England, ist nach dem Engineering, 1885 Bd. 40 * S. 119 eine Lochmaschine im
Betriebe, mit welcher Nietlöcher in die Kesselbleche selbstthätig gelocht werden,
wodurch das Anzeichnen derselben entfällt und die Arbeit auſserordentlich rasch und genau von statten geht
(vgl. Zeman 1873 207 * 359.
Ber-ninghaus 1880 238 *
457). Nach Angabe der Quelle wurden mittels dieser Maschine durch zwei Arbeiter
innerhalb 4 ½ Minuten sämmtliche 182 Nietlöcher einer Kesselplatte von 2970mm Länge und 1140mm Breite, welche noch dazu zickzackförmig an den Blechrändern, der
doppelten Nietnath wegen, angeordnet sind, mit solcher Regelmäſsigkeit gelocht, daſs
die Nietlöcher zweier über einander gelegten gleichartigen Kesselplatten auch dann
noch übereinstimmen, wenn die Platten gewendet werden.
Diese Maschine besteht nach Fig. 15 und 16 Taf. 5 aus
dem eigentlichen Stanzwerke und den Zuführungstischen. Der durch Riemenantrieb und
den erforderlichen Räderübersetzungen von einer excentrischen Welle aus bewegte
Stoſsschlitten läuft in Führungen der Lagerständer und besitzt zwischen diesen eine
freie Breite von annähernd 1300mm. Auf der unteren
Fläche des Stoſsschlittens sind 27 Lochstempel in einer Reihe und in bestimmten
Abständen, jeder für sich unabhängig ausrückbar, angebracht. Winkelrecht zur
Lochstempelreihe ist an die untere Ständerbrücke, auf welcher die Matrizen liegen,
je eine leichte Wange von 4270mm Länge angesetzt,
auf welchen das Kesselblech zwischen kleinen Schlitten derart gespannt ist und durch
Unterstützungsrollen in wagerechter Ebene gehalten wird, daſs es frei über die
Lochmatrizen gleitet.
Die Verschiebung der Schlitten mit dem Kesselbleche erfolgt durch Schraubenspindeln,
dem Arbeitsvorgange entsprechend, absatzweise. Diese Vorschubbewegung der
Schlittentische ist von der Hauptexcenterwelle durch eine Kurbelstange, welche auf
einen schwingenden Hebel wirkt, abgeleitet. Dieser Hebel ist mit einem Zahnbogen
versehen, welcher durch Vermittelung eines einseitig wirkenden Sperrwerkes die
Schraubenspindeln der Schlitten während des Aufganges des Stöſsels bewegt. Die
Hubgröſse der Blechverschiebung kann durch Versatzräder beliebig geregelt
werden.