Titel: A. Perlich's Schieber für Gas- und Erdölmotoren.
Fundstelle: Band 264, Jahrgang 1887, S. 104
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A. Perlich's Schieber für Gas- und Erdölmotoren. Mit Abbildungen auf Tafel 8. Perlich's Schieber für Gas- und Erdölmotoren. Für Gas- und Erdölkraftmaschinen bringt A. Perlich in Dresden (* D. R. P. Kl. 46 Nr. 37971 vom 16. April 1886) den in Fig. 10 bis 23 Taf. 8 dargestellten Walzenschieber in Vorschlag (vgl. 1886 259 * 152), welcher in folgender Weise wirkt: Hat der Kolben im Arbeitscylinder C seine äuſserste Stellung erreicht und ist im Begriffe umzukehren, so tritt der Kanal a der Walze A mit seinen Oeffnungen a1, a2 im Mantel B (Fig. 10) in Verbindung, so daſs die Verbrennungsrückstände aus dem Cylinder C durch die Mantelöffnung a1 nach dem Kanäle a und aus diesem durch a2 nach dem Auspuffrohre entweichen. Kurz bevor sich die Oeffnung a1 schlieſst, öffnet sich der Kanal b (Fig. 13) gegen seine Oeffnungen b1, b2 , und atmosphärische Luft strömt durch b2 aus dem Luftzuleitungsrohre l durch Kanal b und Oeffnung b1 nach dem Cylinder C. Etwas später tritt der Kanal c mit den Oeffnungen c1, c2 (Fig. 14) in Verbindung, um den Eintritt von Gas aus dem Rohre g nach dem Cylinder C zu vermitteln. Da der Kanal c länger ist als b, so tritt nach Absperrung der Luft noch etwas Gas ein. Der Schluſs beider Kanäle erfolgt beim Vorwärtsgange des Kolbens auf etwa ¼ seines Weges. Vor Schluſs des Kanales c tritt der Kanal d vor die Oeffnungen e3 und d3 (Fig. 11), wobei durch Rohr l1 zugeführte atmosphärische Luft die Rückstände aus dem Zündkanale d durch d3 nach dem Abzugsrohre d4 treibt und gleichzeitig den Kanal d mit der zur nächsten Zündung nöthigen atmosphärischen Luft füllt. Die Füllung mit Gas geschieht mittels der Oeffnung e1 in Verbindung mit dem Gasrohre g1 durch den in d mündenden Kanal e (Fig. 15). Die Entzündung erfolgt an der äuſseren Zündflamme z durch die Oeffnung d2 (Fig. 12) und wird durch d1 nach dem Cylinder C geleitet. Bevor der Kanal d die Oeffnung d1 erreicht, tritt der Kanal e vor e2 und der Kanal d vor d5 (Fig. 12), um die innere Zündflamme nach Abschluſs des Gaseintrittes mit einem Gemische von Luft und Gas aus dem Arbeitscylinder C zu speisen. Aus den Fig. 22 und 23, wovon letztere die Walze A, erstere den Mantel B aufgerollt darstellen, ist die Anordnung der Kanäle und der Oeffnungen in ihrer Gröſse und Lage zu einander ersichtlich. Eine gebogene Platte M (Fig. 11) ist in der muldenförmigen Ausweitung des Arbeitscylinders C dicht vor den Oeffnungen im Mantel B angebracht. Dieselbe soll als Schutz dienen gegen die Lagerung unwirksamer Gase vor den Einströmungen beim Auspuffe und als Mischer für die einströmenden Gas- und Luftmengen, schlieſslich zur Leitung der letzten ohne Beimengung von Luft einströmenden Gastheilchen vor die Zündöffnung d1, um an den Stellen der Entzündung ein fettes (d.h. ein an Gas reiches) Gemisch zu haben. Die in Fig. 16 bis 21 dargestellte Einrichtung am Schieber findet nur bei Erdöl- oder Gasölmotoren Verwendung, um das zur Entzündung nöthige Gasöl nach dem Arbeitscylinder gelangen zu lassen. Im Schieber A und in dessen Verlängerung A1 ist ein Kanal p eingearbeitet, welcher in seitlicher Abbiegung zwischen dem Kanäle b und c einer Oeffnung p1 in dem Mantel B gegenüber mündet (vgl. Fig. 16). Ueber den Ansatz A1 ist eine Büchse D (Fig. 17) über-geschoben, welche mit verschiedenen Kanälen versehen ist. Durch das Rohr o stehen die letzteren mit einem Behälter O in Verbindung, in welchem sich das Gasöl befindet. Aus diesem Behälter flieſst letzteres nach der Aussparung g der Büchse D und wird der Zutritt geregelt nach Art der Doppelheber durch das Luftrohr o1 , welches mit seinem Ende in die Flüssigkeit taucht. Das Gasöl tritt aus der Aussparung g der Büchse D mittels der innerhalb der Büchse angebrachten Kammer g1 (Fig. 18 bis 20) nach p2 und p. Da die durch Streben t am Mantel B befestigte Büchse D feststeht, während die Walze A mit Ansatz A1 kreist, schlieſst sich der Kanal p2 nach seiner Füllung, bis er zum Kanäle g2 in der Büchse D kommt (vgl. Fig. 17); letzterer steht durch den Kanal g3 im Ansätze A1 mit g4 in der Büchse D in Verbindung, durch welchen Kanal g4 verdichtete Luft aus der Leitung l2 einströmt und, auf das in dem Kanal p2 stehende Gasöl drückend, dieses durch die Bohrungen p, p1 nach dem Arbeitscylinder C treibt, wo es durch den Luftstrom aus b, b1 zerstäubt wird und sich durch den Mischer M dem bereits vorhandenen Gemische beimengt.

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