Titel: | Neuerungen an Kreissägenschützern. |
Fundstelle: | Band 264, Jahrgang 1887, S. 315 |
Download: | XML |
Neuerungen an Kreissägenschützern.
(Patentklasse 38. Fortsetzung des Berichtes Bd.
258 S. 56.)
Mit Abbildungen auf Tafel
19.
Neuerungen an Kreissägenschützern.
Eine vom Gewerberath v. Stülpnagel in Berlin angegebene
und in Berliner Fabriken mehrfach ausgeführte Kreissägenschutzvorrichtung besteht
aus einer Schutzhaube aus leichtem Drahtgeflecht, welche ziemlich hoch am Spaltkeile
drehbar aufgehängt und durch ein Gegengewicht so weit ausgeglichen ist, daſs sie von
dem vorgeschobenen Holzstücke leicht gehoben werden kann; eine Rolle am
Berührungspunkte von Haube und Holzstück erleichtert den Durchschub. Der Spaltkeil
selbst besitzt zwei Schlitze und ist in verschiedener Höhenlage im Tische
feststellbar, um zwischen letzterem und dem Gelenkpunkte der Haube Raum für den
Durchlaſs hoher Holzstücke zu gewinnen. Je nach der eingestellten Höhe des
Spaltkeiles muſs auch das Gegengewicht der Haube verstellt werden. Schon bei
geringer Höhe des Gelenkpunktes über der Tischplatte ist ein wesentlicher Theil der
Säge unbedeckt.
Textabbildung Bd. 264, S. 315Diese Schutzvorrichtung ist mehrfach von A.
Goede in Berlin N. zur Ausführung gelangt; eine etwas vervollkommnete
Einrichtung (Fig.
19 und 20 Taf. 19) ist unter Patentschutz (vgl. * D. R. P. Nr. 37274 vom 5.
Februar 1886) gestellt.
Die vordere Seite des Sägeblattes l ist durch ein am
Winkeleisen c befestigtes gelochtes Blech gedeckt; in
gleicher Ebene mit der Säge liegt darüber ein Flacheisenbügel d, welche beiden Theile zusammen mit einer
zwischengelegten Holzkappe e den Schutzhelm bilden. Das
vordere Ende des Flacheisenbügels ist in gleicher Form mit dem Winkeleisen c wieder als Schnabel ausgeführt und bietet dadurch für
das Holzstück eine sichere Führung nach der Schnittebene. Das andere Ende ist mit
dem Flacheisen d1
verbunden, welches gleichzeitig mit dem Winkeleisen c
das Ausgleichungsgewicht und den Bolzen f zur
Aufhängung des Helmes trägt. Dieser Bolzen ist in dem breiten Kopfe des mit Winkeln
b am Tische befestigten Spaltkeiles a gelagert und dieser Kopf bietet auch mit der
Schienenverlängerung g eine Aufhängung für das gezahnte
Bogenstück h, dessen Zähne für alle dem Sägenblatte
entsprechenden Holzdicken die Zuführung ungehindert gestatten, dagegen ein
Zurückweichen des Abschnittes durch festes Eingreifen bei dieser Bewegungsrichtung
unmöglich machen. Die Einstellung für verschiedene Schnitthöhen erfolgt durch die
im Aufsatze k befindliche Schraube t, welche sich gegen den Kopf des Spaltkeiles a stützt.
Auch der Kreissägenschützer von P. Mallien in Berlin (*
D. R. P. Nr. 37452 vom 13. März 1886) ist mit seinem Spaltkeile in Schlitzen f (Fig. 24 Taf. 19) am
Arbeitstische verstellbar; um aber die Benutzung derselben Haube für verschieden
groſse Kreissägen zu gestatten, ist im Spaltkeile g ein
Schlitz f vorhanden und der Schutzkorb a mit g durch an beiden
Seiten angeordnete Federn b derart verbunden, daſs
mittels eines in den Wangen des Schutzkorbes a
angebrachten, bis zur Vorderseite desselben reichenden Schlitzes derselbe
verschiebbar ist.
F. Ringhoffer in Smichow (Oesterreichisch-Ungarisches
Patent vom 15. Oktober 1886) befestigt seine in Fig. 25 Taf. 19
dargestellte selbstthätige Kreissägenschutzvorrichtung an einer von der Decke
herabhängenden und gegen Seitenschwankungen genügend versteiften Säule d; sie besitzt eine aus zwei Blechen a mit ihren Verbindungsbolzen bestehende Haube, welche
einerseits an zwei an der Säule d befestigten Armen b und deren Gelenkstücken c aufgehängt ist, andererseits von einer Zugstange f gefaſst wird, welche am Ende eines zweiarmigen, an der Säule d drehbar gelagerten Gewichtshebels g angreift. Die verstellbare Anordnung des Gewichtes
h ermöglicht eine genaue Ausgleichung des Gewichtes
der Haube, deren Führung durch zwei an der Säule d
angelenkte Laschen e erfolgt. Das zugeführte Holz hebt
die Haube empor, deren Kanten dabei parallel zum Arbeitstische bleiben, so daſs die
Sägenzähne während der Arbeit bedeckt sind. Vermöge ihrer eigenen Schwere fällt die
Vorrichtung nach vollendetem Durchgange des Holzes in die ursprüngliche Lage
zurück.
Bei anderen Sägenschützern sind mehrere getheilte Hauben angewendet, um die Säge
während der Arbeit bis auf den Tisch herab decken zu können, was bei Anordnung einer den Sägenobertheil verhüllenden Haube nicht
möglich ist. Eine solche Anordnung, wie sie m
Fig. 21 Taf.
19 dargestellt und sowohl beim Quer-, als beim Längsschneiden zu verwenden ist, wird
von der Sächsischen Maschinenfabrik zu Chemnitz (* D.
R. P. Nr. 37263 vom 1. Mai 1886) ausgeführt.
Beim Beginne des Schneidens hebt das zugeschobene Holz zuerst das Schutzgehäuse e und dann das mit Gegengewicht h versehene Pen del a, dessen Röllchen d auf dem Holze aufliegen, während die umlaufenden
Achsen derselben das Schutzgehäuse e tragen. Beim
weiteten Zuschieben des Holzes hebt sich dann das gleichfalls mit Gegengewicht i nahezu ausgeglichene Schutzgehäuse f um die entsprechende Holzdicke. Ist das Holz
durchschnitten, so senken sich beim Fortschieben desselben sofort das Pendel a sowie das Schutzgehäuse e, da letzteres auf den Achsen der Röllchen d
gleitet, wieder auf den Tisch. Schlieſslich fällt auch das Schutzgehäuse f nieder und ist die Säge wieder vollständig
abgedeckt.
An dem Aufhängebügel k ist für das gabelförmige
Schutzpendel a, welches dem Schutzgehäuse e
zur Führung dient und auf beiden Seiten mit Schutzwänden c versehen ist, die kreisförmige Führung l
und für das Schutzgehäuse f eine ebensolche m angeordnet. Ein verstellbarer Schnittöffner oder
Spalter n hält das Sägeblatt auf der hinteren Seite vom
Holze frei und verhindert dadurch wie das Schutzgehäuse f das Hochfliegen des Holzes.
G. Schrader in Ehrenfeld (* D. R. P. Zusatz Nr. 37426
vom 27. März 1886) hat die früher (1885 258 * 56)
beschriebene Vorrichtung in der durch Fig. 22 und 23 Taf. 19
veranschaulichten Weise abgeändert. An der Einlaufstelle für das Holz sind statt
eines zwei oder mehrere Schieber a angeordnet, welche
in beliebiger Entfernung von einander vereinigt und mit der Schieberstange b verbunden sind; letztere besitzt einen in einem
Schlitze der Schiene d verstellbaren Drehpunkt c. Ein seitliches Schutzblech e ist an der Schieberstange aufgehängt. In Folge der Verbindung mit der
Stange b haben die mit einander vereinigten Schieber
a mit letzterer den gemeinschaftlichen
verstellbaren Drehpunkt c. Spitze Stäbe f verhüten das Aufwärtsschleudern des Holzstückes.