Titel: G. Schimming's Dampf-Heissluftmaschine.
Fundstelle: Band 264, Jahrgang 1887, S. 364
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G. Schimming's Dampf-Heiſsluftmaschine. Mit Abbildung auf Tafel 21. Schimming's Dampf-Heiſsluftmaschine. In dem Cylinder des von G. Schimming in Berlin (* D. R. P. Kl. 46 Nr. 36224 vom 14. Januar 1886) vorgeschlagenen, in Fig. 15 Taf. 21 skizzirten Motors (vgl. 1886 262 284) wird gespannter Kesseldampf und Heiſsluft derart zur Wirkung gebracht, daſs auf vier Kolbenhübe ein Kraftschub kommt. Der Cylinder A, welcher vorn mit einem Federventil E ausgestattet ist, besitzt hinten einen erweiterten Raum F, auf welchem von der Kraftwelle aus gesteuerte Ventile a für den Auspuff, b für den Einlaſs von Kesseldampf und c für den Einlaſs von Luft angeordnet sind. Von dem Ventilsitze im Ventilkasten J erstreckt sich in den Raum F das vielfach verzweigte Dampfvertheilungsrohr M. Die Verzweigungen dieses Rohres sind an ihren Enden verschlossen, während die Wandungen des ganzen Rohrsystemes M mit vielen kleinen Durchbohrungen versehen sind, so daſs der austretende Dampf über den ganzen Querschnitt von F möglichst gleichmäſsig vertheilt ist. Durch diese Einführung des Dampfes in die im Arbeitscylinder befindliche verdichtete Luft wird eine möglichst gleichmäſsige Mischung des Dampfes und der Luft herbeigeführt. Im Raume F befinden sich behufs Wiedergewinnung der bei der Zusammenfassung frei werdenden Wärme die kreisförmig ausgeschnittenen Metalldrahtgewebe U an einander gereiht. Wahrend der Kolben B seinen ersten Hub nach rechts macht, ist a und b geschlossen und c geöffnet. Sobald der Kolben die Hubrichtung wechselt, schlieſst sich auch c und sammtliche Ventile bleiben während dieses Hubes geschlossen. Sobald der Kolben den dritten Hub wieder nach rechts beginnt, oder der Voreilung entsprechend etwas früher, öffnet sich das Ventil b und schlieſst sich wieder, nachdem der Kolben einen Theil seines Weges durchlaufen hat. Während des vierten Hubes öffnet sich nur das Ventil a; der folgende Hub verläuft wie der erst beschriebene. Die beim ersten Hube des Kolbens durch Ventil a angesaugte Luft wird beim Rückhub verdichtet. Während des dritten Hubes tritt Dampf durch das Ventil b in das Rohr M und aus diesem in die verdichtete Luft, welche sich Arbeit verrichtend unter Wärmezufuhr ausdehnt. Während des vierten Hubes wird die erwärmte Luft mit dem Wasser, das durch die Condensation des Dampfes entstanden ist, und der nicht verflüssigte Dampf durch das Ventil a und das Rohr K ausgestoſsen und unter den Rost des Kessels oder ins Freie geleitet oder für Heizzwecke verwendet. Um die Ausnutzung zu erhöhen, die Endspannung zu erniedrigen, wird beim ersten Hube des Kolbens B nach rechts das Ventil c, welches die Luft einläſst, etwas vor Ende des Hubes geschlossen und zwar um so früher, je länger das Dampfeinlaſsvenlil b geöffnet bleibt; das Verhältniſs der Dampffüllung zu der Luftfüllung wird bei jeder Maschine durch den Versuch so ermittelt und eingestellt, daſs für jede Dampffüllung der Höchstbetrag an Arbeit erhalten wird.

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