Titel: | Setzpumpe zum Ausscheiden von Kokes aus der Asche oder von Gusseisenkörnern aus dem Formsande. |
Fundstelle: | Band 264, Jahrgang 1887, S. 379 |
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Setzpumpe zum Ausscheiden von Kokes aus der Asche
oder von Guſseisenkörnern aus dem Formsande.
Mit Abbildungen auf Tafel
23.
Setzpumpe für Kokes oder Guſseisenkörner.
Zur Ausscheidung von Kokeskörnern aus der Asche heiſsgehender Feuerungsanlagen
bezieh. Guſseisenkörnern aus dem Formsande empfiehlt Prof. A. Vávra in Prag im Praktischen
Maschinenconstructeur, 1887 * S. 85 die in Fig. 19 und 20 in etwa
0,02 n. Gr. dargestellte, in der Praxis gut bewährte Setzpumpe.
Im viereckigen hölzernen Setzkasten K
bewegt sich in lothrechter Richtung ein Kolben, bestehend aus einem guſseisernen
Rahmen a, welcher mit einem Holzrahmen b verbunden ist und Lederklappen c trägt. Dieser Kolben wird mittels zweier Stangen d, welche in die Seitenwände fast ganz eingelassen
sind, an dem Querbalken d1 befestigt und mit Hilfe der Schubstangen e
und Excenter, welche letztere auf der Welle g
festsitzen, von der Riemenscheibe R aus bewegt; diese
hat 630mm Durchmesser und 100mm Breite. Neben R
sitzt auf derselben Welle ein Schwungrad S von 1000mm Durchmesser und 90mm × 120mm Kranz. Der ganze
Bewegungsmechanismus sowie der Setzkasten ist im Holzständer f gelagert. Unterhalb des Kolbens befindet sich ein gleichfalls mit
Lederklappen versehener Holzrost m.
Das zu scheidende Gut wird durch den Schüttkasten A auf den Setzboden B aus
durchlöchertem Eisenblech geschüttet. Das Wasser wird mittels einer Röhre von auſsen
ebenfalls hierher geleitet, so daſs es den ganzen Raum über und unter dem Boden B von den Klappen m bis an
den Rand l füllt. Durch die Aufwärtsbewegung des
Kolbens werden die Kokeskörner vom Wasser in die Höhe bis an den Rand k gehoben, von wo sie über die Siebplatte s herunterrutschen. Ein geringes Ueberragen dieser
Platte nach einwärts in den Setzkasten K ist durchaus
nothwendig, damit etwas Wasser durch die obersten Löcher abflieſsen kann, welches
die Kokeskörner leichter fortschafft. Dieses Wasser sammelt sich dann nach und nach
in dem Raume C an. Damit es aber durch die untersten
Löcher der Siebplatte s nicht herausflieſse, wird das
Wasser seitwärts durch eine Oeffnung, deren Rand r ein
wenig tiefer als der Setzboden B liegt, abgeleitet;
will man das Wasser ganz ablassen, so lüftet man mittels des Hebels h das Bodenventil v.
Soll die schwere Schlacke, welche sich am Setzboden angesammelt
hat, beseitigt werden, so werden die beiden Ventile r
und r1 gleichzeitig
mittels des Hebels h bezieh. h1 gelüftet, worauf das Wasser die
Schlacke durch die Röhren x wegschwemmt. Das Wasser
unter dem Setzboden wird durch den Hahn H
abgelassen.
Für Kokesscheidung arbeitet die Pumpe am besten, wenn sie bei
einem Kolbenhube von 105mm nicht mehr als 26
Umgänge in der Minute macht, also wenn sich der Kolben mit einer Geschwindigkeit von
90mm in der Secunde bewegt. Der Riemen muſs
aber gut gespannt und aus bestem Kernleder sein, sonst gleitet er auf der Scheibe
und der Geschwindigkeitsverlust kann sehr leicht 7 bis 12 Procent erreichen. Bei
einer gröſseren Geschwindigkeit werden die Kokes nicht rein ausgeschieden, sondern
mit Schlacke vermengt; bei weniger als 26 Umdrehungen in der Minute bleibt viel auf
dem Setzboden liegen. Diese Kokes eignen sich besonders gut für Schmiedefeuer.
Bei Scheidung von Guſseisenkörnern muſs die Pumpe etwa 40 Umgänge
in der Minute machen. Handelt es sich jedoch nur um Abspülen des letzteren, so kann
dieselbe auch bei 15 Umgängen diese Arbeit gut verrichten.