Titel: | A. Desgoffe und L. A. de Georges' Schraubenpropeller. |
Fundstelle: | Band 264, Jahrgang 1887, S. 427 |
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A. Desgoffe und L. A. de Georges'
Schraubenpropeller.
Mit Abbildungen auf Tafel
25.
Desgoffe und L. de Georges' Schraubenpropeller.
Von A. Desgoffe und L. A. de
Georges in Odessa (* D. R. P. Kl. 65 Nr. 37987 vom 27. Juli 1885) wird ein
Schraubenpropeller angegeben, dessen Construction ermöglichen soll, bei einer um
10m in der Secunde gröſseren Geschwindigkeit,
als sie das Schiff besitzt, zu arbeiten, ohne leere Schläge hervorzubringen. Die Schaufeln werden
tangential auf der Nabe angeordnet (vgl. Fig. 4 und 5 Taf. 25).
Die zur Achse excentrisch abgebogenen Flügel bilden eine
Hohlfläche, deren mittlere Theile (Schnitt I) nahezu dieselbe Krümmung in zu ihrer
Drehbewegung concentrischen Schnitten beibehalten, während diese Krümmung nach den
beiden äuſsersten Seiten ab und cd der Fläche hin (Fig. 4) allmählich
abnimmt, um den Lauf des Wassers, welches der unmittelbaren Wirkung der
regelmäſsigen Krümmung der Flügel unterworfen ist, über die saugenden Theile efg (Fig. 5) zu erleichtern und
dieses Wasser unter den drückenden Flächen hij zur Zeit
seines Ablaufes von den Flügeln wirksamer zurückzuhalten. Die äuſsersten Punkte der
Schnitte I bis IV (Fig. 4) sind mit kk1, ll1, mm1 und nn1 bezeichnet. Die Krümmungen ok, peq und lmn1 (Fig.
5) sind parabolische Curven.
Die so gestalteten Flügel wirken wie Ruder, welche eine beständige
Kreisbewegung ausführen; sie durchschneiden am Bug den Wasserstreifen, welchen sie
ansaugen, sodann zusammenpressen und endlich fortdrücken. Die Schraube wird auf der
Triebwelle des Schiffes so befestigt, daſs die Flügel eine der Richtung der Flügel
der gewöhnlichen Schraube entgegengesetzte Richtung einnehmen, d.h. daſs der
vorspringende Theil efg (Fig. 5) der Flügel nach
der Ansaugseite, der Richtung der Fahrt des Schiffes, und die ebene Fläche hij derselben nach der Druckseite hin gerichtet ist.
Die Nabe, welche den Fuſs der excentrischen Ebenen der Flügel bildet, ist in keinem
ihrer wirksamen Theile kreisförmig; sie kann, je nachdem die Anzahl der Flügel 2, 3
oder 4 beträgt, eine elliptische, dreieckige oder rechteckige Form erhalten.
Jeder Flügel ist nach einer regelmäſsigen Curve gekrümmt, dem
Bogen eines Kreises, einer Parabel oder Hyperbel, deren Basis Tangente an die Fläche
der Nabe ist, wo der Flügel sitzt, wobei der Brennpunkt der Krümmung innerhalb des
eingeschriebenen Umfanges der Schraube liegt. Die Bewegung der Flügel erfolgt daher
für die Seite cd in einer zur Achse parallelen und für
die Seite ab in einer zur Seite cd senkrechten Fläche; die dritte Seite ca
endet in der der Umhüllungsfläche des Apparates entsprechenden Mantelebene. Die
Breite des hinteren Theiles der Flügel Fig. 4 Schnitt I nimmt nach dem Umfange des Propellers hin allmählich
bis auf Null ab. Bei einer Schraube mit drei Flügeln ist die durch den Aufriſs der
drei Flügel bedeckte Fläche gleich der Gesammtheit der leeren Flächen, welche die
Flügel von einander trennen.
Die Schraube soll von einem Mantel umgeben werden, der als
Gegenschraube ausgebildet ist. (Vgl. O. Kummer 1886 259 568.)