Titel: | K. Brauer's Sortirapparat für Kohle. |
Fundstelle: | Band 264, Jahrgang 1887, S. 438 |
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K. Brauer's Sortirapparat für Kohle.
Mit Abbildung auf Tafel
26.
K. Brauer's Sortirapparat für Kohle.
Karl Brauer in Ladowitz bei Dux
(Oesterreichisch-Ungarisches Patent Kl. 1 vom 3. März 1887) erstrebt eine
Verbesserung an Kohlensortirapparaten durch Hinweglassung der bisher unter den Sieben angeordneten Blind flächen. Letztere sind bei den jetzigen
Einrichtungen dem Versetzen mit Kohlenstaub zu sehr ausgesetzt, welcher während der
ganzen Sortirarbeit mitgeführt wird und weiterhin auch die Sieböffnungen selbst
verlegt. Die entstehenden Staubkrusten erhärten dann so bedeutend, daſs sie mit
Meiſseln o. dgl. stückweise abgeschlagen werden müssen, was die Reinhaltung der
Siebe und Blindflächen sehr erschwert und zeitraubend macht. Nach Brauer soll nun der meiste Staub sogleich bei Beginn
des Sortirens schon abgesondert und entfernt werden und die Siebe sind mit
abwechselnd weiten Oeffnungen so versehen, daſs die Blindflächen ganz entfallen
können. In Fig.
1 Taf. 26 ist hiernach die Anordnung der Siebe schematisch
dargestellt.
Das zu sortirende Häuwerk wird oben bei a in den Apparat
A aufgegeben, gelangt auf das weitmaschige Sieb s1, über welches hinweg
die gröſsten Stücke bei a1 austreten, wodurch eine Entlastung bewirkt und ein Abreiben der groſsen
Stücke vermieden wird. Der durch das Sieb s1 hindurch fallende Rest gelangt auf ein Sieb s2 mit ganz kleinen
Oeffnungen, so daſs nur der Staub durchgelassen wird, welcher auf die
undurchlöcherte Fläche b gelangt und bei a2 abgleitet. Im
weiteren Verlaufe des Sortirens, wobei die Kohle den durch die Pfeile angedeuteten
Zickzackweg macht, gelangt dieselbe auf ein kleinmaschiges Sieb s3 und hierauf auf die
Siebe s4, s5 mit je gröſseren
Löchern, um zuletzt noch auf ein mittelmaschiges Sieb s6 zu fallen und durch dasselbe den
letzten Theil der unsortirten kleineren Stücke in einen Sammelraum c fallen zu lassen.
Indem unter den Sieben s3, s4 und s5 je ein Sieb s3', s4' und s6 mit entsprechend
kleinerer Maschenweite in der aus der Zeichnung ersichtlichen Weise als Abfuhrfläche
angebracht ist, werden die eineinen Gattungen, wie Grieskohle, Nuſskohle,
Mittelkohle u. dgl., in besonders gleichförmiger Beschaffenheit erhalten, da
Grieskohle z.B. durch Sieb s3 auf Sieb s3' fällt und, nachdem durch die engeren Löcher dieses letzteren die noch
kleineren Stücke fallen, bei a3 abrutscht. Derselbe
Vorgang findet in der Folge bei Nuſs- und Mittelkohle statt.
Nachdem die Anordnung der Siebe im Inneren des Sortirapparates stets gleich bleiben
kann und nur die Austrittsöffnungen Aenderungen unterliegen, so kann dieselbe mit
gleich günstigem Erfolge ebenso bei wagerecht bewegten, wie bei Kreisel- und
Pendelrättern angewendet werden.