Titel: | J. P. Zigang's Klopfer für Militärtelegraphen. |
Fundstelle: | Band 264, Jahrgang 1887, S. 492 |
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J. P. Zigang's Klopfer für
Militärtelegraphen.
Mit Abbildung.
Zigang's Klopfer für Militärtelegraphen.
Die telegraphischen KlopferVgl. Nadelklopfer von Gilbert 1887 263 * 446. Ch.
Bright 1881 242 69. 1883 247 * 121. 250 516. Neale 1883 250 517.für
Morseschrift eignen sich zu Folge ihrer groſsen Einfachheit und Bequemlichkeit
besonders für die Militärtelegraphie. Während diese Klopfer sonst in ihrer Anordnung
den Morsetelegraphen verwandt zu sein pflegen, ist neuerdings ein solcher Klopfer
von dem Infanteriehauptmann J. P. Zigang hergestellt
und mit dem Namen elektrische Trompete belegt worden,
welcher mehr dem Telephon nahe steht. Nach der Lumiere
électrique, 1887 Bd. 24 * S. 122 besteht derselbe aus einer auf das
Grundbrett G aufgeschraubten Messingröhre R, welche als Mittöner dient. In derselben ist die
Grundplatte Q des Elektromagnetes E befestigt, welcher nur eine einzige Rolle besitzt,
während der zweite Schenkel e des Eisenkernes
unbewickelt ist. Vor den Polen des Elektromagnetes befindet sich die Platte P, welche den queruber reichenden Anker a trägt. So lange der Elektromagnet nicht von einem
elektrischen Strome durchlaufen wird, legt sich die Platte P an die Spitze der Schraube S an und
schlieſst hier den Stromweg nn.
Textabbildung Bd. 264, S. 492
Der auftretende Strom bewirkt zunächst die Anziehung des
Ankers a und versetzt dann zu Folge der
Selbstunterbrechung an S die Platte P in Schwingungen; das Anschlagen der Platte P an die Schraube S bei
jeder Stromunterbrechung läſst einen eigenthümlichen musikalischen Ton von
hinreichender Stärke entstehen. Die Stärke des Tones soll weit gröſser sein als bei
den Schnarrweckern, welche ja ebenfalls wie Klopfer benutzt werden. Die Höhe und
Schärfe dieses Tones läſst sich mittels der Schraube S
beliebig verändern.
Die gewählte Anordnung des Elektromagnetes E und der
Metallplatte P, welche von den Polen nur 0mm,3 absteht, hat eine Vereinigung der magnetischen Wirkung nach
der Mitte der Platte hin zur Folge und eine Ausnutzung der gesammten magnetischen
Kraft des Elektromagnetes. Zum Betriebe reichen daher zwei galvanische Elemente oder
selbst ein einziges aus.
Der Apparat kann natürlich auch an Stelle einer gewöhnlichen Rasselklingel benutzt werden und man vermag denselben hierbei so
einzustellen, daſs der Ton die gewünschte Zartheit besitzt; ja, man würde sehr
leicht für gröſsere Telegraphen- bezieh. Telephonamter eine Anzahl von Klopfern
herstellen können, welche sich durch den Ton leicht von einander unterscheiden
lassen. Durch entsprechende Wechsel in den Gröſsenverhältnissen der Platte P würde man selbst eine Reihenfolge solcher Apparate
derart abstimmen können, daſs sie eine elektrische
Orgel bilden.