Titel: Levet's doppeltwirkende Pumpe.
Fundstelle: Band 264, Jahrgang 1887, S. 541
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Levet's doppeltwirkende Pumpe. Mit Abbildung auf Tafel 31. Levet's doppeltwirkende Pumpe. Die in Fig. 17 und 18 Taf. 31 dargestellte doppeltwirkende Pumpe von Levet arbeitet mit zwei Ventilen und mit zwei neben einander liegenden Kolben p, p1 , welche von einem mit doppelter Kolbenstange versehenen Dampfkolben d bewegt werden. Die Pumpencylinder mit Saugrohr- und Druckrohransatz e bezieh. a sind in einem Stücke gegossen und enthalten die Ventile v, v1 welche an der Kolbenstange verschiebbar sind. In der Zeichnung ist die Bewegung der Kolben nach links angenommen; es wird mithin durch p Wasser aus der Leitung e angesaugt und zugleich Wasser nach a gedrückt. Der Kolben p1 verhält sich dabei unwirksam und läſst das Wasser einfach durchströmen. Bei der umgekehrten Bewegung ist v1 geschlossen, v geöffnet, der Kolben p1 saugt und drückt zugleich, während p vom Saugwasser durchströmt wird. In Folge der beständigen Strömung des Wassers sind die hydraulischen Stöſse vermindert oder nahezu beseitigt, wozu der Windkessel w noch mitwirkt. Das Wasser kommt auch beim Hubwechsel nicht zum Stillstande; denn aas Ventil v kann sich schon vor Ende des Hubes, sobald die Geschwindigkeit fies Kolbens kleiner wird als die des Wassers, durch die lebendige Kraft des letzteren öffnen, und v1 wird sich erst beim Rückgange der Kolben schlieſsen, wenn deren Geschwindigkeit gröſser geworden ist als die des Wassers. Beim Hubwechsel sind daher beide Ventile gleichzeitig offen und die Wasserlieferung kann gröſser werden als die theoretische, dem Producte aus Kolbenfläche, Hub und Habzahl entsprechende, wie es auch bei anderen schnell umlaufenden Pumpen vorkommt. Die Dampfmaschine hat eine Anschlagsteuerung, da keine Welle vorhanden ist. Statt die Kolben an den Kolbenstangen fest und die Ventile verschiebbar zu machen, kann man auch die umgekehrte Einrichtung treffen, welche noch wirksamer sein dürfte. Denkt man sich das Ventil v1 in der gezeichneten Stellung und v an die Muttern m befestigt, dagegen die Kolben verschiebbar, so wird von a her Wasser gesaugt und nach e gedrückt. Für die Kolben läſst sich übrigens jede beliebige Hubpumpenkolben-Construction verwenden. Nachtheilig ist der Umstand, daſs das Wasser vier rechtwinkelige Krümmungen durchströmen muſs, ferner daſs zwei Kolbenstangen vorhanden sind, wodurch die Aufstellung und Einrichtung der Pumpe erschwert wird, und daſs endlich der Hauptwiderstand stets nur auf eine der beiden Kolbenstangen wirkt, während der Dampfdruck auf die Kolbenfläche gleichförmig vertheilt ist, daher eine Neigung zur Drehung des Dampfkolbens um einen zur Ebene der beiden Kolbenstangen senkrechten Durchmesser entsteht, welchem Bestreben durch gröſsere Stärke dieser Stangen und durch sorgfältige Befestigung derselben am Kolben entgegengewirkt werden muſs. (Nach den Comptes rendus de la Société de l'Industrie minérale de St. Etienne, Mai 1886, durch die Oesterreichische Zeitschrift für Berg- und Hüttenwesen, 1887 * S. 147.)

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