Titel: Verbesserte Corlisssteuerung der Fishkill Landing Machine Comp. zu Fishkill am Hudson, New-York.
Fundstelle: Band 265, Jahrgang 1887, S. 205
Download: XML
Verbesserte Corliſssteuerung der Fishkill Landing Machine Comp. zu Fishkill am Hudson, New-York. Mit Abbildungen auf Tafel 13. Verbesserte Corliſssteuerung der Fishkill Landing Machine Comp. Diese Maschine zeigt im Allgemeinen das übliche Ansehen der Corliſsmaschinen; die Steuerung erfolgt durch 4 Rundschieber, und zwar durch die oberen der Einlaſs, durch die unteren der Auslaſs des Dampfes. Die Bewegung dieser 4 Schieber geht von einer an der Seite des Cylinders gerade inmitten der Schieber gelagerten Steuerscheibe aus, welche vom Excenter aus in Schwingung versetzt wird. Die Eigenthümlichkeit dieser Maschine besteht in dem Bewegungmechanismus der Einlaſsschieber, welcher in Fig. 17 und 18 in Ansicht und Grundriſs dargestellt ist. In diesen Figuren bezeichnet A die Schieberspindel und B ist der auf dieser festgekeilte Arm, welcher die Drehung der Spindel bewirkt. Unmittelbar hinter diesem Arme steckt ein Winkelhebel CC1 frei drehbar auf einem Muffe, welcher die Spindel A umgibt. Der Arm C1 steht durch eine an den Zapfen angeschlossene Zugstange mit der Steuerscheibe in Verbindung; der Zapfen D des Armes C aber trägt die Klinke E, die mit einer harten stählernen Anschlagplatte ausgerüstet ist, mit welcher sie sich gegen die ebenfalls stählerne und gehärtete Nase an dem Hebel B legt. (Beide Stahlplatten sind durch Schraffirung ausgezeichnet.) Eine kleine Feder f drückt gegen die Klinke E und hält dieselbe mit der Nase an B in sicherem Eingriffe. Der Zapfen D ist nicht fest an dem Arme C, sondern in einer ziemlich langen Hülse desselben frei drehbar; die Klinke E ist fest mit ihm verbunden. An der anderen Seite sitzt auf ihm ein gegabelter Hebelarm F, auf dessen Zapfen h (vgl. Fig. 19, welche den Mechanismus von der Rückseite zeigt) ein Gleitstück s steckt, über welches sich der Schlitz der Schubstange i hinwegschiebt, welche an den Arm j eines Winkelhebels H angeschlossen ist, der lose auf einen runden Vorsprung des Schiebergehäuses aufgesteckt ist, und durch die Zugstange z vom Regulator aus verstellt wird. Bewegt sich nun der Winkelhebel CC1 (Kg. 19) in der Richtung der Pfeile, so gleitet bei der Hebung des Armes C1 das Gleitstück s in dem Schlitzrahmen F mehr und mehr nach der Mitte zu, bis es endlich gegen das Ende des Schlitzes anstöſst, worauf die Kniehebelwirkung von j auf s eine kleine Drehung des Zapfens D und damit das Auslösen der Klinke E von dem Hebel B bewirkt. An diesem letzteren aber greift noch mittels einer senkrechten Zugstange eine Gewichts- oder Federbelastung an, durch welche nun das augenblickliche Schlieſsen des Schiebers hervorgebracht wird. Die hier angewendete Auslösungsvorrichtung hat die Eigenthümlichkeit, daſs in Folge der Kniehebelwirkung der Theile j und F bei der Auslösung der Klinke E fast gar keine Rückwirkung auf den Regulator stattfindet. Da nämlich der Arm j fast genau in der Richtung des Schlitzrahmens F steht, so wird das auf ihn drehend einwirkende Moment ein sehr kleines, und wird dasselbe in der Regel geringer sein, als das Moment der Reibung der Hebelhülse auf dem dicken Zapfen des Gehäuses, worauf dieselbe steckt. In diesem Falle findet also gar keine Rückwirkung auf den Regulator statt. Da aber auch nur so lange, als der Auslösungsdruck wirksam ist, die starke Reibung der Hülse auf ihrem Zapfen andauert, so kann im Uebrigen der Regulator mit Leichtigkeit auf die Winkelhebel H einwirken, und die Steuerung wird also in sehr empfindlicher Weise sich dem Kraftbedarfe der Maschine anpassen.

Tafeln

Tafel Tafel
									13
Tafel 13