Titel: | Grosse Krahnbohrmaschine. |
Fundstelle: | Band 265, Jahrgang 1887, S. 314 |
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Groſse Krahnbohrmaschine.
Mit Abbildung.
Groſse Krahnbohrmaschine.
Von der Radial Drill Company in Cincinnati, Ohio, wurde
nach dem American Machinist, 1887 * Nr. 4 S. 1 eine
Bohrmaschine gebaut, deren 2500mm langer Ausleger
ein glattgedrehtes cylindrisches Säulenrohr lagerartig umfaſst, an seinem freien
Ende sich aber an eine Führungssäule legt, wo ein über eine Rolle geführtes Gewicht
eine theilweise Entlastung des Auslegergewichtes bezweckt.
Das Säulenrohr, von 375mm Durchmesser und 2850mm Höhe, kann auf der Grundplatte mittels
Schrauben festgespannt werden, doch kann dasselbe sich ebenfalls um eine centrale
Standsäule drehen, sobald es, durch Lüften der unteren Schrauben von einer federnden
Unterlage der Spurpfanne gelöst, um ein Geringes gehoben wird.
Die Standsäule steht auf einer Grundplatte von der Form eines Kreisausschnittes,
welche mit strahlenförmigen Spannschlitzen reichlich versehen ist. Die Führungssäule
wird dagegen längs des kreisbogenförmigen Randes der Grundplatte verschoben und
durch Spannschrauben gehalten. Diese Verstellung wird durch Rädereingriff in ein
Zahnkranzsegment wesentlich erleichtert, die Führungssäule wird nach Bedarf auch
ganz entfernt.
Textabbildung Bd. 265, S. 315Bemerkenswerth ist der Antrieb der Bohrmaschine von Seiten einer
Deckenwelle, welche mittels Winkelräder ein stehendes centrales Wellenstück der
Hauptsäule unmittelbar dreht, von welcher aus mittels Stirnrader eine auſserhalb des
Säulenrohres frei herabhängende Nuthwelle bethätigt wird, die wieder eine von zwei
zugehörigen Stufenscheiben treibt, Welche am Ausleger wagerecht gelagert sind und
ein vollständiges Vorgelege bilden, das sich mit dem Ausleger und dem Säulenrohre
dreht.
Die verlängerte Welle der getriebenen Stufenscheibe liegt längs der Rückwand des
Auslegers, von welcher durch ein Winkelräderpaar des Bohrschlittens eine stehende
Welle, und von dieser mittels Stirnräder die eigentliche Bohrspindel angetrieben
wird. Diese Antriebsräder liegen dort, wo bei den üblichen Bohrmaschinen die
Schaltungsräder gewöhnten angebracht sind, es ist deshalb hier die Schaltungshülse
zwischen die Hauptlager der Bohrspindel gelegt, welche übrigens nach bekannter Art
den Vorschub des Bohrers entweder selbstthätig oder durch Handbetrieb mittels
Zahnstange und Getriebe vermittelt.
Der Ausleger wird durch eine hängende Schraubenspindel in der Höhenlage mittels
Kraftbetrieb verstellt, und durch Spannschrauben in der gegebenen Stellung
sichergestellt.
Der Maschine ist ein schwerer kastenförmiger Aufspanntisch beigegeben, welcher nach
Belieben auf der Grundplatte verschoben werden kann, oder neben der Grundplatte zur
Verwendung kommt.
Der Ausleger dieser Maschine beherrscht durch diese Anordnungen ein volles
kreisförmiges, durch nichts beschränktes Arbeitsfeld.