Titel: | Bildung von schwarzen Flecken auf Papier, in welchem Wolle eingewickelt war. |
Fundstelle: | Band 265, Jahrgang 1887, S. 320 |
Download: | XML |
Bildung von schwarzen Flecken auf Papier, in
welchem Wolle eingewickelt war.
Bildung von schwarzen Flecken auf Papier.
Nach Mittheilungen von W. Thomson im Journal of the Society of Chemical Industry 1886 Bd. 5
S. 637 kam es vor, daſs sich auf Papier, in welchem Wolle eingewickelt war,
schwarze, Tintenflecken ähnliche Stellen bildeten. Bei näherer Untersuchung ergab
sich, das diese Stellen bedeutende Mengen von freier Schwefelsäure enthielten. Bei
Behandlung mit Salpetersäure trat Farbänderung in grün ein und bei nachheriger
Behandlung mit Ammoniak zeigte sich starke Blaufärbung, welche durch die Anwesenheit von Kupfer
verursacht wurde. Thomson fand, daſs sich auch
Bleiacetat haltiges Papier beim Einwickeln in Wolle durch Bildung von Schwefelblei
zuerst braun und dann schwarz färbt. Es rührt dies jedenfalls von
Schwefelwasserstoff her, welcher sich aus der Wolle entwickelt, und wahrscheinlich
ist auch der schlechte Geruch neuer Wollwaaren auf die Bildung von
Schwefelwasserstoff oder organischen Schwefelverbindungen zurückzuführen.
Möglicherweise entsteht bei Behandlung der Wolle mit Schwefligsäure nach dem
Bleichen freier Schwefel, welcher sich langsam in Schwefelwasserstoff oder ähnliche
Verbindungen umsetzt.
Das in dem befleckten Papier gefundene Kupfer war jedenfalls zuerst als Oxyd
vorhanden und rührte wahrscheinlich von einigen Messingknöpfen her, welche in den
zur Papierherstellung benutzten Lumpen vorhanden waren. Die schwach grünen Flecke
von Kupferoxyd waren zuerst nur schwierig sichtbar und erst durch die Umwandlung in
Kupfersulfid trat die schwarze Farbe derselben hervor.